Sonntag, 7. Juli 2013
Stasitraum
Die totale Überwachung der Telefon- und Internetverbindungen, das wäre der Traum der Stasi gewesen, so hört man in Talkshows, vorzugsweise von na lassen wir das.
Doch dieses Statement ist gegendarstellungspflichtig.
Der Traum der Stasi war genau der, der in Erfüllung gegangen war, dass nämlich die Leute erst gar kein Telefon hatten, wo sie sich Dinge erzählen könnten, die sie nicht sollen.

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Samstag, 6. Juli 2013
Das Dicke
Darf man das Dicke als korruptes Schwein bezeichnen im Sinne einer politischen Meinung? Würde wohl zu weit gehen, denn es könnte als bloße Schmähung aufgefasst werden, weil nicht alle die politische Meinung durchdenken.
Wohl wahr ist aber, dass politische populistische Korruption in Sigmargabriel gemessen wird.
Wie BILD mitteilt, hat das Dicke bei Muslimschwestern und Brüdern gesagt, wenn Tagesschausprecherinnen Kopftuch trügen, hätten wir gewonnen.
Damit wäre auch die Frage beantwortet, welches Wir gewinnt.
Das Dicke hat sich BILD gegenüber aber rausgeschleimt, wäre bloß ein Scherz gewesen, keine Forderung an die Tagesschauredaktion.

Na dann soll eben der heute-show-Sprecher ein Kopftuch tragen.

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Freitag, 5. Juli 2013
Bruder Muslim
Wie es Erich Kästner formulierte, mit diesen Leuten war kein Staat zu machen.
Das bleibt auch so, und man könnte es wissen. Aus einem einfachen Grund, der den Populisten, die sich an die größte Gruppe ranschmieren, nicht einleuchtet, nämlich dem, dass ein Staatswesen nicht erfolgreich sein kann, das sich selbst zum Inhalt hat.
Wenn die Räuber an der Macht sind, gibt es bald nichts mehr zu rauben.

Wenn die Muslimbrüder aus der Geschichte lernen, machen sie es so wie ihre Brüder in Europa und stellen Forderungen nach mehr Geld und Einfluss und lassen die dümmsten der Politiker für sich arbeiten. Sie verbreiten Angst – nein, falsch, sie lassen Angst verbreiten. Sie geben sich defensiv, in der Opferrolle, aber tun den Teufel, Verantwortung zu übernehmen.

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Donnerstag, 4. Juli 2013
Dekadenter Westen
Dem Westen wird von unseren orientalischen Partnern oft Dekadenz, Schwäche und Verkommenheit vorgeworfen, was als Zeichen dafür genommen wird, dass es „den Westen“ gibt. Als es den Osten noch gab, war der Westen eindeutiger definiert. Der Westen ist das, was kommt, wenn es mit dem Osten endlich vorbei ist.
Demonstranten, Protestierer, sie stehen in Diktaturen durch ihren Gegensatz zum Despoten für Demokratie, sind aber nicht straff organisiert, deshalb ist es ihr Schicksal, dass ihr Erfolg, der Sturz des Diktators, denen zugutekommt, die es sind. Für Ostdeutschland stand die Bundesrepublik bereit, Glück gehabt. Für den arabischen Frühling sind es die Islamisten.
Das Peinliche ist nur, dass „der Westen“ oder irgendwer vom Westen sich bemüßigt fühlen müsste, sich um die Demokratisierung zu kümmern. Westerwilli sagt, Syrien soll eine Demokratie werden. Das war es dann auch. Kohl hat die blühenden Landschaften wenigstens noch anschubfinanziert.
Wir schicken Geld, damit sich die Versender etwas davon abzweigen, wir richten in Irak und Afghanistan eine „Islamische Republik“ ein, das wäre so, als hätten die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg eine Nationale Sozialistische Republik Deutschland aufgemacht (nein, das war die DDR nun doch nicht).

Demorkatisierung der arabischen Welt? Das würde sich kein Politiker erlauben können, das kriegte man bei unseren Menschenrechtsgruppen nicht durch. Aufzwingen westlicher Werte, na das erst. Gewaltenteilung, so was ist eine Erfindung alter weißer Männer.

Kein Wunder, dass wir verachtet werden.
Unsere Armee wäre ja nicht einmal imstande, hier das zu leisten, was die ägyptische in Ägypten tut und die türkische in der Türkei lange Zeit tat, die Islamisierung zu verhindern.
Wir sollten das Afghanistan-Mandat wohl besser an Ägypten abgeben.

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Mittwoch, 3. Juli 2013
Geht's noch?
Der Schmerz wird nicht nachlassen.
Die Hauptstadtpresse berichtet von einer Ausstellung in Essen mit Comic-Postern, die „nach Protesten von Muslimen geschlossen worden war. Jetzt geht die Uni-Leitung in die Offensive und kündigt gegenüber dem Tagesspiegel zahlreiche Maßnahmen an.
Demnach ist eine Prüfung der umstrittenen Poster bei einem Islamwissenschaftler in Auftrag gegeben worden.“
Das Wort Kulturwandel fehlt, noch.
Künftig kann man aber vorher daran denken, wenn man Comics ausstellt, eine Prüfung beim Isalmwissenschaftler einzuholen. Muss es den erst gesetzlich geregelt werden?
Künftig kann man auf Comicausstellungen ganz verzichten, dieses Medium ist unislamisch.

Dann schreibt der Tagesspiegel noch: „Angesichts eines bei mehr als 50 Prozent liegenden Anteils von Studierenden aus Migrantenfamilien, in denen die Eltern oft keine akademische Ausbildung hätten, liege der Hochschule sehr viel daran, dieses Thema konstruktiv anzugehen und dem bisherigen Ziel der Diversität auch weiterhin verpflichtet zu bleiben.“
50 Prozent Studenten aus bildungsmigrantischen Schichten? Wurde uns nicht immer erzählt, Bildung vererbt sich?
Wie man sieht: Ja.

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Dienstag, 2. Juli 2013
Triumph der Show
Münchner Asylbewerberlager polizeilich geräumt, verzweifelte Hungerstreikende abtransportiert, Staat zeigt Härte, Aktivisten entsetzt, so ist die Nachrichtenlage.
„Staat darf sich nicht erpressen lassen“ gegen „Staat muss sich notfalls doch erpressen lassen“, so die Kommentarlage.

Man ist noch den Journalismus des 20. Jahrhunderts gewöhnt, man geht davon aus, dass Reporter mittendirin, aber mental distanziert sind und um möglichst objektive, zumindest faire Berichterstattung bemüht.
Es gibt aber nicht nur keinen Journalismus mehr, nur noch was mit Medien, sondern auch keine Ereignisse, lediglich Inszenierungen.
Hier waren nicht Asylbewerber zu Protesten gezwungen, zu denen ein paar überwohlmeinende Sympathisanten Unterstützung leisteten.
Die Asylbewerber waren Kleindarsteller in einem von den Politprofis inszenierten Schlingensiefschauspiel. Nicht die Asylbewerber waren es, die den Staat erpressen wollten. Sie waren nur die Steinchen in der Zwickmühle, in die der Staat gebracht werden sollte.
Das Wort Asylmissbrauch hat eine neue Bedeutung.

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Montag, 1. Juli 2013
Kulturwandel
Das Wort wird man sich merken müssen, Kulturwandel. Erstmals aufgetaucht in der FAZ als Zitat von der Kultusministerkonferenz, die sich auf einheitliche Abiturstandards einigen möchte wegen des -> Kulturwandels.
Das Wort wird uns noch beschäftigen, so viel dürfte sicher sein, wie etwa -> demographischer Wandel. Ursprünglich Überalterung, jetzt Sozialstaatsbasis und Kiezdeutsch. Womit auch der Anschluss zum Kulturwandel gegeben wäre. Kulturrevolution in Grüneuropa.
Multikulturelli war schon immer ein Synonym für Geht nicht, implizierte aber noch eine vielleicht sogar deutsche Leitkultur oder zumindest überhaupt Kultur, von der die Kulturleugner nicht wissen, was das sein soll.
Zunächst wird das Wort in Fördermittelveranstaltungen auftauchen.
Bald, sehr bald, begegnet uns Kulturwandel als Schlagwort gegen konservative Modelle von Bildung und Recht. Schauen wir mal genau hin, wer damit anfängt.

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Sonntag, 30. Juni 2013
Nackte Polizeigewalt
Ein Polizeirechtsexperte, der dem Tagesspiegel vielleicht namentlich bekannt ist, bezeichnete das Erschießen in Notwehr eines nackten Mannes, der am Brunnen mit einem Messer auf Polizisten losging, als von "A bis Z rechtswidrig". In Berlin haben Polizisten kein Notwehrrecht, das ist doch bekannt.
Hätte man die Sache anders regeln können?
Natürlich. Man hätte Geld für ein Aussteigerprogramm aus Brunnen und Antiaggressionstraining bereitstellen können, ganz zu schweigen von Geld für Kleidung.
Aber für Polizei, da hat man Geld.

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Samstag, 29. Juni 2013
Abweichende Meinung zur Datensammlung
Im Zusammenhang mit Datensammelwut und Totalüberwachung wird vor Freiheitseinschnitten und Konformitätsdruck gewarnt, äußerst konform übrigens.
Ich kann das nicht nachvollziehen.
Bezeichnenderweise kommt Freiheit in der Debatte nur noch vor, wenn es um den Gegensatz zur Sicherheit geht, und dann von denen, die ansonsten weder Freiheit noch Sicherheit propagieren.
Die Leute können es sich nicht vorstellen, dass sie uninteressant sind. Sie fühlen sich so wichtig, dass sie glauben, ausspioniert zu werden.
Eine Überwachungskamera ist aber keine Spionage, nicht einmal Zeichen eines Überwachungsstaates, denn worauf es ankommt, ist allein, was der die Kamera von mir will. Dass ich niemanden überfalle und ausraube, dass ich im Laden nichts stehle, dass ich keine Bombe werfe. Das Gleiche, was ich auch will. Die Kamera hindert mich an nichts. Sie kann meine Freiheit filmen.

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Freitag, 28. Juni 2013
Die Maske
Die Menschenhandelslobbyistin Renate Künast wurde heute früh im DLF zu den Folgen des von Rotgrün verzapften Zwangsprostitutionsförderungsgesetzes vernommen, sie plädierte auf nicht schuldig wegen Unzurechnungsfähigkeit.
Ein größeres Zugeständnis als das des Moderators, dass es sicher gut gemeint war, kann man nicht machen.
Renate Künast gab sich bedingt verhandlungsfähig. Sie plärrte, sie wechselte das Thema, nannte die anderen auch nicht besser.
Eine, die keinen Fehler zugeben kann – kindisch halt, könnte man meinen. Soll man meinen.

Die Infantilität aber ist Tarnung, Maske. Renate Künast hat mit Bedacht eine Reihe von Manipulationsmechanismen abgefeiert.
„Wenn ich gewusst hätte, dass wir uns gegenseitig mit Zitaten beglücken, hätte ich auch welche mitgebracht“, hebelt sie vertretbare Meinungen von Leuten aus der Praxis aus. Manche sagen so, manche so.
Den Moderator ständig mit Namen anzusprechen, ist ebenso eine perfide Relativierung. Das Ganze eine Angelegenheit des verbissenen Typen am Mikro, so kommt es beim Hörer an.
Er gehe ja vielleicht auch mal ins Bordell, giftet sie zurück, nicht explizit, sondern mit „Sie kennen ja vielleicht welche“.
Prostitution gebe es nun einmal und gab es immer, das älteste Gewerbe der Welt. Noch älter als die Gewerbeaufsicht. Man könnte fast glauben, die Grünen wären in der Realität angekommen.
Und Unterwäschewerbung zeige die Frauen auch als verfügbar.
Und gegen Unterwäsche hat ja nun wirklich niemand was.

Renate Künast kann als Gegenentwurf zur Unterwäschewerbung durchgehen, als Nebenschäden verursachende Gutmeinende nicht.

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Donnerstag, 27. Juni 2013
Steinbrück tritt in neues Fettnäpfchen
Wie welt.de berichtet, hat sich Peer Steinbrück in SPD-Tradition Günter Grass angetan.

„Schon die deutsche Reichswehr habe sich als "Staat im Staate" erwiesen, und nunmehr entstehe mit der "Söldnerarmee" Bundeswehr etwas "im gleichen Maße". Für diese Hinweise erhielt Grass im mit rund 400 Zuhörern überfüllten Foyer des Willy-Brandt-Hauses Beifall“, schreibt Die Welt.
Der Nobelpreisträger darf auch mal populistisch sein. Da hätte der Kanzlerkandidat noch einen draufsetzen können und die Bundeswehr mit der Waffen-SS gleichstellen.
Die Gelegenheit hat er sich aber entgehen lassen, stattdessen widerspricht er, die Bundeswehr sei keine Söldnerarmee, sondern vom Parlament kontrolliert.
Da hat er auch nicht zugehört, zuvor hatte Grass das Parlament als den Lobbygruppen untergeordnet dargestellt.
So wird das natürlich nichts mit der Wahl.

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Mittwoch, 26. Juni 2013
Kinder an der Macht
Wenn die SPD schon nur noch alte Wähler hat, könnte sie sich ja wenigstens an die Erwachsenen wenden, an Leute, die mit ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen, statt den Sozialgerechtigkeitspropheten hinterherzuhecheln.

Was an dieser Umverteilergerechtigkeiterei so nervt, ist die infantile Haltung. Es gibt was, bei den Reichen, die mangels eigener Eltern als Elternfiguren angenommen, aber nicht erkannt sind.
Auf die Idee, Wertschöpfung zu betreiben als Voraussetzung für die Verteilung, kommt keiner der Gutlinge, das wäre liberalistisch und neoamerikanisch.

Die infantilen Wähler anzusprechen, das mag in der Demokratie nötig sein, aber sie an ihrer Infantilität zu packen, ist schon dreist, und das auch noch selbst zu glauben, ist Infantilismus, der seine Kinder fressen wird.

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Dienstag, 25. Juni 2013
Deeskalationsseminar
Der Tagesspiegel gibt Tipps, die der Artikelverfasser im Seminar eines Ex-Polizisten gesammelt hat, für alle, die keine Ex-Polizisten sind.
Die Einstiegszeile lautet: „Was tue ich, wenn ein Fremder Streit sucht? Oder zuschlägt?“
Das ist ja nun wieder rassistisches Vorurteilsgut. Wieso wird vorausgesetzt, dass es ein Fremder ist, der zuschlägt? Da werden wieder alle Fremden unter Generalverdacht gestellt und erst recht zu Gewalt aufgestachelt. Und es wird ausgeblendet, dass Fremde Opfer von Gewalt sind, die dann keine sozialen Ursachen hat und nicht auf Ausgrenzung beruht, sondern aus der rechten Mitte der extremen Gesellschaft kommt.
Willkommenskultur sieht anders aus.

Welchen Abschluss man beim Seminar kriegt, wird nicht gesagt, vermutlich Bachelor.
Keine Unterwürfigkeit zeigen, dominant auftreten, das ist die beste Deeskalationsstrategie, empfiehlt der Ex-Polizist. Ob er wegen dieser Ratschläge aus dem Dienst ausscheiden musste, steht nicht da.
Ob die Empfehlung auch auf den Umgang mit den Verbänden zutrifft, bleibt dahingestellt.

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Montag, 24. Juni 2013
Der gelähmte Philosoph
Es ist eine Eigentümlichkeit deutscher Auffassungsfähigkeit, dass man jemanden für das hält, was der Mangel übrig lässt. Als lustig gilt, wer zwar unkomisch ist, aber alles andere noch weniger. Ein Mann mit halbseitiger Gehirnlähmung, die seine Hirnhälfte, die etwas stärker als die andere für Emotionen, das Gefühlsleben, zuständig ist, ausschaltet, gilt als intellektuell. Wenn er sich dafür feiert, als Philosoph.
Nun kann die Ratio Trost spenden, wenn das Gefühl verzweifelt, doch darum geht es dem Philosophen, der über seine Emotion schlecht denkt, nicht. Er hat schlichtweg Angst vor seiner Gefühlswelt und hat sie durch Abspaltung verleugnet und weggesperrt.
Und dazu wird er allen Grund haben. Sein Gefühl ist nämlich unbefriedigt. Er weiß, wenn er unter den 9/11-Opfern gewesen wäre, hätte niemand um ihn getrauert. Es hätte ein paar vergeistigte Nachrufe gegeben, aber keine Trauer.
Er verachtet sich selbst so sehr, dass er Empathie nicht zulässt. Genauer gesagt, er hasst sich, er liebt sich nicht und wird nicht geliebt, Verachtung wäre reflektiert, und davor gerade muss er sich schützen. Sonst müsste er vor Mangel an Liebe zusammenbrechen. Stattdessen rationalisiert er und verbannt das Menschliche in die Bäh-Gehirnhälfte. Nicht nur das, alles, was ihm nicht in den Kram passt, verortet er dort. Das nun aber ist ein Affekt. Da versucht das Hirn des Halbmenschen wohl, seine Funktionen zu erhalten.

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