Donnerstag, 27. April 2017
Gemäßigtes Recht
Denkbar sind Umstände durchaus, unter denen es berechtigt bis richtig wäre, wie nun gerichtlich geurteilt worden ist, dass „ehemalige Angehörige der Taliban“ in Deutschland bleiben dürfen, also Überläufer. Das könnte schon Sinn haben.
Nur bestehen unsererseits diese Umstände nicht.
Wir haben nichts, wozu übergelaufen werden könnte.
Dazu müssten wir der Westen sein, das christlich geprägte aufgeklärte Abendland, das sich dem Kampf gegen die islamistische Bedrohung stellt und dem Krieg des Terrors etwas entgegensetzt, und zwar sich selbst. Nein, das sind wir nicht, wir sind unterwürfige Kollaborateure, wir phantasieren uns unsere Schocklähmung zur Willkommenskultur hoch, um zu glauben, etwas zu schaffen.
Von den ehemaligen Taliban wird es heißen, sie waren den Sicherheitsbehörden bekannt.

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Mittwoch, 26. April 2017
Dick und doof
Kann ein Nazisohn zugleich Holocaustopfer sein?
Mit unserer SPD geht alles.
Im Perlentaucher ist zu lesen: „Sigmar Gabriel wird nicht von Benjamin Netanjahu empfangen. Dabei hätte er es wirklich verdient, meint er in der Berliner Zeitung, denn ‚Sozialdemokraten waren wie Juden die ersten Opfer des Holocaustes‘.“
Fehlt nur noch: „Allerdings machen wir Sozialdemokraten jetzt nicht mit den Palästinensern dasselbe, was die Nazis mit uns gemacht haben.“

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Dienstag, 25. April 2017
Warnungen der Antinationalisten
Wir kriegen zu hören, wie schlimm wir immer unter Nationalismus glitten haben und was der Nationalismus alles angerichtet hat.
Das klingt schlüssig für die, die das sagen, denn sie meinen nur, was sie meinen, und blenden aus, was dazu nicht passt. Es ist so falschrichtig wie zu sagen, die Politik hat Schaden angerichtet und politische Strömungen seien für das Weltleid verantwortlich. Das wäre sogar noch zutreffender, denn auch Nationalismus ist, wie Faschismus, Rassismus und was noch alles, keine Frage des Gemütszustandes, sondern der Politik und betrifft das Establishment, die Führung, die herrschende Klasse. Dabei ist es ziemlich austauschbar, worauf sich die Ausbeuterklasse beruft, ob auf die Nation oder den Antinationalismus, beides ist gleichermaßen geeignet, ein Land ins Verderben zu stürzen.
Muss aber auch nicht.
Ein Land, das sich selbst behauptet, ist damit noch lange nicht eine Gefahr für die anderen, es kommt auf den Umgang mit den eigenen Problemen an. Wenn Frankreich sich zuerst sieht und Amerika sich, müsste das für Deutschland bedeuten, sich eben im Wettbewerb noch besser um sich zu kümmern. Möglich wäre, dass es im Ergebnis zum Wohle aller geschehe.
Dies aber wird nicht gekonnt von unseren Führungskräften. Dazu sind sie nicht in der Lage und deshalb nicht willens. Die antinationalistische Propaganda ist vorgeschoben, um die eigene Unfähigkeit nicht zutage treten zu lassen.
Nach der europäischen Lösung zu rufen, ist nichts anderes als das Eingestehen der eigenen Inkompetenz.
Die Schuld dafür bei der Nation zu verorten, ist nicht sonderlich elegant, aber das schafft man gerade noch.

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Montag, 24. April 2017
Systembeleidigung
Wie den Berichten zu entnehmen war, ist ein Rentner verurteilt worden, weil er Dunja Hayali als Systemnutte bezeichnet habe. Von der Urteilsbegründung war nichts zu vernehmen, soweit ersichtlich. Wenn das so war wie in den Medien dargestellt, hat die Justiz ihre bisherige Rechtsprechung damit geändert.

Bisher war herrschende Meinung, dass Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen beziehungsweise sich exponieren, mehr auszuhalten haben als der gewöhnliche Bürger und erst gegen blanke Schmähung, wenn sie sich nicht reimt, überhaupt vorgehen können.
Das ist auch richtig so, denn es gehört zum Berufsbild, benörgelt und bemotzt zu werden, und wer damit auch noch Geld verdient, der wird zwingend irgendwann von irgendwem bezichtigt, sich zu verkaufen, zudem ist Kritik am Wirken legitim, auch in ungehöriger Form, sofern sie sich auf die öffentlichen Tätigkeiten bezieht.
Das Wort von der Systemnutte kann nicht anders verstanden werden. Weder wollte der Rentner behaupten, Dunja Hayali betätige sich als Sexarbeiterin zur Karriereförderung und habe sich hochgeschlafen, wobei man sich beim ZDF wohl eher herunterschläft, noch kann es so aufgefasst werden. Systemnutte bedeutet den Vorwurf, sie mache politisch extremkorrekt, was von den Herrschenden nachgefragt wird. Ob das stimmt oder nicht, es wäre von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Dass es zur Verurteilung kam, bedeutet wohl: Hier fühlte sich das System beleidigt.

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Sonntag, 23. April 2017
Mitgelogen
Es ist mittlerweile beleidigend, wie wenig raffiniert die politische Ideologie sich selbst noch tarnt, aber sie hat es wohl nicht nötig. WeLT.de bringt, dass die Zahl tatverdächtiger Zuwanderer um 50 Prozent gestiegen sei – die neueste Kriminalstatistik berge „politischen Sprengstoff“.
Ja wieso denn das?, möchte man als Medienkonsument fragen, wenn man die Medien so konsumiert, wie es gewünscht wird. Politischer Sprengstoff kann doch eine Statistik doch hoffentlich nur im übertragenen Sinne sein. Dies aber bedeutet, da ist etwas so, wie es nicht gewünscht ist und wie es verleugnet wurde, gar so, wie es die anderen, die nicht rechthaben dürfen, gesagt haben. Oder: Eine Lüge fliegt auf.

Haben wir keinen Anspruch, konsequent angelogen zu werden? Bei einer Million Ankömmlingen ist die Rate um nur 50 Prozent gestiegen, da lässt sich doch ein Rückgang berechnen.

Der Verweis, dass der Sprengstoff ein politischer sei, ist wieder gehalbwahrheitet. Pressemedialer Sprengstoff ist er dann nämlich auch, die Presse hat bereitwillig mitgelogen.

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Samstag, 22. April 2017
Unterscheidung von faschistoid und faschistisch
Auf dem Kurznachrichtendienst DLF gab es ein Telefongespräch mit irgendwem über das Programm der AfD, Euro und Grenzen und Rente, erstaunlich sachlich gehalten, nicht gleich unparteiisch, aber fast schon im gleichen Ton und der gleichen Art, wie man die Programme anderer Parteien besprechen würde.
Der DLF sitzt in Köln, das kann eine Rolle gespielt haben, und man wollte sicherlich nicht, wie es Journalisten formulieren, Öl ins Feuer gießen und sich eine geistige Brandstiftung vorhalten lassen müssen, von wem auch immer.
Nur: Dann entfällt jede Rechtfertigung für das breite Bündnis, gegen einen Parteitag zu protestieren, und wenn das breite Bündnis Gewalt deckt und Gewalttäter begünstigt, ist es nichts anderes als faschistoid.
Faschistisch ist, wenn der tiefe Staat auch noch die Polizei in das breite Bündnis einbezieht.

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Freitag, 21. April 2017
Grüne Tendenz
Die amerikanische Haltung gegenüber Immigranten war klassischerweise: Der nächste, der kommt, ist vielleicht der beste Amerikaner.
Das war nicht nur die Haltung gegenüber den Immigranten, so sahen es diese selbst, wobei der beste Amerikaner auch einer ist, der sich erfolgreich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert.
Dass wir ein in diesem Sinne klassisches Einwanderungsland werden, ist wohl nicht mehr drin. Die Massen, die kommen, sind die besten, weil wir uns um die kümmern, das ist die Haltung, und sie verschärft die Probleme.

Wenn Claudia Roth wieder aus Gewohnheit der deutschen vermeintlich abendländischen Gesellschaft die Schuld gibt, dass sich die Türken abwenden, und die Gesellschaft die Gastarbeiter schon immer wieder loswerden wollte, was die Integration der vierten Generation behindert habe, so gibt es zwar Einsprüche seitens der Leser bei den Leserkommentaren, wo sie offen sind, aber aus politischer Richtung hat nur Wolfgang Kubicki widersprochen. Und so wird es weitergehen – die Grünen büßen ein paar Prozente ein, weil einige Wähler allmählich sehen, was sie da gewählt haben, aber das, was Claudia Roth da abgelassen hat, wird als herrschende Meinung behalten. Die Grünen wurden schon immer nicht ernstgenommen, bis sie die Macht erschlichen hatten.

Solange man auf grüne Dummheit nur reagieren kann, bleibt man in der Defensive, bis man aufgibt.

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Donnerstag, 20. April 2017
Phantasiesprache
Man kann nachempfinden, wie es Sigmund Freud gegangen sein muss, als er überall in der Kultur und der Sprache das Sexuelle vorfand, das aus dem bewussten Gesellschaftsleben verdrängt worden war und an überraschender Stelle, unbeabsichtigt, wieder auftauchte, was nicht nur mit dem Sexuellen geschah, aber da eben aufgrund der Tabuisierung besonders heftig – so kann man aus der virtuellen Welt, das ist die politmediale gepresste verlautbarte Sprache und die so vermittelte Darstellung des Pseudofaktischen, ablesen, was die Leute umtreibt und was sie vor sich selbst verheimlichen, oder man kann der Sache nachgehen, wenn man sich ins Gegenteil hineindenkt; einfaches und leichtes Beispiel sind die Antifaschisten, bei denen es deren innerer Faschismus und die faschistoide Verbindungsstruktur sind.
Wir kommen darauf durch das Beispiel der Traumatisierten, das ist nicht mehr ganz so präsent wie im vorigen Jahr, aber die sind noch immer Ausdruck einer Verschiebung innerhalb der Phantasie. Der Flüchtling ist schon eine Figur des Wunsches nach Eskapismus, Inkarnation der Realitätsflucht. Der Traumatisierte ist nicht nur die Projektion eigener Verletzung, sondern auch die Verschiebung nichtakzeptierter Traumata bei anderen, namentlich der Bundeswehrsoldaten, die nun tatsächlich traumatisiert aus Afghanistan zurückkehren und von denen man nichts wissen will. Ein Rest von Gewissen gibt keine Ruhe und bringt die Traumatisierung an anderer Stelle auf die Bühne, da, wo es gestattet ist.

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Mittwoch, 19. April 2017
Kollektiverdogan
Mal ganz abgesehen davon, dass es Margarete Stokowski ist, „Die türkischen Wähler in Deutschland haben mehrheitlich für Erdogan votiert. Wie soll die hiesige Mehrheitsgesellschaft darauf reagieren? Alle rausschmeißen? Lächerlich machen? Ignorieren? Besser nicht“, das ist der fettrotzende Stil der gesellschaftlich bessergestellten und intellektuell irrelevanten Schicht, mit dem der Mehrheitsgesellschaft aufgedrückt wird, was sie soll.
Dabei herrscht verfasserseits die Phantasie, zur Mehrheit, zu den Stärkeren, zu gehören, zugleich berufen zu sein, eine Führung über diese Mehrheit auszuüben, weil die zu doof ist oder mit anderen Dingen beschäftigt.
Die sind selbst wie Erdogan, nur kollektiviert.

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Dienstag, 18. April 2017
Doch, sie brauchen einen Führer
Die Deutschlandtürken haben den Führer gewählt, Claudia Roth sieht wie zu erwarten die Schuld dafür bei den Deutschlanddeutschen. Anders, als sie es meint, hat sie recht.
Einem Führer zu folgen, gibt Macht. Eigentlich erst einmal nur ein Machtgefühl, aber das ist es, worum es geht. Man identifiziert sich mit dem Führer, nicht mit den Untergebenen. Man hat selbst Gefolgschaft, wenn man dem Führer folgt, weil man verlangen kann, dass die anderen es auch tun. Man erhebt sich erst recht, über die, die nicht zu den Auserwählten des Führers gehören.
Das ist mies und verlogen, aber wirkungsvoll.
Freiheit ist anstrengender, Demokratie wirft einen auf sich selbst zurück, bei voller Verantwortung.
Aber was wir zu bieten haben, ist nicht einmal das.
Wir haben kollektives Niedriggewäsch, quotierte Inkompetenz, Labergremien, in denen Dummheit belohnt wird. Unsere politische Kaste besteht aus Leuten, die mit verantwortungslosem Versagen reich geworden sind und ihre Dummheit mit dem Anspruch anreichern, besser zu sein als das Volk.
Ganz klar und logisch: dann einen starken Mann als Führer.

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Montag, 17. April 2017
Weitere mögliche Erklärung
Wir haben noch eine weitere Vermutung zum vergessenen BVB-Anschlag. Bisher hat man nur Ungereimtheiten, die Art des Bombenanschlags passt so recht in kein bekanntes Muster der Terrorismen, auch organisiertes Verbrechen hätte sich auf eine neue Methode erweitert – sicher erscheint bisher nur, dass die drei Bekennerschreiben wirklich mit dem Anschlag in Verbindung stehen, aber ob die behaupteten Forderungen der wahren Motivation entsprechen, ist äußerst unklar. Plausibel war der Kommentar, dass sich der Terror auf Prominente richtet, weil er bei Volksopfern keine Reaktion mehr auslöst. Aber auch dies war nur eine deutende Schlussfolgerung.
Eine, die noch nicht gegeben wurde, sei nun hier hinzugefügt.
Es könnte ein Test gewesen sein.
Ein Probelauf dafür, wie man einen bewachten Bus angreift, in dem sich Personen befinden, die loszuwerden sind.

Nur mal als Vorschlag zum Nachdenken. Sage niemand, es gäbe keine, die diesen Kampf auf solche Weise führen würden.

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Sonntag, 16. April 2017
Phantomnachricht
Beim Tagesspiegel war ein Bekennerschreiben eingegangen, worin man sich auf Hitler bezog und gegen Bunt anhetzte, anonym per Mail.
So war es in den öffentlich-rechtlichen Radionachrichten zu erfahren, ausgiebig vermeldet.

Man kann ruhig glauben, dass es den Tagesspiegel wirklich gibt und dass der Eingang der anonymen Mail wirklich stattgefunden hat. Der Tagesspiegel hätte es bestimmt dazugesagt, wenn ein freier Mitarbeiter oder jemand aus der Redaktion dahinterstecken würde.
Eine Nachricht ist die Sache allerdings nicht, nicht wirklich, sie sollte und dürfte keine sein. Was sie ist: Spekulation. „Es gibt weitere unsichere Hinweise auf mögliche Tathintergründe“, das wäre die wahre Nachricht gewesen.

Hat man gelogen?

Auch nicht wirklich. Man hat gezeigt, welche Nachricht man sich gewünscht hat.

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Samstag, 15. April 2017
Mitteilung: Bilderbuch als Ostergeschenk
Auf journalistenwatch.com gibt es als Ostergeschenk das kostenlose Bilderbuch
NELCA, DIE DRACHENFÄNGERIN
zum Gratis-Herunterladen (1,3 MB).

Als Nelca einen bösen Drachen entdeckt, hat sie gleich mehrere Probleme; Drachen gibt es nicht, schon gar keine bösen, und die Bürger der Stadt wollen nicht aus der Ruhe gebracht werden.

NELCA, DIE DRACHENFÄNGERIN ist ein Märchen über Mut, Gemeinschaft und Toleranz.

Jetzt zuklicken.

http://www.journalistenwatch.com/2017/04/15/ein-ostergeschenk-von-bernd-zeller/

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Freitag, 14. April 2017
Ostern und die zivilisatorische Wende
Natürlich kann das alles Trickserei gewesen sein, erzählt werden kann Vieles, und die Brotvermehrung oder die Lazarus-Präsentation würde auch Hans Klok überzeugend bringen, schwerer der Gang über das Wasser, und was wissen wir schon, wen Judas da geküsst hat.

Aber darum geht es nicht.
Sondern um persönliche Zustände, die uns heute als selbstverständlich und voraussetzungslos gegeben vorkommen.

Als die frühen Christen, Frauen mehrheitlich, herumgingen und den Menschen, die buchstäblich im Dreck gelebt haben, sagten: Du bist jemand, ein Individuum mit Gottesbezug, du hast einen eigenen Namen, war das, wie wir heute sagen würden, eine Persönlichkeitsentfaltung, die Gabe einer Selbstschätzung. Völlig nachvollziehbar, dass dies als Erweckung erlebt wurde. Christ werden kam einem Erweckungserlebnis gleich.
Den Sklaven mitzuteilen, du hast keinen anderen Herren als Jesus, der für euch gestorben und auferstanden ist, war eine Befreiung. Innerlich, nur, aber wieder mit Erweckung.

Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob sich die erzählten Geschichten so abgespielt haben, ihre Wirkung ist entscheidend, und die entspricht dem, was den Menschen ausmacht.

Ist es erst einmal so weit, sind es keine zweitausend Jahre mehr bis zur Aufklärung.
Es ist auch einleuchtend, dass die Kirche nicht sehr bemüht ist, wieder ihren Machtanspruch zu überwinden. Lieber lässt sie diese zivilisatorische Wende, die wir mindestens damit feiern können, dass wir einen Tag nicht tanzen, in der bunten Vielfalt untergehen.

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