Dienstag, 20. Oktober 2020
WeLT-Titel „Die Kanzlerin und das Unheil“
Mit der Bildunterschrift „Es verzehrt sie fast: Angela Merkel“ bringt WeLT.de, jetzt würde die Kanzlerin doch Emotionen oder Emotionalität zeigen, so schlimm müsse die Lage sein:

„Die Abneigung gegen Donald Trump, die Angela Merkel immer wieder geradezu ins Gesicht gemeißelt ist, hat sicherlich viel mit dessen impulsivem Auftreten zu tun. Wer Gefühle zeigt, kann sich in ihnen verstricken, stolpern, stürzen. Liegen bleiben. Also besser: Finger weg. Emotionslosigkeit war bislang die beste Waffe der Kanzlerin – und gleichzeitig härtester Schild. Kleine Spitzbübigkeiten sind das im Wortsinn Höchste der Gefühle, die sich die Kanzlerin erlaubt. Erlaubt hat.
Dann kam ihr Auftritt und ihre Worte nach der Ministerpräsidentenkonferenz vergangene Woche.“ Der Rest ist hinter Bezahlschranke.
Emotion ist hier allein die journalistische, wir sollen mitfühlen.
Dabei kann, wenn der Befund stimmt, dass die Kanzlerin Gefühlslagen zunm Vorschein bringen lässt, ausgeschlossen werden, dass es dabei um den Ernst der Lage im Lande und bei den Bürgern ginge, es sei denn, jemand hat sie nach dem Artikel von Chaim Noll diesbezüglich beraten – das ist die Emotion, die sie angesichts des von ihr angerichteten Niedergangs hat und der in einem Jahr ins Chaos münden wird, spätestens.

Das ist Machtverzichtsbelastungstrauma, alles wird auffliegen. Von dem Ende her denkt sie. Das schüttelt.

Mag sie des Amtes und des Landes überdrüssig sein, gewiss nicht der Macht.

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Montag, 19. Oktober 2020
Rückwirkende Ursache
Über diesen Umweg wird Verblödung gemeldet: Polizisten sagen, die Stimmung wird gereizter. Hier wegen Corona und den Auflagen. So was versteht die Presse, besser gesagt, so was fällt ins Schema.

Was aus dem Framing fällt: wovon das Folge ist. Nämlich des politischen Klimas, und nicht etwa umgekehrt die Ursache. Nach fünfzehn Jahren Merkelei und 22 Jahren Rotgrün gibt es keine funktionierende Debattenkultur mehr, nur noch Gutgemeintes, das sich mit den Regierungsansagen deckt, und Dunkeldenk, die kruden Meinungen der Gegenecke. So was prägt, so was strahlt aus, leider gibt es für die Beschreibung nur solche vielbenutzten Metaphern. Wenn man nur vorgemacht kriegt, dass die einen im Recht sind und die anderen die Dummen, dann übernimmt man dieses Schema irgendwann. Wenn man nicht erlebt, wie demokratisch Entscheidungen gefunden werden, hat man das Bild davon verloren oder gar nicht erst entwickelt, letzteres trifft wohl auf alle bis dreißig Jahren zu.

Das ist der Zustand, in den das Grüne Reich geführt hat, Grün gegen böse. Ausgrenzung, Hass und Hetze gegen Andersdenkende unter der Propaganda, ganz anders zu sein, als man ist, weil nur die anderen so wären.

Und nun wundert man sich.

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Sonntag, 18. Oktober 2020
Stigmatisierung der Eigenverantwortung
Im Gebührenradio gehört, Expertenmeinung, wenn man mehr Wert auf den Selbstschutz legen würde, dann gäbe es die Stigmatisierung der Infizierte als selber schuld.
Ja und, würde das vielleicht präventiv wirken? Würde man sich vielleicht hygienischer verhalten, wogegen ja überhaupt nichts einzuwenden ist, man würde sich, wenn man das will, vorsichtiger verhalten, nicht hinausgehen oder Abstand halten oder eine Maske aufsetzen, die den Eingang des Virus erschwert.
Aber Eigenverantwortung ist nun gerade das, was Staat und Politik ganz offenkundig nicht wünschen. Mit dem Virus fängt es an, mit der Position des freien Staatsbürgers gegenüber den Autoritäten würde es weitergehen.

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Samstag, 17. Oktober 2020
Pfeifen und Schweigen im Wald
Mittlerweile, also in den Zeiten, in denen alle alles ständig sagen, muss man darauf achten, was nicht gesagt wird, und wer was nicht sagt. Die Technologie wäre so weit, diese Dienstleistung anzubieten und übersichtlich darzustellen, wer was wozu nicht gesagt hat oder verhältnismäßig wenig. Es geht nicht ums Distanzieren, wer wovon, wovon nicht, von wem nicht, sondern ums nicht Posaunen.
Daraus kann man die Maßstäbe ablesen.
Es sind keine doppelten, es sind machtorientierte, und darin sehr eindeutig.

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Freitag, 16. Oktober 2020
Klare Forderungen
Wenn auf welt.de was Interessantes steht, vermelden wir es gern, ein Artikel, zwar schon wieder von der Startseite weg, zu schon wieder vierzig Jahren Honeckers Gerarer Forderungen. Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft, Abschaffung der zentralen Erfassungsstelle für DDR-Unrecht in Salzgitter, Ständige Vertretungen zu Botschaften umwandeln.

Ein diplomatischer oder besser undiplomatischer Affront, das Gegenteil von Entspannung, und das nach der Bundestagswahl, die gerade erst gut für die SPD ausgegangen war.

Die Westpresse war entsetzt und empört. Warum beging Honecker so eine verhandlungstechnische Ungeschicklichkeit?

Wenn die Antwort nicht 42 ist, dann: weil er es konnte. Den Wahlausgang hatte er als „durchaus positives Ergebnis“ bezeichnet, also agiert er in seinem Sinne.

Und kommt damit durch. Die DDR hat zwar nicht mehr erlebt, dass den Forderungen nachgegeben worden wäre, aber die Linkslasten der Bundesrepublik schlossen sich ihnen an. Darum ging es. Die Forderungen zu erheben, war ein propagandataktischer Erfolg. Das bemerkt man heute gar nicht mehr, weil er nicht in der Presse stattfand. Die war damals anders.



https://www.welt.de/geschichte/article217779994/Geraer-Forderungen-1980-Honeckers-Attacke-auf-Schmidt.html

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Donnerstag, 15. Oktober 2020
Aktuelles Kalenderblatt
Eine positive – oder nicht ganz so negative – Verblüffung, ein Stück Glasnost? Das Kalenderblatt im DLF, vor fünfzig Jahren wurde in Ägypten Sadat im Referendum bestätigt. Sozialist Nassar war weg, Sadat wurde von der Clique als der Schwächste und am besten Steuerbare ausgewählt. Er wurde zehn Jahre später von einem Islamisten erschossen, und dargestellt wird doch tatsächlich und ausdrücklich, dass er damit zum Opfer seiner eigenen Politik wurde, denn er hat die Muslimbrüder wieder gestärkt und eine islamisierende Politik betrieben.
Opfer der eigenen islambegünstigenden Politik werden kann man also. So was. Gibt es da etwa einen Zusammenhang zwischen islamischer Politik und politischem Islam, womöglich ein missing Link zum Islam? Das gehört natürlich nicht mehr zu diesem Thema, aber als ziemlich unvorsichtig fällt die Beschreibung doch auf.
Lässt sich daraus etwas lernen?
Egal, in Corona-Zeiten haben wir andere Probleme.

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Mittwoch, 14. Oktober 2020
Parteienirrtum
Wolfgang Clement habe, so sagt Sigmar Gabriel, bis zuletzt an dem zerrütteten Verhältnis zu der Partei, aus der er ausgetreten ist nach einem gewonnenen Ausschlussverfahren, stark gelitten.

Wir sehen daran und lernen daraus, welchen Irrtum es mit der Mitgliedschaft in einer Partei und speziell in der SPD auf sich hat. Man möchte zu etwas Größerem gehören, Teil etwas Großen sein, und mit diesem Großen irgendwas erreichen. Dazu gehört schon mal ein Illusionsvorschuss. Groß ist der Druck zur Mittelmäßigkeit.

Das fällt nicht immer deutlich auf, weil der Konkurrenzkampf hart geführt wird, wo es was zu holen gibt. In der SPD ist nun besonders stark der Drang ausgeprägt, es solchen schwerzumachen, die irgendwie aus dem Mittelmaß herausragen. Die Spitzenkräfte, die es am wenigsten schwer haben seit Beginn der Aufzeichnungen, sind die aktuellen Vorsitzenden. Neben denen fällt niemand ab. Auch Kevin Kühnert besticht durch penetrante Mittelmäßigkeit.

Sigmar Gabriel weiß schon ganz recht, wie er sich mehrere Jahre hat halten können. Indes hat er den Zustand, den er moniert, mit zu verantworten.

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Dienstag, 13. Oktober 2020
Sollten es etwa echte Proteste sein?
Heute gab es im Frühstücksradio des DLF sogar etwas Interessantes zu erfahren, zumindest einen Aspekt zu einer Frage, die sich stellen sollte. Wie ist das eigentlich in Weißrussland? Was sind das für Proteste? Wir gehen mittlerweile davon aus, dass alles irgendwelche Merkel-NGOs sind und nach ein paar Schritten das Bundesfamilienministerium drinsteckt. Wir kennen es gar nicht mehr, dass vielleicht wirklich echte Leute gegen eine vielleicht wirklich gefälschte Wahl demonstrieren und vielleicht wirklich Demokratie wünschen. Oder haben allenfalls gesehen, dass es diesen Wunsch gibt, aber die Farm der Tiere von den Schweinen übernommen wird.
Wenigstens zog eine Politikerin mit zweifelhafter Glaubwürdigkeit einen für sie ungünstigen Vergleich; in der Ukraine hätten die akademischen Eliten EU-Fahnen gewedelt, in Weißrussland sei es eine Volks- und Massenbewegung, die überall protestiere.
Dies zumindest lässt erahnen, dass es einen real existierenden Unterschied gibt, jedenfalls was die Motivation des Volkes anbelangt. Wir sollten das beobachten.

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Montag, 12. Oktober 2020
Die Transformation ist der Zweck
Sozialismus als tiefgreifender revolutionärer Prozess. Staatsbürgerkunde. Leider zu Recht vergessen.
Der ideale Endzustand bleibt Vision und daher rein, es geht ständig darum, mit der großartigen Theorie das Unzulängliche des Gegenwärtigen zu begründen, weil nur so die Macht als legitim erscheint.
Weil man zu Zeiten von vor einigen Jahren nicht zurück könne, gehe es vorwärts, und was da kommt und wie es zu laufen hat, das wissen eben nur die Eingeweihten, zu denen man aber gehören kann oder sich zumindest bekennen sollte.

Darum die Transformation. Nicht weil sie eine Verbesserung wäre, sondern weil sie die Macht begründet. Der neue Mensch dient allein dazu, den Menschen alt aussehen zu lassen.

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Sonntag, 11. Oktober 2020
Der Preis der Verleihung
Das ist wohl auch ein sehr wichtiger Preis, der Freiheitspreis der FDP-nahen Stiftung, und er geht an: Frau Dr. h.c. Friede Springer.
Am Dr. h.c. Bestehen keine Zweifel, und auch „Friede Springer ist eine Preisträgerin mit klarem Profil in einer Zeit der unklaren Verhältnisse. Sie steht nicht nur stellvertretend für das Engagement von Axel Springer im Bereich der Pressefreiheit, sondern ist selbst Vorkämpferin für das freie Wort in einer freien Welt“, Karl-Heinz Paqué, aus der Begründung der Jury, kann man so stehenlassen, es ist ja alles symbolisch.

Schöner Termin also, alle feiern sich, Springer-Vorstand Döpfner spricht die Laudatio.

Die Frage wäre nun, was die FDP dafür als Gegenleistung erbringt.
Oder schon erbracht hat. Friede Springer, die soll mit Angela Merkel dicke sein. Heißt es.
Aber es gibt soweit ersichtlich keine Verschwörungstheorie, die uns dazu eine Auskunft geben könnte.

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Samstag, 10. Oktober 2020
Warum eigentlich nicht Transformation?
Joschka Fischer hat es im Handelsblatt angekündigt, die Corona-Zeit ist die Chance für die große Transformation zur guten Welt mit Ökologie.
Was soll jetzt daran schlecht sein? Transformation gab es schon immer, mehr Ökologie kann ja nur gut sein?

Naheliegenderweise könnte man sagen: wer es sagt. An dem erkennt man, dass es nicht gut ist. Aber so argumentieren wir ja nicht, wir werden bloß vorsichtig.
Doch was er sagt und wie er es sagt und was er nicht sagt. Das ist erkennbar. Er meint nicht nur das Ökologische, bisschen Industrie weniger, die sowieso schon nicht mehr relevant war und schon länger wegkann. Er meint zum einen Verstaatlichung des Lebens, Verüberstaatlichung. Zum anderen meint er die Dauerkrise, die das Eingreifen und das Übergreifen ermöglicht. Er will ja nicht die Chance in der Krise als Lebenshaltung der freien Menschen, sondern die Gestaltbarkeit durch einen Zerstörungszustand.

Der erste Testlauf kann als bestanden angesehen werden, wir haben nicht in der Phase der Systemrelevanz die Staatsparasiten zum Teufel und zur Teufelin geschickt, sondern sie weiterbezahlt.
Wo das geht, geht noch mehr.

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Freitag, 9. Oktober 2020
Schutzpolitik
Interessanterweise wurde heute soweit ersichtlich zum ersten Mal der Prozentsatz an positiven Coronatests in den Radionachrichten genannt, 1,6. Der deckt sich nun nicht mit der errechneten Zahl von Infektionsfällen, die bezogen auf die Gesamtbevölkerung bei anderthalb Millionen läge, es wurden also nur Verdachtsfälle oder Risikofälle getestet.
Es ist nur die Frage, ob die Politik überhaupt zuständig und in der Lage ist, sich damit zu befassen. Wenn eine Abschaltung der Gesellschaft alles ist, was ihnen einfällt, dazu die europäischen Lösung mit Geldunion und großem Transfer, dann sollten wir die Politiker einfach davon entlasten, dass wir sie für die Pandemie zur Verantwortung ziehen würden, und uns selbst so schützen, wie wir es für richtig halten, zuvorderst vor der Politik.

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Donnerstag, 8. Oktober 2020
Unser Kanzler
HabeckTV im Öffentlichrechtlichen, der nächste Kanzler bekommt natürlich Sendezeit, er redet von der Verantwortung, deren er sich bewusst sei, staatsmännische Phrasen, von denen man nur ahnen kann, was er sich darunter vorstellt.
Zur Kanzlerfrage selbst sagt er: „Diesen Plan habe ich, und deshalb ist die Antwort: Ja, diese Prüfung würde ich für mich bestehen.“
Genau darum haben wir ihn verdient. Wir alle bestehen was für uns, wir entdecken was für uns, wir sind mit uns im Unsrigen, also jeder für und mit sich.
Uns fällt nicht auf, dass er die Prüfung nicht für sich zu bestehen hätte. Wir prüfen nicht, auf dass wir nicht geprüft werden.
Der ist ja praktisch schon Kanzler der Herzen und des Grünen Reiches.

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Mittwoch, 7. Oktober 2020
Weiße Klassik
Zu wenig Schwarze in Klassik-Orchestern, hat das ZDF festgestellt.
Andere stellen fest: was sollen sie da, die machen viel bessere Musik.
Aber die Frage ist: Warum stellt das ZDF das fest?
Klassik-Orchester sind staatlich, oft sind die Mitglieder Professoren, es ist ein Staatskulturbetrieb mit auch noch Konzertaufführungen. Anstrengend und hochqualifiziert, aber ein privilegierter Posten. Um den geht es, den sieht das ZDF, nicht, ob im ZDF mal Klassik gesendet wurde mit weißen Orchestern.
Das ZDF ist selbst privilegiert und staatlich finanziert, besteht aus Posteninhabern, und die suchen, um sich selbst zu retten, Rassismus bei den anderen.

Es ist erst der Anfang.

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