Dienstag, 27. Juni 2023
Information für unsere älteren Leser
die neue Ausgabe der Jenaer Seniorenzeitung ist hier aufmachbar --> https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2046.pdf

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Nachwahlmagie
Man muss die Reaktionen als kultische Handlungen verstehen.
Niemand will eine Information über das Geschehen geben oder eine Bewertung, schon gar nicht eine außergewöhnliche, und eine durchdachte auch nicht, denn dann würde eine gewisse natürliche Hemmung einsetzen.
Die Beschimpfungen sind aber komplett hemmungslos, man sorgt sich nicht darum, welches Bild von sich man damit vermittelt. Über sich und ihr Verständnis von Demokratie und Wahlen sagen die ja eine Menge, und es gereicht ihnen nicht zum Vorteil, unter demokratisch-freiheitlichen Aspekten.
Aber was sie tun, ist eine Art Selbstreinigung. Man schüttet sich die Last vom Herz. Man will niemandem etwas mitteilen, jedenfalls nichts anderes als: ich bin mit euch gemeinsam besser.
Der Zusammenhalt der Elitenblase wird rituell bestätigt.

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Montag, 26. Juni 2023
Was jetzt
Da ist die Wechselstimmung doch größer als gedacht, wobei es sich ja zum größten Teil um Erhaltungsstimmung handeln dürfte.
Jetzt wäre zu beobachten, was die Antivolksparteien unternehmen.
Hat es Proteste gegeben, Demonstrationen gegen das Wahlergebnis? Davon ist nichts bekannt.
Wer hat die Protestierer aufgehalten?
Nach der Ministerpräsidentenwahl gab es wohlorganisierte Spontankundgebungen.
Die war ein Ding zwischen den Parteien, geht die Wähler nichts an. Jetzt war es ein direktes Wahlergebnis, sollte da die Hürde des Widerstands höher liegen? Kaum. Die Partei wird nur besser durchdenken, was zu tun ist.

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Sonntag, 25. Juni 2023
Teilglasnost
Im Sonntagsradio gibt es eine Rubrik, in der Leute mit Bekanntheit sagen, wie toll das Land ist und wie besorgniserregend die Parteienentwicklung. Heute hat sich Ulla Meinecke davon etwas abgehoben, es kann vermutet werden, dass einige Aussagen keinen Platz im Endschnitt fanden, jedenfalls ist zu bemerken, dass sie in der Coronamaßnahmenzeit ihr Land auf eine nicht erwartete Art vorgefunden hat und dass die autoritären Charaktere sie doch überraschten, sie erkenne ihr Land nicht wieder.

Also dürfen normale Sachen wieder gesagt werden.

In Diktaturen achtet man auf Nuancen. So hätte man es auch in der Tschechoslowakei hören können, Kritik an der mentalen Verfasstheit unter den gegebenen Umständen, ohne Nennung von Partei und Führung, die doch diese Verhältnisse zu verantworten haben und sich auf solche Charaktere stützen.

Aber wir haben etwas gelernt: Wir müssen das Radio nicht ausschalten, wenn ein Titel von Ulla Meinecke kommt.

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Samstag, 24. Juni 2023
Prognosetest
Wir haben uns hier gelegentlich mit dem Thema Wendestimung befasst, ob eine besteht oder entstehen kann, eher nein, zuletzt eher doch, weil die Verhältnisse sich so entwickeln, dass eine normale Stimmung zur Wendestimmung werden kann.

Die Stimmung lässt sich nur interpretieren, nicht genau feststellen, zumal die Begriffe Stimmung und Wendestimmung sehr weit gefasst sind und viele einzelne Zustände, die sich auch zueinander gegensätzlich verhalten können, einschließen und umschreiben.

Ein Ding ist dabei kaum aufgefallen: Eine Wechselstimmung ist noch mal was anderes, und die haben wir gar nicht.
Die wäre nämlich gerade nicht nur eine Stimmungsangelegenheit, die sich auswirkt auf das Begehren nach einer Art von Neuwahl, sondern launige Folge eines solchen. Und das haben wir nicht.
Die Angst vor einem Wechsel ist implementiert, der Glaube, dass es mit einem wirklichen Wechsel nur schlimmer kommen würde, ist groß, und erst, wenn es so schlimm kommt, dass kein Wechsel mehr möglich ist, würde man ihn in Betracht ziehen.

Dies als Prognose, um mal wieder die Prognosefähigkeit zu testen.

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Freitag, 23. Juni 2023
Titanisiert
Der Presseschau zufolge monieren einige Presseorgane, die Anteilnahme mit den in Unterseenot geratenen Reichen sei viel größer als mit den in Seenot geratenen Armen.
Wovon, bitte, reden die da? Versteht man unter Anteilnahme die Bemühungen um Rettung? Da wären die Aufwendungen vergleichbar und vielleicht in Bezug zu setzen mit den Gesamtumsätzen bei den Fahrten.
Es ist wohl eher das Hetzjagden-Phänomen; die Infosphäre weiß, was die nächsten Fakten sind.

Als Anteilnahme wird man kaum die Scherze und Memes ansehen können, die waren gerade nicht von Anteilnahme im herkömmlichen Sinne bestimmt, so dass wir uns der Frage stellen, wie okay es ist, über die mutmaßliche Situation und die wahrscheinlichen Überlebenschancen Schabernack zu treiben.
Und dazu stellen wir uns die Frage, angelehnt an den etwas abgeflachten Kategorischen Imperativ: Wie würden wir das finden, wenn uns das passierte? Also nicht der Untergang des Tauchbootes, sondern dass dann darüber geschmacksungebunden gewitzelt würde, würden wir das akzeptabel finden? Abgesehen davon, dass es nicht unser Hauptproblem wäre: So für die meisten im etwa Großen und Ganzen, doch, wäre schon okay, könnten wir wollen, überwiegend.

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Donnerstag, 22. Juni 2023
Parteiendemokratie unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Die Merkelgrünparteien fühlen sich nun aufgeschreckt durch Umfragezahlen, sie können doch so weit mitrechnen, dass die Gesamtprozentzahl begrenzt ist und viel Prozente für die Gegenpartei bedeuten, dass weniger Prozente bei ihnen ankommen.
Das wäre der Punkt, wo sie über Ursache und Wirkung nachdenken könnten.
Was aber geschieht, ist die offene Demonstration der eigenen Unfähigkeit und der Unwilligkeit, sich irgendwie damit zu befassen, was die Bürger denn so aufstachelt, sich nicht da abgeholt zu fühlen, wo sie sind.
Es hätte keinen Sinn, dass diese Leute begönnen, noch besser zu erklären, was die Wähler wählen sollen, um als demokratisch durchzugehen. Diese Leute denken nur in Parteikategorien. Es ist egal, ob sie nichts anderes können, nichts anderes wollen oder nichts anderes dürfen.
Wenn die Wähler merken, das sie sowieso beschimpft werden, können sie sich auch wieder aussuchen, wofür.

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Mittwoch, 21. Juni 2023
Lehrminute
Die Minute aus „Hart aber fair“ mit der „Sprechen Sie kein Englisch“-Szene sollte eine Sehquote von 100 Prozent eingehen und Lehrstoff werden, sie sollte bei jeder Sache mit Gebührenerhöhung oder Glaubwürdigkeit der Medien eingespielt werden.



Zwei nebensächliche Aspekte. Die CDU-Politikerin versucht zu erklären, damit ist sie dramaturgisch unten. Sie hätte richtigerweise sagen müssen: „Ich höre wohl nicht recht. Sie wissen, was ich meine, aber wollen Sie nicht verstehen, können Sie nicht verstehen, oder dürfen Sie nicht verstehen? Gibt es eine Vorschrift im Funk oder sind Sie einfach so? Wie abgehoben muss man sein? Sind Sie sicher, dass Sie für die senden, die Sie bezahlen?“ Sie hatte ja keine Uniform an, das wäre möglich gewesen.



Und diese andere mit „so geht es mir beim Oktoberfest“, die ist so verlogen wie Ricarda Lang fett ist; sie hätte nämlich nicht so gegrinst.

Es ist immer dieses selbsterfreute Grinsen, wenn schlimme Sachen angesprochen werden, die man nur davon kennt, dass man dafür bezahlt wird, sie zu bewirtschaften.

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Dienstag, 20. Juni 2023
Sprache des Grünen Reiches: Kulturkampf
Ein propagandataktischer Trick, den viele Verbraucher und Halbstaatliche wie Karikaturisten mitmachen, ist, diejenigen, die sich gegen eine neue Norm, die meistens kulturelle Vernichtung bedeutet, wehren, des Kulturkampfes zu bezichtigen, so als hätten sie einen Krieg angefangen.

Gibt es denn nichts Wichtigeres zu tun, als sich mit Sternchen zu befassen? Wieso ist jemand so verbohrt, Eskimosteak sagen zu wollen? Die Verblendeten wollen die Macht.
So wird die Deutungshoheit eingesetzt, um nichts anderes zu erhalten als diese selbst.

Die Ideologen wissen, dass sie nichts zu bieten haben als ihre Ketten.

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Montag, 19. Juni 2023
Mehr Rechtssicherheit
Da wird nun ein Expertenrat für Antirassismus eingesetzt, der unter anderem definieren soll, was Rassismus ist, so sagte es die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung im Radio.
Da gibt es also ein Heer von Antirassismusbeschäftigten, die nicht genau wissen, womit sie sich befassen.

Schön ist natürlich die zu erwartende Rechtssicherheit. Rassismus bekommt endlich eine Legaldefinition. Nicht durch ein von der Verfassung legitimiertes gesetzgeberisches Gremium, was aber bestimmt nachgeholt wird, wenn Bedarf besteht.

Wir hoffen indes auf die Einhaltung des Bestimmtheitsgrundsatzes. Es muss künftig abgrenzbar sein, was kein Rassismus ist.

Und dann wird es spannend, ob sich die Obrigkeitler selbst an die aufgestellten Maßstäbe halten.

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Sonntag, 18. Juni 2023
Schreckensnachricht
Die Meldung der abgelaufenen Woche, die am meisten erschrecken sollte, ist, dass Monika Gruber den Protest eingestellt hat. Vor einer Woche Erding, das große Ding, aber jetzt sagt sie, ja, die Neufassung des Heizgesetzes sei, womit sie zufrieden ist.
Als sie die Demonstration organisierte, wusste sie, was abgeht. Sie hat sowohl überschaut, was sie zu bewerkstelligen haben würde, als auch, was der Kulturbetrieb draufhat, man hatte Corona noch präsent.
Das Angebot, das sie nicht ablehnen konnte, muss also darüber liegen.
Sie hat lieber auf ihre Glaubwürdigkeit verzichtet, bei vollem ungetrübtem Bewusstsein.
Deutlicher kann ein Zeichen nicht sein.

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Samstag, 17. Juni 2023
Eigenprojektion
Da gibt es diesen Cem-Özdemir-Ausschnitt aus Markus Lanz, das mit „frei erfundene Sachen“, "bleiben in ihrer Babbel“ oder Bubble, „mit Messer und Gabel“ und „Fakten“, nach sonstiger Diktion wäre das Hass&Hetze gegen Autoren und Leser. Der Moderator stört sich nicht daran, soweit bekannt.
Woher weiß der Minister, wie es bei der Gegenseite zugeht? Was er beschreibt, ist das eigene Milieu, er projiziert spiegelbildlich. Er denkt, das ist dann auf der Gegenseite genauso, nur andersherum.
Und das ist die eigentliche Botschaft, er will nichts erklären oder auch nur darstellen, er will nicht den Zuschauern etwas davon erzählen, was er denkt, wie es auf der anderen Seite zugeht, sondern er richtet sich einzig und allein an die eigenen Leute. Er schmiedet oder schleimt zusammen, was zusammenhalten soll. Der grünlinke Sumpf soll angeregt werden, sich besser zu fühlen oder wenigstens gleichrangig, und er soll emotional abgehalten werden, andere Gedanken auch nur zuzulassen.
Und es funktioniert, die folgen ihm, die wissen schon, was sie nicht angucken, und tun es nicht, wenn man es ihnen unter die Nase halten würde.

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Freitag, 16. Juni 2023
Richtig kleben
Das Neue und propagandistisch Wirksame an den Klimaklebern ist die Art, wie die jeweilige Aktion ein Ende findet.
Während herkömmliche Demonstranten irgendwann ihren Demonstrationszug absolviert oder die Kundgebung beendet haben, hören sie auf und gehen nach Hause und vielleicht am nächsten Tag wieder arbeiten. Wer auf die Straße geht, muss auch wieder herunter.
Nicht so die Kleber, sie werden von der Polizei weggetragen. Damit verleihen sie ihrer Protestkundgebung eine Dauerhaftigkeit, bildlich, in der Wahrnehmung.
Eine Aktion ohne Ende
Natürlich lässt sich diese Form nicht kopieren ohne medialen Hintergrund. Die Montagsdemonstranten könnten das nicht so machen. Zumal der Montag auch irgendwann vorbei ist. Aber die Kleber sind auch nach erfolgtem Entfernen die Kleber für das Richtige.

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Donnerstag, 15. Juni 2023
Total emotional
Da gab es die Szene Olaf Scholz vs. Demonstranten, über die nun wieder die Meinungen auseinandergehen, die einen sagen, er wurde mal emotional, die anderen halten es für arrogant, wie er mit den Leuten umgegangen sei. Beides schließt sich ja nicht aus.
Ungeschickt von den Demonstranten ist, dass sie ihm nicht die Original-Wahlplakate von den Grünen und der SPD entgegenhalten, wenn sie schon die Sprüche verwenden. Warum „Frieden schaffen ohne Waffen“ plötzlich mehr stimmen soll, nur weil die Regierung linksgrün ist, bleibt als Problem bei den Demonstranten hängen. Sie hätten es zu seinem machen sollen und zur Frage nach der Glaubwürdigkeit der Gewählten nach der Wahl.
Das andere und größere Problem ist die fehlende Kompetenz der Politiker und in dem Fall des Kanzlers, die Dominanz anders als durch Schimpfen zu erlangen. Es gibt immer nur das Verständnis der Szene als „Demokratie gegen Dumme“, emotional positiv besetzte Demokraten gegen die Gegner. Einem Kanzler könnte man abverlangen, dass er sagt, „der Reihe nach, was meinen Sie wozu und warum“; er würde zumindest achtbar vom Platz gehen. Aber daran scheint gar kein Interesse zu bestehen, denn dann müsste man es immer so machen. Lieber hat man das Framing, dass da die Dummen sind. Damit gewinnt man mehr Anhängerschaft.

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Mittwoch, 14. Juni 2023
Kollektivschuld
Und wenn es eine Corona-Aufarbeitung gäbe?
Auch wenn sie wünschenswert verliefe, ohne die Steuerung und neue Verlogenheit, das allgemeine Interesse wäre gering. Niemand würde sich daran erfreuen, dass nun endlich ans Licht kommt, wie man sich hat betrügen lassen. Man hat sich aufhetzen lassen, und jetzt soll man sich dafür entschuldigen? Oder man hat nur mitgemacht, oder man war skeptisch, ja und was soll anders laufen?
Und hier liegt die bedauerliche Übereinstimmung mit der Infosphäre. Die Presse und die Medien müssten vor Scham im Boden versinken, aber weder sie noch die Konsumenten wollen diese Performance.
In einem normalen Land hätte die Presse aus genau diesem Grunde nicht so schamlos agiert, nämlich weil die Gefahr droht, sich beschämt zeigen zu müssen. Wo erwartbar ist, dass es zu einer solchen Forderung nie kommen würde, entfällt die Motivation, es von selbst zu tun oder gar nicht erst es so weit kommen zu lassen.
Wir müssen uns selber aufarbeiten.

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