Donnerstag, 6. Juli 2023
Öffentlich-queerechtlich
Etwas Erhellendes gab es im Jugendradio des MDR. Die sendeten einen Podcast von einem Podcaster, der sich mit einer anderen Poscasterin unterhielt, beide machen Podcasts im öffentlich-rechtlichen Podcastangebot und beide bedienen das Queer- und Homo-Segment, beide begannen ihre Bekanntheit in der ersten Homodating-Show des Fernsehens, die gab es auf RTL.
Und etwa so geht es die ganze Stunde, nicht weiter nervig, beide sprechen gut, was will man mehr. Man kriegt auch nicht mehr, es geht um Pride und CSD und Sichtbarmachen und dass er in seiner Jugend keine Soap hatte mit Homo-Paaren bis auf die, wo sie jetzt eine Gastrolle hat. Keine Identitätsfiguren für ihn als Kind.
Lindenstraße hat er also nicht geguckt.
Und die RTL-Zuschauer seien ja älter.

Das ganze Gerede nur Show aus Show über Show. Queerkram ist Showbusiness, das sich selbst einander zeigt. Das Publikum ist Objekt zum Abgrenzen, weil man keine echten Identifikationsfiguren hat, die Eltern kommen aus der Generation, die was mit Medien machen wollte, die erste Opfergeneration der Informationsgesellschaft.
Die Eltern-Generation, das sind jetzt die RTL-Zuschauer, und von den Älteren weiß man nur, dass es schon immer so war, die taugen nichts.
Die Klage über die Älteren ändert sich auch nicht.

Etwas wirklich Persönliches haben die beiden gar nicht eingebracht, auch wenn sie das womöglich glauben. Ihre Queerheit ist ja wohl das Persönlichste, denken die vielleicht, und ihre Medienpräsenz ihre Biographie, und ihr Politgerede ihre Lebensleistung.
So hört es sich an.
Hoffentlich sind die beiden privat nicht wirklich so.

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Mittwoch, 5. Juli 2023
Grünes Ost-West-Ding
In Ostbeauftragten-Logik müssen mehr hohe Posten mit Ostdeutschen besetzt werden, damit die Ostdeutschen eine Art von Perspektive kriegen. Auch in manchen Offizialmedien wird so was lanciert. Sieht danach aus, als ob mehr hohe Posten geschaffen werden, so dass die Ostdeutschen einen Quotenstatus kriegen.
Das Problem ist aber ein anderes, und es ist kein Ost-West-Ding. Wenn eine ganze Führungsschicht aus einem anderen Gebiet kommt, dann ist die Bevormundungsstruktur überdurchschnittlich totalitär. Westlinksgrün Sozialisierte wollen was von Kolonialismus erzählen. Oder von Sozialismus und dem ganzen Genderquatsch, da wird es nicht genügen, ein paar anpassungswillige Ossis zu finden, die die Stimmung herumreißen. Die sind dann genauso wie der Ostbeauftragte, nur noch mehr.

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Dienstag, 4. Juli 2023
Dominanzsituation
Da gibt es diese Markus-Lanz-Szene, Markus Lanz wirft voller gespielter Wut Jens Spahn die Claudie-Pechstein-Sache vor.

Und das ist, was hängenbleibt.
Alle Zuschauer behalten im Gedächtnis, dass der Claudia-Pechstein-Auftritt etwas emotional negativ Besetztes ist und dass ein paar Verteidiger aus CDU-Rändern versuchen zu relativieren.

Da Markus Lanz eine Frage zu formulieren hatte, lautete sie als Abschluss der Hetze: Warum?
Da hätte Jens Spahn die einzige richtige Antwort geben müssen: Wegen Ihnen.
Nur dann wäre er dramaturgisch fast schon oben, wenigstens gleichrangig.
Das ist aber das, was die alle nie verstehen, die eingeladen und gefragt werden wollen, sie spielen das Spiel mit, wo sie als Verlierer eingeladen sind.

Da Jens Spahn ohne Ministeramt ist, könnte er ja wieder den Verstand einschalten, der dann auch seinen eigenen Narzissmus besiegen müsste, um die Situation zu verstehen.

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Montag, 3. Juli 2023
Schimmer des Schinkens
Es fehlt noch, dass „Reden wie Annalena Baerbock“ in rhetorischen Pflichtkursen angeboten wird, um sie in Schutz zu nehmen. Daran, was in den Medien nicht durchgenommen wird, sieht man, besonders wenn man alt genug ist, um Vergleiche zu haben, wie gleichgeströmt die Leute da politisieren.

Das Schlimme sind aber gar nicht die Versprecher und durcheinandergehauenen Silben, das ist ganz unvermeidlich und wäre verzeihbar. Schlimm und peinlich ist, dass sie nichts zu sagen hat.

Der Schinken der Hoffnung ist gar nicht schlechter als der Leuchtturm. Wenn Beaker kommt und mimimi macht, im Original meemeeemeee, macht das die gleiche Hoffnung. Hoffnungsschimmer und Hoffnungsschinken sind absolut gleichbedeutend, weil die Aussage null ist.
Gäbe es etwas, das damit gemeint wäre und konkret angesprochen werden könnte, hätte jede Metapher genau diesen Gehalt, ob als Schinken oder Blinker angesprochen.

Die gesamte politische und journalistische Rhetorik ist metaphorisch-wolkig und emotionalisiert, aus Mangel an Gehalt.
Annalena Baerbock führt uns das nur manchmal zur Kenntlichkeit entstellt vor. Wir verdanken ihr so viel.
Einen Schinken des Dankes verdient sie.

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Sonntag, 2. Juli 2023
Von heute
Zwei Sachen.
Macron hat seinen Besuch in Deutschland abgesagt. Es ist ja nicht gerade so, dass er in Frankreich gebraucht würde. Er erspart Olaf Scholz die Verlegenheit, in der Bundespressekonferenz neben ihm zu sitzen, wenn die relevanten Fragen nicht gestellt werden.

Dann, ein bekannter Fall, zugewanderter geistig verwirrter einzelner Mann ersticht brutal eine junge Frau. Nach ihr ist der Preis gegen antimuslimischen Rassismus benannt, jüngst vergeben an Kölns Oberbürgermeisterin, weil sie den Muezzinruf befürwortet hat.
Hier sind es nicht die doppelten Maßstäbe, zumal wohl keiner der antimuslimischen Rassisten ein Problem gehabt hätte, wenn der Mörder zum Prozess an Ägypten ausgeliefert worden wäre. Hier ist es das völlige Abhandenkommen aller Maßstäbe, denn der Mord tritt in der offiziellen Vermittlung hinter den als antimuslimisch bewertbaren Vorfall, den die Ermordete angezeigt hat, zurück. Sie wird benutzt und entwürdigt, man muss leider sagen: ein zweites Mal ausgeschlachtet. Auch das Entsetzen über die Untat wird benutzt genau dafür, dass man eine Hemmung hat, hier klar auszusprechen, was die politische Manipulation ist.

Bei uns werden noch Preise vergeben, in Frankreich wird gleich geplündert.

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Samstag, 1. Juli 2023
Materieller Marx
Ein Blick auf die Marxerei. Die ganze Sociology mit den sozialen Konstrukten würden die früheren Karl-Marx-Statthalter als Idealismus einordnen, Metaphysik, diese Schimpfwörter bedeuteten, dass – was als falsch und abwegiges Denken galt – von Ideen ausgegangen wird, statt materialistisch zu denken. Die Hegelsche Dialektik habe Marx, so postulierte Engels maßgeblich, vom Kopf auf die Füße gestellt, indem er den Materialismus, das Ausgehen von der Materie, der Realität, eingeführt und damit uns allen erst das Denken möglich gemacht hat. Irgendwo sagte Marx, wir beurteilen ein Ding ja nicht danach, was es selbst zu sein dünkt, sondern, was es ist.
Das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse und dass eine Idee materielle Gewalt erlangt, wenn sie die Massen erreicht, standen dem Primat der Materie nicht etwa entgegen, sondern waren in dieser Auffassung Folgeerscheinungen, wobei Erscheinung schon wieder nicht materialistisch genug formuliert gewesen wäre.
Es muss also im Denken irgendwas schiefgelaufen oder falsch abgebogen sein.
Nicht ganz.
Der Schwindel war schon angelegt.
Die entworfene Gesellschaftsordnung, die Vision vom Kommunismus, das war eine Auftragsarbeit für die Kommunistische Partei, und die durchgehende Ideologisierung sollte wissenschaftlich getarnt werden.
Das war gelungen.
Und deswegen kann jetzt das Gerede über etwas nicht mehr von dem Etwas unterschieden werden.

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Freitag, 30. Juni 2023
Kreativitätsverlust
Wieder was Kulturelles, die Animationstechnik macht es möglich, Feuer und Wasser zu personifizieren, da kann man dazu eine Geschichte entwickeln, was Pixar getan hat.
Soll nicht so ein großer Erfolg sein.

Wir stellen Vermutungen an, warum nicht: Soweit bekannt, basiert die Story auf den gesellschaftlichen Ausgrenzungszwängen, die überwunden werden müssen. Also die ganzen Mulkul-Filme jetzt elementar. Da kann es gute Ideen geben, die tragen aber nicht.
Wenn so ein Film funktionieren kann, dann nicht auf soziologischem Niveau, sondern psychologischem. Die Seelenzustände Feuer und Wasser, wenn aus denen eine Story gebildet wird, das kann gehen, nicht aus den gesellschaftlichen Konstrukten.

Hollywood hat wohl jetzt die gleichen kreativen Probleme wie damals die UFA.

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Donnerstag, 29. Juni 2023
Zur Wiederherstellung von Werten
Wenn so was wie „Werte-Union“ ausgerufen wird, ist klar und verständlich, dass damit der Merkelschen Entwertung der Werte etwas entgegengehalten werden soll. Man erinnert sich vielleicht an die Phasen davor, da wurde manchmal thematisiert, ob man eine Wertediskussion braucht. Bei so was kann das Ergebnis nur eine Diskussion sein, keine Werte.
Damit ist auch erfasst, warum auf der Ebene des Zeitungsdeutsch kein klares Denken möglich ist. Die schöner klingenden Wörter haben immer schon die Entwerter, weil sie nicht Entwertung sagen. Mit den Werten hätte man erst einmal gar nichts, im besten Falle, zu dem es nicht kommt, die Eröffnung der Möglichkeiten einer Diskussion, die vielleicht ein Ergebnis zum Ziel hat.

Was die Werte-Unionisten sich auch nicht vorstellen konnten, ist, dass die Entwertung das Abhandenkommen politischer Fachkompetenzen bedeutet, und zwar aller. In der Anfangszeit der Merkel-Ära gab es noch kompetente Politiker auf ihren Fachgebieten, am Ende nicht mehr.
Es gibt nichts mehr, das mit Konservativismus konservativ erhalten werden könnte. Was weg ist, ist weg, da helfen keine Werte.
Eine Restauration müsste mit Fachkompetenzen beginnen, man müsste Personen präsentieren, die auf den Gebieten Wirtschaft, Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Außenpolitik, Familien, Ökologie, Verteidigung als Koryphäen angesehen werden, ohne die keine Talkrunde auskommt, und die sollen dann nicht als Vertreter von Partikularinteressen reden und handeln, sondern als von Werten geleitet angesehen werden.
So kann man Werte vermitteln.

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Mittwoch, 28. Juni 2023
Kulturelle Ermittlungsarbeit
Wir verstehen jetzt die Rammstein-Sache. Man muss das Geschehen rückwärts betrachten, um die Kausalität zu sehen.
Es war nicht so, dass wegen sexistischer Verstöße es zu Aufregung kam und nun deshalb Konzerte abgesagt werden sollen und die Zivilgesellschaft protestiert. Es ging um das, was jetzt geschieht, Kulturzerstörung, und dafür suchte man etwas, das nicht alle durchgehend als kulturell wertvoll ansehen, das aber alle kennen. Rammstein passte, Sex fand sich.
Und es ging darum, zeitungsdeutsch gesagt, zu spalten; die Verteidiger sollten sich zu erkennen geben. Haben sie gemacht.
Um sie ging es, sie sind ermittelt.

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Dienstag, 27. Juni 2023
Information für unsere älteren Leser
die neue Ausgabe der Jenaer Seniorenzeitung ist hier aufmachbar --> https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2046.pdf

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Nachwahlmagie
Man muss die Reaktionen als kultische Handlungen verstehen.
Niemand will eine Information über das Geschehen geben oder eine Bewertung, schon gar nicht eine außergewöhnliche, und eine durchdachte auch nicht, denn dann würde eine gewisse natürliche Hemmung einsetzen.
Die Beschimpfungen sind aber komplett hemmungslos, man sorgt sich nicht darum, welches Bild von sich man damit vermittelt. Über sich und ihr Verständnis von Demokratie und Wahlen sagen die ja eine Menge, und es gereicht ihnen nicht zum Vorteil, unter demokratisch-freiheitlichen Aspekten.
Aber was sie tun, ist eine Art Selbstreinigung. Man schüttet sich die Last vom Herz. Man will niemandem etwas mitteilen, jedenfalls nichts anderes als: ich bin mit euch gemeinsam besser.
Der Zusammenhalt der Elitenblase wird rituell bestätigt.

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Montag, 26. Juni 2023
Was jetzt
Da ist die Wechselstimmung doch größer als gedacht, wobei es sich ja zum größten Teil um Erhaltungsstimmung handeln dürfte.
Jetzt wäre zu beobachten, was die Antivolksparteien unternehmen.
Hat es Proteste gegeben, Demonstrationen gegen das Wahlergebnis? Davon ist nichts bekannt.
Wer hat die Protestierer aufgehalten?
Nach der Ministerpräsidentenwahl gab es wohlorganisierte Spontankundgebungen.
Die war ein Ding zwischen den Parteien, geht die Wähler nichts an. Jetzt war es ein direktes Wahlergebnis, sollte da die Hürde des Widerstands höher liegen? Kaum. Die Partei wird nur besser durchdenken, was zu tun ist.

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Sonntag, 25. Juni 2023
Teilglasnost
Im Sonntagsradio gibt es eine Rubrik, in der Leute mit Bekanntheit sagen, wie toll das Land ist und wie besorgniserregend die Parteienentwicklung. Heute hat sich Ulla Meinecke davon etwas abgehoben, es kann vermutet werden, dass einige Aussagen keinen Platz im Endschnitt fanden, jedenfalls ist zu bemerken, dass sie in der Coronamaßnahmenzeit ihr Land auf eine nicht erwartete Art vorgefunden hat und dass die autoritären Charaktere sie doch überraschten, sie erkenne ihr Land nicht wieder.

Also dürfen normale Sachen wieder gesagt werden.

In Diktaturen achtet man auf Nuancen. So hätte man es auch in der Tschechoslowakei hören können, Kritik an der mentalen Verfasstheit unter den gegebenen Umständen, ohne Nennung von Partei und Führung, die doch diese Verhältnisse zu verantworten haben und sich auf solche Charaktere stützen.

Aber wir haben etwas gelernt: Wir müssen das Radio nicht ausschalten, wenn ein Titel von Ulla Meinecke kommt.

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Samstag, 24. Juni 2023
Prognosetest
Wir haben uns hier gelegentlich mit dem Thema Wendestimung befasst, ob eine besteht oder entstehen kann, eher nein, zuletzt eher doch, weil die Verhältnisse sich so entwickeln, dass eine normale Stimmung zur Wendestimmung werden kann.

Die Stimmung lässt sich nur interpretieren, nicht genau feststellen, zumal die Begriffe Stimmung und Wendestimmung sehr weit gefasst sind und viele einzelne Zustände, die sich auch zueinander gegensätzlich verhalten können, einschließen und umschreiben.

Ein Ding ist dabei kaum aufgefallen: Eine Wechselstimmung ist noch mal was anderes, und die haben wir gar nicht.
Die wäre nämlich gerade nicht nur eine Stimmungsangelegenheit, die sich auswirkt auf das Begehren nach einer Art von Neuwahl, sondern launige Folge eines solchen. Und das haben wir nicht.
Die Angst vor einem Wechsel ist implementiert, der Glaube, dass es mit einem wirklichen Wechsel nur schlimmer kommen würde, ist groß, und erst, wenn es so schlimm kommt, dass kein Wechsel mehr möglich ist, würde man ihn in Betracht ziehen.

Dies als Prognose, um mal wieder die Prognosefähigkeit zu testen.

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Freitag, 23. Juni 2023
Titanisiert
Der Presseschau zufolge monieren einige Presseorgane, die Anteilnahme mit den in Unterseenot geratenen Reichen sei viel größer als mit den in Seenot geratenen Armen.
Wovon, bitte, reden die da? Versteht man unter Anteilnahme die Bemühungen um Rettung? Da wären die Aufwendungen vergleichbar und vielleicht in Bezug zu setzen mit den Gesamtumsätzen bei den Fahrten.
Es ist wohl eher das Hetzjagden-Phänomen; die Infosphäre weiß, was die nächsten Fakten sind.

Als Anteilnahme wird man kaum die Scherze und Memes ansehen können, die waren gerade nicht von Anteilnahme im herkömmlichen Sinne bestimmt, so dass wir uns der Frage stellen, wie okay es ist, über die mutmaßliche Situation und die wahrscheinlichen Überlebenschancen Schabernack zu treiben.
Und dazu stellen wir uns die Frage, angelehnt an den etwas abgeflachten Kategorischen Imperativ: Wie würden wir das finden, wenn uns das passierte? Also nicht der Untergang des Tauchbootes, sondern dass dann darüber geschmacksungebunden gewitzelt würde, würden wir das akzeptabel finden? Abgesehen davon, dass es nicht unser Hauptproblem wäre: So für die meisten im etwa Großen und Ganzen, doch, wäre schon okay, könnten wir wollen, überwiegend.

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