Samstag, 27. September 2014
Medienhetze gegen Flüchtlinge
Heute betrachten wir ein erschreckendes Beispiel, wie die, als Beispiel, Hauptstadtpresse massiv gegen Flüchtlinge Stimmung macht und Leser aufhetzt.
Klickt man in den Tagesspiegel, hat man zuoberst drei Artikel, die sich mit den Flüchtlingen befassen, und das geht so:

„Flüchtlingsprotest in Berlin: Geheimsache Oranienplatz
Die geheimen Verhandlungen zwischen dem Senat und den Flüchtlingen
Das "Einigungspapier Oranienplatz" brachte keine Lösung, im Gegenteil: Der Flüchtlingsprotest geht unvermindert weiter. Hat der Senat falsche Versprechen gemacht? Der Tagesspiegel rekonstruiert die geheimen Verhandlungen. Von Mohamed Amjahid“

„Flüchtlinge in Berlin
’Wir wurde so oft betrogen’
Sie haben mit dem Senat verhandelt und geben sich nun enttäuscht. Die Flüchtlinge erklären dem Tagesspiegel, warum sie Details aus den geheimen Gesprächen in die Öffentlichkeit tragen. Das Making-Of einer Recherche. Von Mohamed Amjahid, Robert Ide“

„Abgeschoben trotz Einigungspapier
In Handschellen nach Eisenhüttenstadt
Ali Maiga dachte, sein Aufenthalt in Berlin sei gesichert. Denn er trug seinen Namen auf die Liste des Senats ein, die ihm dies garantieren sollte. Er fand sich in einem Brandenburgischen Abschiebegefängnis wieder. Von Mohamed Amjahid“

Als Medienprofi kann man sagen: schön, dass der Stoff Recherche für drei Artikel abgibt.
Als gemeiner Nutzer, der nur überfliegt und Stimmungen aufnimmt, könnte man aber meinen, hier würde einseitig die vermeintliche Flüchtlingsperspektive durchgezogen, Staat und Recht würden von vornherein ins Unrecht gesetzt. Und wenn man gewöhnt ist, davon ausgehen zu müssen, dass man angelogen wird, glaubt man vielleicht, bei den Flüchtlingsaktionen handle es sich um Schurkenstücke, um den Senat vorzuführen, dabei muss von einer Lüge noch lange nicht das Gegenteil wahr sein. Und schon ist man gegen die Flüchtlinge eingenommen, die als Letzte was dafür können und nur als Objekte des Westens an der Handlung teilnehmen.

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