Dienstag, 4. November 2014
Mauerkreuzzügler
Manche Medien thematisieren die „Umdeutung“ der Mauerkreuze. Flüchtlingsaktivisten haben die Flüchtlinge Gedenkkreuze klauen lassen, um auf das Flüchtlingselend und Schießbefehl, Mauer und Stacheldraht im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Manche sind dafür, manche dagegen. Betroffenheitskitsch eines nach Meinungslage unterschiedlich bewertten Schweregrades. Taz-Leser sind mal wieder weniger blöd als Taz-Schreiber.

Wie ist es zu deuten, dass die Aktivisten auf so eine Idee kommen, ihre Kitschflüchtlinge neben Kreuzen für Mauertote abzulichten?

Das ist nicht nur ein Ausdruck von Wegwünschen der Vergangenheit, sie sind so dumm, dass sie nicht darauf kommen, die Mauertoten damit erst recht wieder ins Bewusstsein zu holen. Entchristlichung, das kommt der Sache schon näher, es ist eine Tötungsphantasie gegen ihre eigenen Schützlinge, die Umdeutung des Wunsches „Nur ein toter Flüchtling ist ein guter Flüchtling“ in eine gutmenschliche Variante.

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Möglichkeiten
Wie ist es zu deuten, dass die Aktivisten auf so eine Idee kommen, ihre Kitschflüchtlinge neben Kreuzen für Mauertote abzulichten?
Möglicherweise wird die durch Schusswaffen abgewendete Ausreise aus der totalitaristischen DDR mit der nicht derart abgewendeten Einreise in die nicht-totalitaristische EU gleichgesetzt, künstlerisch oder "künstlerisch".

Refugee- oder Siedler-Vertreter könnten auf derartige Idee kommen, zumal sie oft nicht der Theorie zustimmen, dass die DDR ein Unrechtsstaat (meint: kein Rechtsstaat) gewesen ist.

Möglich könnte dies durch die Ablehnung des Essentialismus werden, auch dessen idealistische Vertretung meinend.

MFG
Dr. W

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