Dienstag, 18. November 2014
Systemjournalismus
Gestern auf Radioeins vom RBB, die Pressesprecherin des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerkes ist am Telefon bezüglich des Aufrufs „Vermieten Sie Wohnraum – helfen Sie Flüchtlingen“, mit Namen Juli von Stülpnagel.
„Haben Sie Ihre Wohnung auch schon zur Verfügung gestellt?“, fragt die Moderatorin eingangs.
Nein das habe sie noch nicht, freut sie sich ins Telefon, sie sei „so befasst mit der ganzen Angelegenheit, dass ich gar nicht zum Nachdenken auf persönlicher Ebene komme.“

Das ist effizient gearbeitet, man erreicht mehr Vermietungen von Wohnraum, wenn man sich dafür einsetzt, dass alle anderen es tun, wogegen man selbst ja nur einer wäre.

Aber dass die Moderatorin da nicht auflegt, das ist Systemjournalismus.

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Obwohl ich ein Pessimist bin
sehe ich in solchen Fragen das letzte Fünkchen Hoffnung ...

Und die Abgehobenheit der Herrschenden muss uns irgendwie auch Hoffnung machen (eine andere Wahl haben wir wohl nicht). Sie hätte nämlich auch antworten können: "Ich bin gerade dabei!"

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Altruismus
ist immer auch der Altruismus der anderen.

MFG
Dr. W

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Wobei es
sicher die Schuld des schlimmen Kapitalismus ist, dass Vermieten unter Altruismus fällt.

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... und die Denunziation "Systemjournalismus" ist LTI, um mit Victor Klemperer zu sprechen.

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Möchte man überhaupt..?
...mit solchen Menschen eine Wohnung teilen?
Es sind auch noch Katzen im Tierheim.
Wie wäre es mit Bauen?
Man wundert sich nicht einmal mehr.

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Ich meinte natürlich die nette Dame vom Telefon. Zum Glück habe ich keinen Platz und bin moralisch fein raus. Schweiß von der Stirn wisch.

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Übergangsweise
ist man erst einmal nicht dran, wenn man keinen Platz hat. Aber man kann ja welchen machen.

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