Mittwoch, 7. September 2016
Irrtümliche Selbsteinschätzung
Einer der Meinungsforscher sagte am Sonntag auf Phoenix in der Sendung zur Wahl, fünf Prozent nur bezeichnen sich selbst als rechts.
Da sieht man wieder, wie die Eigenwahrnehmung von der Demoskopie abweichen kann. Abgesehen davon, dass die Einteilung nach links und rechts eine Projektion der Sitzverteilung im Parlament auf die Gesellschaft ist und deshalb ein untaugliches Modell, passt das zu der häufig gemachten Erfahrung, dass Leute sich als links oder keinesfalls rechts verorten, wie man das eben so macht, aber im Konkreten Positionen vertreten, mit denen sie von den Grünen in die dunkle Ecke gestellt würden.
Also etwa: Wir müssen allen helfen und so viele aufnehmen, wie wir schaffen, und wir schaffen eine Menge, aber wer gewalttätig wird oder terroristisch, soll zurückgeschickt werden.
Aha, das Aber.
Der Nachsatz macht zum Nazi, aus grüner Jugendsicht.
Irgendwann glauben die Leute selbst, dass sie nazig sind.
Wenn bunt gegen braun steht, denken manche von sich: na dann bin ich eben braun. Die Gutmenschlinge werden aber immer sagen, sie haben genau davor gewarnt.

Es ist der demokratischen Reife des Volkes zuzuschreiben, dass es sich nicht einreden lässt, dunkelnazirechts zu sein, sondern sich Denkvorgaben widersetzt. Gut, das sollte den Politiken vielleicht noch besser erklärt werden.

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+1
(...) fünf Prozent nur bezeichnen sich selbst als rechts.
Schwierig, Ihr Kommentatorenfreund hat sich vor langer Zeit bundesdeutsch, als Gast, -damals schon die Metaphorik mit "Links" und "Rechts" kennend- als "rechts" bezeichnet, vor vie-len Jahren, ist dann auch umgehend von Weisungsbefugten konditioniert worden.

Insofern und nur insofern ist diese Angabe (fünf Prozent "rechts") erklärbar.

Die real existierende Bundesrepublik Deutschland hat ein Demokratieproblem, Herr Heiko Maas und die Dame, die zwar sprechen, aber nicht reden kann, dürfen hier als Beleg genügen.

Denn es geht ja nicht um "Linksrechts", sondern um Meinung, die dem philosophischen Individualismus folgt, und um Meinung, die dem philosophischen Kollektivismus folgt.

Explizit Nicht-Kollektivistische Meinung ist bundesdoitsch und heutzutage - die sog. FDGO zitierend - für viele problematisch bis verbrecherisch, andere nicht.

--
Pers. gehaltene Anmerkung des Schreibers dieser Zeilen:
Die BRD ist intrinsisch in wichtigen Teilen auch heute noch "braun".
Die "Braunen" versuchen als gut aufzuscheinen,
MFG
Dr. W

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"Gut, das sollte den Politiken vielleicht noch besser erklärt werden."

-> Und das geht nur über die Massenmedien.

Aber da wird einerseits eine, die früher bei der Hitlerjugend gewesen wäre, für ihren Mut ausgezeichnet, weil sie insinuiert: "Sie wollen also, dass Deutschland den Deutschen gehört, ja?"

Andererseits wird Guido Reil mittlerweile bei hartaberfair nicht nur eingeladen, sondern das Studiopublikum traut sich sogar, ihm zu applaudieren:

https://www.youtube.com/watch?v=s6NeROdB3hU.

Spannende Zeiten, keine Frage.

Aber man hätte doch eigentlich gerne was anderes zu tun, als sich mit so was beschäftigen zu müssen.

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Ob das funktioniert,
das Erklären?
Wie sagte D. Bohlen in einem klaren Moment: "Mach' mal 'nem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist!", oder, wie es Voltaire einst wohl formulierte: „Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl.”

Hoffen wir also, dass sie "bloß" Schurken sind!

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