Dienstag, 13. September 2016
Herrschende Klassen
Nach allgemeiner Auffassung, also marxistischem Denken folgend, ist ökonomische Macht, vorrangig begründet durch Eigentum an Produktionsmitteln, die Basis für politische Macht und für die den Interessen der Herrschenden dienende Justiz. Das Vokabular ist nicht mehr so marxig, aber die Ansichten sind noch immer so. Die Reichen leben auf Kosten der Armen und Bildung wird vererbt, so liest man es heute.

Doch auch hier ist das tauglichere Modell das umgekehrte. Nicht die ökonomische Macht verschafft die politische. Das politisch dienstbar gemachte Recht verschafft zu Reichtum. Der Adel ist nicht durch Besitz im Recht, das feudalistische Recht macht den Adel adelig und reich. Die Herrschaft der Arbeiterklasse und ihrer Partei gibt den Bonzen ihre Privilegien. Die staatliche Gewalt erschafft die Ausbeutungsverhältnisse.
Allein im marktwirtschaftlichen rechtsstaatlichen System ist dem Kapitalisten nicht der Reichtum garantiert. Der Staat schützt Privatrecht und Eigentum, der Rest ist den Bürgern überlassen. Wer reich ist, hat es besser, ist aber gerade nicht mit Vorrechten ausgestattet.

Heute erinnert man sich kaum noch an die Verfasstheit im rechtsstaatlichen marktwirtschaftlichen System. Wir haben Sozialimpeialismus. Wer reich werden will, hält sich an den Staat und macht was mit Moral und Gerechtigkeit. Sowohl Produktionsmittel als auch Arbeit können anderen überlassen bleiben.
Die politmediale Sozialkaste, das ist die Ausbeuterklasse.

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Es könnte überlegt werden, ob die Internationalisierung dazu geführt hat, dass nationale oder völkische [hier könnte eine Fußnote stehen, das Etymologische meinend und eine AfD-Dame] Medien international eingekauft worden sind [1], wie auch höchste Mandatsträger, Hillary Clinton mit ihrer oder seiner Clinton-Foundation ist hier dankenswerterweise besonders deutlich und ein besonderes Exempel.

Insofern spielen derartige Überlegungen im aktuellen US-Wahlkampf eine besondere Rolle, das "Establishment" hier der Code, übrigens ein Code, der vor 50 Jahren beginnend auch von Langhaarigen und Schmierbärtigen genutzt worden ist, was damals aber nicht wirklich griff, mangels Internationalisierung / Globalisierung.

'Sozialimperialismus' ginge auch, aber dieser ist nicht der Kick, der Kick ist die Internationalisierung und der somit mögliche Verkauf von Medium und (hochgestelltem) Mandatsträger.
Dass der politisch Linke ('Sozialkaste') hier als nützlicher Idiot beihilft, ist eine Pointe, aber nicht entscheidend.

MFG
Dr. W

[1]
International bestimmen ganz anscheinend zunehmend Agenturen (AP, AFP, Reuters, DPA und so) Nachrichteninhalte, die von fast allen Medien, egal ob politisch links oder (angeblich) liberal oder (angeblich) konservativ, im Kern übernommen werden.
Das internationale Korrespondentum hat weitgehend ausgedient.
Und diese Agenturen stellen mittlerweile auch politische Konzepte und Begriffe, auch demagogische, zur Verfügung, die weitgehend von den genannten Medien übernommen werden.
Es gibt Inhalte von Presseagenturen, die mit ihrer tendenziösen Begrifflichkeit in allen Standardmedien übernommen werden, d.h. bestimmte Berichte sind identisch oder wären dies, wenn nicht regelmäßig ein Redakteur beauftragt worden wäre, mal hier, mal da, einen Satz zu ändern.

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Ja, auch die
sind Ausbeuterklasse.

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Sind wir
auch 'Ausbeuterklasse'?

Womit natürlich niemandem zu nahe getreten werden soll, es geht dem Schreiber dieser Zeilen grundsätzlich um die Sache, auch um die Sprache, weil diese die Sache füllt, sozusagen, die Visualisierungen sind natürlich OK, an der Sprachlichkeit hat Ihr Kommentatorenfreund schon an anderer Stelle ein wenig genagt, womöglich behalten Sie hier letztlich recht, Sächsisch mag nur gewöhnungsbedürftig sein, und an der zugrunde liegenden Ideologie ist wohl nichts zu nagen, wenn die Besten der Besten der Besten am Start sind oder zumindest am Start zu sein scheinen.

MFG
Dr. W (der sich natürlich bewusst ist, dass Prosa der natürliche Gegner der Inspiration ist, auch nicht weiter stören wollte, womöglich wieder einmal: zu geschwätzig war, wenn auch gut, wie immer eigentlich, auch das Aussehen betreffend, dbzgl. wird wohl auch geteilt)

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Kommt darauf an,
was wir machen.

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