Samstag, 17. September 2016
Die Informationsgesellschafts-Falle
Diejenigen, die jetzt die aktuellen Wahlergebnisse und Prognosen beklagen, sind dieselben, die vor einem Jahr die Erneuerung und das Durchrütteln des Landes bejubelten, sich sogar schon lange danach sehnten.
Da muss man sich fragen, wieso jemand auch nur für möglich hält, das Durchrütteln durch die geschenkten Menschen könnte vor den parlamentarischen Machtgefügen haltmachen. Nicht nur als Reaktion darauf seitens der durch die normative Kraft des Faktischen Unbelehrbaren, sondern mindestens durch das begrüßte Geschehen selbst.

Diese Illusion resultiert daraus, dass man meint, sich durch den herablassenden Blick in eine erhabene Position zu begeben. Die Informationsgesellschafts-Falle ist das; man identifiziert sich mit der Herrscherschicht durch die Einnahme ihrer Perspektive. Informatorisch besteht dann auch kein Unterschied mehr. Die herrschaftliche Sicht ist charakterisiert von Selbstüberschätzung und Verabscheuen des Volkes.

Die Verachtung für das Volk ist eben nicht nur auf das eigene Volk beschränkt, das wäre ja ganz furchtbar völkisch, man schätzt das andere Volk genauso gering und bewundert nur die Masse, man ergötzt sich daran, darüberhinaus keine Bewunderung aufbringen zu müssen und es bei ein paar Floskeln des Respekts belassen zu können.

Das tut gut.
Ist aber nichts als Hochmut.

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Ohne hier gänzlich folgen zu können, wie eigentlich immer, Sprache ist komplex, Schrift macht sie "nicht wirklich" leichter, der inter-humane kommunikative Vorgang oder allgemeiner formuliert: der dbzgl. Vorgang zwischen erkennenden Subjekten funktioniert ja so: Ein Sprecher kodiert Idee ("Bild") zu Sprache, transportiert diese Sprache als Nachricht und der Rezipient empfängt und dekodiert sie, in der Hoffnung die ursprünglich kodierte Idee in etwa so in sich aufbauen zu können, wie sie einstmals formuliert und versandt worden ist, von jemandem, der ähnlich in sich aufgebaut hat, einstmals.

Ohne hier umfänglich zuzustimmen:
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Shannon%E2%80%93Weaver_model

Dieser merkwürdige Vorgang des Transports von Inhalt funktioniert auch im Technischen, auch unter Maschinen, wobei letztlich der Inhalt Idee ("Bild") meint, die (bisher >:> ) nur erkennenden Subjekten offen liegt.

Aus irgendeinem Grund wird diese Idee oder das Bild, das transportiert und ausgetauscht wird, Information genannt.
Klar, es gibt in der Informatik einen klaren Informationsbegriff, aber in Bezug auf erkennende Subjekte ist dieser "ein wenig" unklar. [1]

Dies nur am Rande angemerkt.

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Ansonsten, was in der BRD heutzutage vorzuliegen scheint, ist Internationalismus, der nicht weniger gefährlich ist als wilder Nationalismus.
Irgendwie sind Leutz wie bspw. Gauck, Merkel und Gabriel hier, womöglich: von primär wirtschaftlich und international tätiger Seite, konditioniert worden.
Was u.a. auch deshalb gelang, weil sie -wie einige meinen- intellektuell-kognitiv sparsam sind.
(Auch bspw. Frau Merkel muss kein Physiker sein, ihre Doktorarbeit wird im Web, ganz böse spekuliert natürlich nur, einer anderen Person zugeordnet.)

MFG + schöner Tag des Herrn noch,
Dr. W

[1]
"Keine Sau weiß, was Information eigentlich ist."

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Ich jedenfalls gehörte zu den Leuten, die das Durchrütteln des Landes vor einem Jahr sehr begrüßten ("Endlich mal eine Aufgabe!"), das Durchrütteln durch die AfD begrüße ich aufgrund meiner politischen Einstellung vielleicht weniger, finde es aber letztendlich ebenso erfrischend. Wird Zeit, dass mit dem alten Volksparteien- und Lebensversicherungen-Mief in Deutschland mal Schluss ist und wir wenigstens einen kleinen Geruch dessen mitkriegen, was sonst so in der Welt los ist.
Die Herrschersicht, von der Sie in Zeitungen lesen, ist eine Sache der Journalisten und Politker, sie ist für jedermann irrelevant - allerdings gebe ich zu bedenken, dass es auch sehr viele jedermanns gibt, die das mit den Flüchtlingen jetzt nicht so entsetzlich finden.

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Wird Zeit, dass mit dem alten Volksparteien- und Lebensversicherungen-Mief in Deutschland mal Schluss ist und wir wenigstens einen kleinen Geruch dessen mitkriegen, was sonst so in der Welt los ist.
Reisen wären hier womöglich die natürliche Alternative; wer mal in bestimmte Länder gereist ist, benötigt womöglich kein Input vor Ort von denjenigen, die kulturell nicht kompatibel ("mitleidend") sind.

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