Dienstag, 14. März 2017
Soll man deeskalieren?
Es klingt maßvoll, vernünftig und deeskalierend, wenn es heißt, etwa bei den türkischen Wahl-Kampfauftritten, man brauche nun vernünftige maßvolle Deeskalation, soll heißen, ein Verbot würde nur die Spirale der Eskalation anheizen oder so. Weil sonst Erdogan wieder was macht, also dreht sich die Spirale.
Uns ist schon jegliche Denkfigur des politischen Handelns abhandengekommen, als dass wir noch zu unterscheiden vermögen zwischen Deeskalation und Kapitulation. Wenn man das Bild der Spirale bemüht, dann wäre es richtig, dass man selbst nicht so etwas tut wie Erdogan, undiplomatisch und wütend zu reagieren. Wenn aber die Frage steht, ob man selbst etwas unterlässt, damit der nicht zu so was provoziert wird, dann ist es nicht richtig, mit Blick auf diese Folge sein Zurückweichen als Beschwichtigung zu verkaufen.
Man kauft nicht Ruhe oder Deeskalation, man lässt eskalieren.

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Grundsätzlich ist hier bundesdeutsch (und anderswo) i.p. Kooperation (das Fachwort, auch insofern ein wenig hervorgehoben), auch die türkischen Freunde, auch unter Recep Tayyip Erdoğan (ein in seinem Bezugsrahmen großartiger Jonny, einer der Interessen vertritt), meinend, wie folgt zu unterscheiden:

A) Deeskalation, auch um sog. Spiralen des gegenseitigen Verhaltens zu meiden, auch Starre, Saustarre bietet sich an, insbesondere bundesdeutsche Verhältnisse meinend und die Dame, die zwar sprechen, aber nicht reden kann.

B) Angemessen, im Sinne der Verhältnismäßigkeit zu reagieren. (Die Herkunft dieses Konzepts ist (für einige) witzigerweise biblisch.)

C) Zu eskalieren.

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Jedes der genannten grundsätzlichen Konzepte hat seine Berechtigung, Dr. W würde, abweichend von der sich anbietenden "Saustarre", zu angemessener Bearbeitung raten, nicht zur Eskalation. [1]

MFG
Dr. W

[1]
Sollten aber mal so richtig miese Henkerstypen angefordert sein, stände Dr. W womöglich zV.

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