Dienstag, 25. September 2018
Entrüstungsstürmer
Vereinigung Juden in der AfD, das sagt erst einmal gar nichts. Selbstverständlich können sie sich in einem Irrtum befinden, es gab auch Juden für Hitler, oder in eine Kollaboration gezwungen, es gab die Judenräte in den Ghettos. Es gibt auch Unternehmer in der Linkspartei, es gibt auch Realos bei den Grünen, allerdings nur grüne Realos.
An der Reaktion kann man erkennen, was los ist.
Focus.de hat: „Sorgt für Sturm der Entrüstung“, denn: „Legitimation von Rassismus gegen Muslime befürchtet“.
Bebildert ist der Beitrag dankenswerterweise mit dem AfD-Logo, man hätte auch an andere Symbolbilder denken können. Wenn schon Sturm (!) der Entrüstung.
Der Witz ist, man kann tatsächlich die ganzen alten Nazipropaganda-Parolen hervorkramen und wieder gegen die Juden anwenden, alles würde in die Äußerungen passen, nur die Deutschen müssten ausgetauscht werden gegen die Neuen Deutschen, Deutschland gegen Vielfalt, Heimat gegen Solidarität. Dann vergiften sie wieder, dann sind sie wieder das Unglück, dann schüren sie und hetzen im Rassenkrieg -- gegen die Muslime. Fehlt noch, dass sie das Geld raffen wollen, das für die Integration gedacht war.
Man darf gespannt sein auf das politisch-korrekte Wort für Volksverräter.

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Die Idee, dass Juden nicht in politisch rechten Parteien sein dürfen, ist zwar bundesdeutsch präsent, dort ist man wohl der Meinung, dass sie aus der Vergangenheit besonders gelernt haben müssten, wie Josef Schuster ebenfalls meinte, aber blöd dann, dass Israel viele politisch rechte jüdische Parteien hat, die zudem manchmal auch die Regierung stellen.
Insofern befindet sich die BRD immer noch in einer Lernphase, was die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit betrifft.

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Bonuskommentar
Die Unterscheidung auf der "Links-Rechts-Schiene" ist politologisch unzureichend, sie wird meist von Kollektivisten (vs. Liberalen) geübt, die womöglich auch ein wenig ihren Kollektivismus verschleiern wollen.

Die "Kollektivismus-Liberalismus-Schiene" ist insofern aus diesseitiger Sicht zu bevorzugen, es müssen in Parlamenten, auch wenn sie gewählt worden sind, demokratisch und im aufklärerischen Sinne, auch welche rechts zu sitzen kommen, gar Liberale, wenn der Gesamtbestand ins Linke tendiert, also den Kollektivismus mit international(istisch)em Anspruch meinend, wie in der BRD beispielsweise.

Grob formuliert sind diejenigen, die dem philosophischen Individualismus folgen, gut, und diejenigen, die dem philosophischen Kollektivismus folgen, schlecht.

Dies kann aus diesseitiger Sicht auch "einfach so" behauptet werden, denn der philosophische Individualismus hat gewonnen, er ist in aufklärerischen Gesellschaftssystemen "as is" implementiert worden.
Sogar in der BRD, die, wie der Schreiber dieser Zeilen findet, viele Deutsche, dann womöglich auch "Doitsche" zu nennen, beherbergt, die mehr Hordenmenschen, also Kollektivisten sind.
Ganz böse formuliert: Orks, vgl. auch mit dem Zusammentreffen des römischen Generals mit Germanen im Film 'Gladiator', lol.

Auch die BRD hat den philosophischen Individualismus, zwar zögerlich, wir erinnern uns, dass die beiden großen Kollektivismen des letzten Jahrhunderts nicht nur von Deutschland, dann Doitschland, ausgingen, sondern dort auch implementiert werden konnten, angenommen, mit all seiner Mühsal, auch i.p. Schichtentrennung und Gewaltenteilung.
Auf besonderen Zuruf hin sozusagen dann annehmen müssen, nicht immer dem Wesen des "Orks" entsprechend.

Dr. W hätte im 18. Jahrhundert sicherlich noch gewisse Zweifel gehegt, dass ein derart komplexes, liberales und "populistisches" Gesellschaftssystem funktioniert, wäre damals womöglich Monarchist, Despotist oder Anarchist gewesen, lol.
Im 19. Jahrhundert bereits nicht mehr.

MFG + schöne Mittwoche noch, gute Arbeit, weitermachen!
Dr. Webbaer

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