Donnerstag, 4. Oktober 2018
Wer das Volk ist
Schäuble meint also, dass niemand das Volk repräsentiert, keine Einzelperson, das stimmt natürlich. Man könnte indes vom Parlamentspräsidenten erwarten, dass er eine Verpflichtung verspürt, genau dies zu tun, als Verfassungsauftrag, weil das Parlament den Volkswillen repräsentiert. Wir wählen nicht die Zusammensetzung eines Herrschaftsgremiums, sondern Volksvertreter. Dieser Gedanke kann der Elite durchaus mal mit „Wir sind das Volk“ ins Gedächtnis gerufen werden, die Elite meint, es gäbe kein Volk, weshalb nur die Dummen glauben, es zu sein.
Zur Verachtung des Volkes reicht es dann doch.
Es zeugt von demokratischer Reife, wenn Leute, die nichts mit Medien machen und nicht im Politikbetrieb oder in der Staatsindustrie tätig sind, sich darauf berufen, Volk zu sein. Erst, wenn das nichts bringt, werden aus sieben Sachsen neunundvierzig und dann dreihundertdreiundvierzig.


Nachtrag zur Demokratie: Das ist der Unterschied zu den 68ern, die sagten nicht, wir sind das Volk, die sagten, wir sind die, die rechthaben, die Elite, das neue Establishment mit dem bolschewistischen Herrschaftsanspruch. Logisch, dass sie sich bedroht fühlen.

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Wer das Volk auch immer ist,
die Hofpresse fragt sich gerade, ob es ihm nicht zu gut gehe:

"Geht es dem Volk zu gut?"
https://www.welt.de/wirtschaft/plus181725258/Landtagswahl-in-Bayern-und-Hessen-Gute-Wirtschaftslage-hilft-den-Regierungen-nicht.html

Hinter Bezahlschranke, dem Volk geht es gut genug, um für sein eigenes Bashing auch noch zu zahlen ...

NACHTRAG: Ich habe schon darauf hingewiesen dass der Titel anders ist als im Link. Und ich hätte darauf gewettet, dass der Titel noch geändert wird ... Er heisst jetzt:

"Alte Regel außer Kraft gesetzt"

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+1
Dr. Wolfgang Schäuble greint so:
Niemand vertritt alleine das Volk.
Allerdings vertritt der Präsident, das allgemeine Volk, das Wahl- oder Staatsvolk.

Donald J. Trump beispielsweise, ansonsten vertreten auch Mandatsträger, schlichte Mandatsträger sozusagen partiell das Volk.

Mandatsträger vertreten regional, Präsidenten allgemein staatlich das Volk.

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Weil weder Mandatsträger, noch Präsidenten in aufklärerischen Gesellschaftssystemen alleine bestimmen, sollte der Vertretungsanspruch des Mandatsträgers oder der des Präsidenten, das jeweilige Volk meinend, das Staats- oder Wahlvolk meinend, nicht relativiert werden, wie Dr. W findet.

Die aufklärerische, liberale Demokratie hat eine gewisse Schönheit.
Die nicht relativiert werden muss.

MFG
Dr. W

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