Donnerstag, 16. April 2020
Kommentierfunktion
Zu beobachten war schon länger, dass die Onlineseiten unserer Zeitungen und Nachrichtenmagazine immer weniger Kommentare zulassen. Früher mal Standardfunktion, jetzt ab und zu.
Eine neue Variante ist zu beobachten auf focus.de, wo meistens noch alles kommentierbar ist. Aber man konnte bisher und kann jetzt nicht mehr die Kommentare direkt anklicken. Das ist bei welt.de schon länger so. Das bedeutet, es wurde zu oft getan. Zu viele Leser wollten gar nicht mehr den Artikel lesen, sondern gleich erfahren, was Leser dazu zu sagen haben.
Jetzt soll man sich erst durch den redaktionellen Teil wühlen.
Zu erwarten ist, dass das nicht den erhofften Effekt bringt, dass der gelesen würde oder dass man mehr Zeit auf der Seite zubringt. Aber darüber werden wir nichts erfahren.

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Zensur
Mir passiert es mittlerweile vermehrt, dass meine zwar pointierten, aber sachlichen, mit Quellenangaben versehenen und weder verleumderischen nich gar beleidigenden Lesermeinungen in der Welt online kommentarlos im Nirwana verschwinden. Nachfragen bei der Redaktion führen gelegentlich zu einer Entschuldigung und verspäteten Veröffentlichung, bleiben aber auch unbeantwortet. Beides hat den Effekt, dass mein Kommentar von anderen Lesern nicht wahrgenommen wird. Ich weiß, dass die Zeitung das Hausrecht hat und ich kein Recht auf Veröffentlichung habe. Dennoch wünschte ich dass zu jedem unterdrückten Leserbeitrag zumindest eine Notiz steht, in etwa, hier wurde eine Meinung geäußert, die wir aufgrund unserer Richtlinien nicht veröffentlichen (wollen). Die Zahl dieser Einträge in Vergleich zu den veröffentlichten wäre ein gutes Maß für deren Repräsentanz.

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Me too
Was der Vorredner geschildert hat, passiert mir in gleicher Weise: Ich habe sogar zunehmend den Eindruck, daß sachbezogene Kommentare mit Quellen und Verweisen bewusst ausgesondert, die emotionalen, wütenden hingegen eher stehengelassen werden. Ich wundere mich oft selbst, was als veröffentlichungswürdig erachtet wird und was nicht. Argumente unerwünscht - es könnte ja der eine oder andere auf falsche Gedanken kommen.

Eine andere Art der Zensur besteht darin, Kommentarspalten, die nicht den offenbar gewünschten Verlauf nehmen, von heute auf morgen gleich ganz verschwinden zu lassen. Zuletzt beobachtet bei einer süddeutschen Boulevardzeitung. Die Politikchefin hatte harsch und emotional die Aufnahme von 50 migrantischen Inselkindern kritisiert - natürlich nicht weil, sondern weil zu wenig. Die Leser goutierten diesen Meinungsbeitrag in der Mehrheit so gar nicht und brachten stichhaltige Argumente, warum die Aufnahne generell und in der aktuellen Situation nicht angezeigt sei. Ich schätze Pro und Contra auf 10 zu 90. Am nächsten Tag waren alle Kommentare verschwunden, als habe es sie nie gegeben. Das nenne ich mal ein wertschätzendes Signal an die Leser!

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Kommentare interessanter und informativer als Artikel
Wer wissen will, was wirklich passiert ist, muss die Kommentare lesen.

Manche Publikationen, wie z.B. die Zeller Zeitung, verzichten ganz auf Kommentare. Kein Wunder! ;-)

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Nee, doch!
Nur müsste man bei der Zeller Zeitung seinen Kommentar verpixelt übermitteln! :-)

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