Freitag, 17. April 2020
Vorgestellter Vergleich
Wenn diskutiert wird, wie bereitwillig sich die Leute so in ihren Freiheitsrechten einschränken lassen, müsste man mal das Gedankenexperiment anstellen, wie eine vergleichbare Situation, in der solche Maßnahmen anstünden, in der alten Bundesrepublik machbar gewesen wären. Gehen wir mal nicht auf die Frage nach der Erforderlichkeit ein, nehmen wir eine ähnliche Lage an zur Zeit von Kohl, sagen wir in den späten Achtzigern, wobei wir natürlich nur spekulieren können, vielleicht spekuliert jemand anderes anders.
In der DDR jedenfalls hätte man auf keinen Fall die Produktion ausgesetzt. Die Maschinen hätten häufiger geputzt werden müssen, alle hätten ihre Atemmasken aus der Zivilverteidigung tragen müssen, vielleicht hätte man eine Show daraus gemacht, dass die Sowjetarmee mit ihren Beständen an Desinfektionsmitteln an den Haltestellen die Leute abwischt.
Aber kann man sich vorstellen, dass Kohl und die damaligen Ministerpräsidenten Betriebsschließungen angeordnet hätten? Es erscheint als nicht durchsetzbar, und jede Maßnahme wäre von der Presse zerpflückt worden.
So stellen wir uns das jetzt mal vor.
Ob sich daraus schlussfolgern lässt, dass sich die Bürger damals weniger hätten bieten lassen, wäre damit noch immer nicht gesagt. Das Opponieren war an die Opposition ausgelagert, die damals auch aus der Presse und den Journalisten bestand.

... comment

 
Presse als Opposition?
Zitat:"Das Opponieren war an die Opposition ausgelagert, die damals auch aus der Presse und den Journalisten bestand."

Heutzutage nehme ich die MSM Presse NICHT als Opposition wahr, eher im Gegenteil. Da sind heutzutage wohl eher "Alternative" wie Bernd Zeller u.ä. mit gemeint, oder habe ich da was verpasst?

... link  

 
Klarstellung
Nicht im Sinne "auch damals", sondern "damals auch die", im Gegensatz zu heute.

... link  

 
Herr Zeller
danke für Ihre Klarstellung. Hat mich sehr gefreut.

... link  


... comment
 
Diese Situation gibt es nur im Gesamtpaket.
Ostblock, Westen, atomare Aschreckung, kalter Krieg, Mauer, kommunistische Diktaturen mit Einschränkungen der elementarsten Grundrechte, usw. haben a priori jede Pandemie verhindert. Selbst innerhalb der freien Welt war der Waren- und Personenverkehr nichts im Vergleich zu heute.
Die Globalisierung ging mit vielen weiteren politischen Entwicklungen innerhalb der westlichen Gesellschaften einher. Kohl hätte nicht nur keinen Lockdown vorstellen können, er hätte auch keinen Dieselskandal gehabt.
Aber: Wo ist das Problem mit den Maßnahmen? Soll das Land verfassungskonform an der Pandemie untergehen?
Bis jetzt besteht kein Grund für die Annahme, dass die Einschränkumgen einen politischen Zweck haben. Nicht in Deutschland und auch nicht woanders.

... link  

 
Möglichst drastische Maßnahmen bringen ...
... Popularität und damit Macht, ganz zu schweigen von der
direkten Macht, den Bürger ein zu schränken. Außerdem können die Politiker beliebig viel Geld ausgeben, ggf. sich bereichern.

... link  

 
Drastische Entwicklungen erfordern drastische Maßnahmen.
Natürlich gehört Macht zur Duchsetzung drastischer Maßnahmen dazu. Mächtige können aber auch den Augenblick des richtigen Handels verschlafen.
Nach wie vor verstehe ich nicht, warum diese aussergewöhnliche Situation die Menschen so irritiert. Die Grenzen des Gesundheitssystems auszureizen, kann ordentlich in die Hose gehen.

... link  


... comment