Mittwoch, 29. April 2020
Etikettenfehlleistung
Es ist gar nichts dabei, in einer fiktiven Story etwas Wahrhaftiges erzählen zu wollen und zu diesem Zwecke Namen von Personen oder Unternehmen zu verfremden, so dass sie immer noch zuzuordnen sind, ohne einen direkten Auftritt zu haben. Mord im Orient-Express spielt auf den Fall des ermordeten Babys von Charles Lindbergh an, Agatha Christie beendet sozusagen den Fall mit Genugtuung. Nur mal als Beispiel. Auch Hamlet führt im Theater den Mord an Hamlet auf. Und der Große Diktator ist Hitler. In Krimis werden fiktive Unternehmen oder fiktive Parteien vorgeführt beziehungsweise reale mit ausgedachten Namen versehen. So weit ist nichts zu beanstanden.
Warum interessiert uns das überhaupt?
Wenn der Krimi uns mit diesen Mitteln etwas über das schlimme Unternehmen oder die schlimme Partei oder die schlimme Bewegung sagen will, ist er kein Krimi, sondern eine Persiflage.

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und wir sind zu dumm,
das zu begreifen. Wir setzen uns ohnehin ins Parkett von politischem Kabarett, um zu beklatschen, was wir uns alles gefallen lassen.

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Moralisierende Krimis gelten oft als "anspruchsvoll"
Ich mag sie nicht, da sie meist langweilig und vorhersagbar sind. Der Migrant ist halt immer der eindimensional gute und nie der Täter, ggf . Opfer. Rechtsanwälte haben in angelsächsischen Krimis immer einen schlechten Charakter, weshalb man sie verdächtigen sollte. Reiche sind auch niemals irgendwie anständig.
Empfehlenswert sind schon die älteren angelsächsischen Romane, da die Politik da nicht so penetrant ist. In Deutschland bekommt man den erhobenen Zeigefinger immer dazu. Ob das dann also Persiflagen sind, ist Geschmackssache. Ich bevorzuge klar die ausländischen Werke.

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Ha!
der deutsche erhobene Zeigefinger ist ja gerade das Etikett für nur noch als Persiflage erkennbare Werke der Moralbildung. Man erkennt sogar die EAN und den Preis ;)

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