Samstag, 16. April 2022
Klar ausgesagt
Ein Beispiel für gesinnungsgepolte Pseudooptimierung mit gegenteiliger Wirkung lieferte der Linkencofraktionsvorsitzende im Radio.
Wie wir hier kürzlich darlegten, hat man bei so was wie der Frage der Waffenlieferungen nur die Wahl zwischen schlechten Optionen und kann höchstens hoffen, dass die getroffene Entscheidung die etwas weniger schlechte ist. Aber eine Entscheidung trifft man in jedem Falle. Die Informationen und die Bewertungen, die der Entscheidung zugrundeliegen, können womöglich recht ähnlich sein oder gemischt oder uneindeutig, die Folge kann es nicht sein.
Der Herr Politiker sagte nun, ja, man müsse den Aggressor klar benennen, Putin, aber Waffenlieferungen seien falsch, richtig seien Diplomatie und kluge vorausschauende Politik, so ähnliche Ausdrücke.
Ja, schön. Wären gewesen.
Wir haben aber nichts dergleichen.
Hier wird ein Wunsch als Realität genommen und abgewogen mit einer Realität, die nicht wünschenswert ist. Man schlussfolgert vom Wunsch auf die Realität.
Er bezeichnet also vertretbarerweise Putin als den Aggressor, handelt aber so, als wäre er es nicht. Er unterstützt den Aggressor real, während er ihn theoretisch-moralisch verurteilt.
Klare Aussagen nennt man das.
Man kann natürlich meinen, wir machen alles nur noch schlimmer, dann tun wir am besten gar nichts mehr.
Aber dann reden wir bitte auch nicht mehr.

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Eine reine Eskalation führt zum langen Krieg
... im besten Falle. Um Putin zu besiegen, muss man in Moskau einmarschieren. Bis dahin haben wir noch viele Jahre mit Tausenden von Toten vor uns. Alternativ gäbe es noch den Sieg Russlands und die weitgehende Annektion der Ukraine. Der deutsche Blitzkrieg gegen Frankreich hatte wenig Opfer. Frankreich wurde erst später zerstört, nach dem D-Day. Z. B. Gerardmer.
Ein hochmoralischer Krieg war auch der 30jährige, der extrem viele Opfer hatte. Eventuell hat er auch weitere Kriege begünstigt.

Kluge vorausschauende Politik find ich gut.

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Aus aktuellem Anlass
auch wenn es nicht zum obigen Punkt gehört. Wichtig ist es dennoch: Wie mehrere (alternative) Medien melden, erhalten Bürger, die sich nicht "boostern" lassen und deshalb entlassen werden, keine Lohnfortzahlung, das gilt auch für alle, die "nur" ein oder zweimal gespritzt wurden. Das ist Zwangsimpfung durch die Hintertür. Und das trotz (oder weil?) die "Impfungen" nicht Zwangsverimpft werden dürfen und weder den Betroffenen, noch andere Bürger wirklich schützt.

Das bedeutet, dass die Politik trotz Aussetzens der Zwangsmaßnahmen das Ziel der 100% Verabreichung des eher nicht hilfreichen Wirkstoffes (um es freundlich zu formulieren) hartnäckig weiterverfolgt. Die Zwangsimpfung ist nur scheinbar vom Tisch. Das Ringen darum geht weiter.

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Die Nicht-Lieferung von Waffen ist keine Unterstützung Russlands. Es ist ein sich Raushalten.
Oder ein Nicht-Unterstützen der Ukraine. Bzw. ein Nicht-Unterstützen derjenigen in der Ukraine die den Krieg weiterführen wollen.

Man muss sich fragen, was man erreichen will, wenn man sich für oder gegen Waffenlieferung ausspricht.

Wenn es darum geht, dass so wenig Menschen wie möglich getötet werden, dann liegt es nahe, keine Waffen zum Töten von Menschen zu liefern.

Wenn man will dass die Ukraine bis zum letzten Ukrainer um ihre Freiheit kämpft (die darin besteht, von einem korrupten Regime geführt zu werden, dessen einzige Auszeichnung es ist nicht russisch zu sein) dann sind Waffenlieferungen sinnvoll.

Russland hat schon längst den Krieg gewonnen, das ukrainische Militär ist nur zum Guerillakrieg fähig. Jede Waffenlieferung dient nur dazu, mehr Ukrainer und mehr Russen zu ermorden.

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Sehe
ich eigentlich auch so:
Es ist ein sich Raushalten.
Zur Vorgeschichte des russischen Angriffskrieges kann den Medien, auch der bekannten Online-Enzyklopädie entnommen werden.
Es ist m.E. nicht so, dass sich aus moralischen Gründen auf die Seite der Ukraine gestellt werden muss.

Zudem ist es wohl so, dass Russland diesen Krieg als eine Art häuslichen Konflikt betrachtet, ob richtig oder nicht, ist nebensächlich, wenn Russland dies tut, dann werden Waffenlieferungen Russland stark vergrätzen.
Das Szenario, dass die Ukraine durch moderne Waffensysteme gestärkt selbst zum Aggressor wird, ist nicht auszuschließen.
Dann sieht es richtig mau aus.

PS:
Der "Westen" hat ja nun durch die Sanktionen fleißig Verhandlungsmasse geschaffen, es spricht einiges dafür zu verhandeln, die russischen Forderungen sind m.E. nicht unannehmbar, Russland wäre womöglich heilfroh, wenn intern ein Sieg kommuniziert werden könnte, der bei näherer Betrachtung aber kaum vorliegt.
Die Ukraine ist mit ihren Politikern aber nicht auf Verhandlungen gestimmt, oder?

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Bonuskommentar
Aber eine Entscheidung trifft man in jedem Falle.
[...]
Man kann natürlich meinen, wir machen alles nur noch schlimmer, dann tun wir am besten gar nichts mehr.
Aber dann reden wir bitte auch nicht mehr.
Die Entscheidung nichts zu tun ist jedenfalls eine Entscheidung, die keine Maßnahmen anleitet, philosophisch ist unklar, ob eine derart nicht effektive Entscheidung überhaupt eine Entscheidung ist.

Beispiel:
Sie schauen TV, es wird auf einmal "RAMA"-Werbung eingespielt, sie klicken den Kanal nicht weg, sie holen sich auch kein Brötchen und beschmieren es mit "RAMA", sie reagieren nicht, haben Sie dann eine Entscheidung getroffen?

--
Dann ist es noch so, Dr. W kennt derart von Wirtschaftsunternehmen, dass das Nichthandeln immer eine Option ist, wenn sich Probleme scheinbar / anscheinend auftun.
Es ist dann oft Nervösität festzustellen, unter den Mitarbeitern, bei der internen und vielleicht auch externen Abnehmerschaft und so weiter, aber das Nichtstun kann die sinnvollste Option sein.
(Und es darf natürlich auch fürs Nichtstun sprachlich geworben werden.)

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do nothing and do it well
Kenn ich aus Strategiediskussionen, z.B. beim Schachspiel. Es wird meistens aber doch "etwas" gemacht, wenn auch sehr wenig.

Schweden hat das bei Corona gemacht.

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+1
Im Schachspiel gibt es abär auch die Zugpflicht.
Aufsätze, wie hier dankenswerterweise von Herrn Bernd Zeller beigebracht, an anderer Stelle dankenswerterweise von Henryk M. Broder, versuchen sozusagen eine moralische Zugpflicht bezogen auf den Ukraine-Krieg zu implementieren.
Dr. W ist zwar kein Pazifist, aber nicht bellizistisch genug, um für die aus seiner Sicht "gelenkte Demokratie" Ukraine, vielleicht auch mal auf das dort mitherrschende Oligarchentum schauen oder hierhin:
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Korruptionswahrnehmungsindex#Rangliste
... persönlich besonders beispringend werden zu können.
Den Interventionismus, der idR moralisch angeleitet, begleitet wird, nicht selten aber schnöden wirtschaftlichen Interessen folgt, ablehnend.
Im Schachspiel (mit Zugpflicht!) gibt es insofern das Fachwort 'lavieren', Dr. W will hier sozusagen nicht einmal lavieren.

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