Freitag, 26. Januar 2024
Schuldiger Richter
Man fragt sich ja manchmal, wenn man es noch tut, ob die Journalisten das wirklich selber alles so glauben, was sie da verbreiten.
Etwas Erhellendes dazu gab es, wie gewöhnlich, im Frühstücksradio des DLF, der Moderator befragt Ex-Verfassungsrichter und -CDU-Politiker Müller auch wie gewöhnlich zum Parteiverbot, der Jurist bringt eine überraschende juristische Konstruktion, dass man im Einzelfall prüfen müsse, ob etwa das, was einer sagt, der ganzen Partei zugerechnet werden könne.
Dann fragt der Moderator, als Abschlussfrage und wenn er schon mal einen Verantwortlichen dran hat, wie er denn damit umgehe, dass das Haushaltsurteil so eine Finanznot auslöst.
Mit der richtigen und erwartbaren Antwort rechnet er nicht einmal. Er kommt nicht darauf, nicht einmal hypothetisch, dass die Sprachregelung, die er da benutzt hat, eine falsche Realität vortäuscht und dass sie auch nicht als Frage formuliert unter irgendeine Interpretation von Wahrhaftigkeit fällt.
Kann man so naiv sein, damit dem Verfassungsrichter zu kommen?
Es ist nicht naiv und es ist auch nur ein ehemaliger Verfassungsrichter, bei den künftigen wird es anders laufen.

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Schuldiger Not - Auslöser?
Man stelle sich vor, ein Finanzjongleur hätte ihm zur gewinnbringenden Anlegung anvertraute Gelder in Höhe von, sagen wir mal: 60 Millionen € veruntreut. Weshalb ihn eine Große Strafkammer des Landgerichts wegen Untreue (§ 266 StGB) zu einer Freiheitsstrafe von, sagen wir mal: 5 Jahren verurteilt. Wodurch die - zahlreiche - Familie des Verurteilten, der nun der Ernährer fehlt, in große Not gerät. Was würde man dann von einem Journalisten halten, der den Strafkammervorsitzenden fragt, wie er damit umgeht, die Familie in solche Not gebracht zu haben? Richtig: "Ist dieser Journalist eigentlich völlig bekloppt?"

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