Freitag, 19. Juli 2013
SPD ausgemerkelt
Der Sieger zeigt sich beim Start, lautet eine Sportreporterweisheit.
Die SPD scheitert nicht an Angela Merkel, sie scheitert auch nicht an Steinbrück. Auch Steinbrück scheitert nicht an Merkel, er scheitert an der SPD.

Schröder ’98 ging um als der nächste Kanzler, der nur noch gewählt werden müsste, als Hoffnungsträger. Und als Siegertyp, denn er hatte mit der Nominierung bereits einen wichtigen Sieg errungen, den über die Partei, die sozialdemokratische. So einen wollte man im Kanzleramt.

Nach Steinbrücks Notnominierung hätte die SPD zumindest für die PR ausjubeln müssen: Juhu, wir haben einen, dessen Vorträge eine Menge wert sind. Und der sagt, was ist. Einen wahren Gegenmerkel.
Aber nein, erst einmal muss man ihm zeigen, dass alle Räder stillstehen, wenn der lange Arm von Andrea Nahles es will.

Und was tut dieser Unglücksrabe? Er fügt sich.
Und erbittet ein Mandat für Beinfreiheit.
Das war’s für ihn, man hätte ihn der Presse auch gleich in Scheibchen zum Fraß vorwerfen können. Ernstgenommen wird er dann jedenfalls nicht mehr.

Seitdem darf er nur noch versuchen, die bessere Merkel zu geben.
Dieses Kompetenzteam hätte auch Andrea Nahles zusammengestellt. Hätte? Entweder hat sie es diktiert, oder Steinbrück ist dem Diktat zuvorgekommen.

Nein, wenn er es nicht einmal schafft, die SPD zu bezwingen, dann wird das nichts. Er würde vielleicht gekonnt haben, kann aber nicht.

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