Mittwoch, 28. Oktober 2015
Zwei Signale
Die Wirkung, Sarrazin oder Pirincci aus dem Berufsverkehr zu ziehen, ist eine zweifache Signalgebung.
Die erste ist unmittelbar verständlich, ein Hexenwahn braucht Vollzug, das Berufsverbot kommt einer Existenzvernichtung gleich, wenn auch nicht ganz. Sarrazin hat eine Pensionsregelung getroffen und konnte weiter schreiben und veröffentlichen, auch Pirinccis neues Buch ist erhältlich und läuft gut, wir haben Fortschritte gemacht. Das Signal ist auch mehr an andere gerichtet: So passiert‘s, seid vorsichtig, ihr kommt nicht so glimpflich weg!

Die zweite Wirkung betrifft diejenigen, die eigentlich zu den Fans oder dem Zielpublikum gehören, den Followern sozusagen.
Mit der Degradierung sinkt auch in deren Wahrnehmung die Relevanz. Wenn Pirincci sich jetzt an einer Quotenbeauftragten oder einem grünen Kinderfreund auslässt, dann aus einer sehr geschwächten Position. Dann spricht einer, dem man es mal so richtig gezeigt hat und der sich jetzt wieder seinen Frust herunterschreiben will, so wirkt es. Die Dominanz des scharfen Blicks und ungehemmten Formulierens ist dahin. Sie muss erst wieder neu aufgebaut werden und kann es auch. Wenn das Publikum es unterstützt.
Hier liegt es an uns, ein Signal zurückzugeben.

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