Freitag, 9. Oktober 2015
Selbstauskünfte
Zwei Beispiele dafür, wie die Presse ihre Lügenkraft verliert, wenn man nicht auf die Lüge achtet, sondern auf den Lügner.

Auf Spiegel macht sich eine Kolumnistin ihre Gedanken darüber, dass Konservative auf einmal Sorgen haben, ob die Flüchtlinge die Gleichstellung von Frauen und Homosexuellen respektieren, obwohl den Konservativen diese Themen bisher herzlich egal gewesen sind.
Was die Verfasserin damit einräumt, ist, dass ihr diese Themen ganz und gar nicht egal sind, aber die Betroffenen. Es geht darum, diese Themen einzusetzen für Herrschaftsspiele, nicht, um die Lage der weiblichen oder homosexuellen Personen zu verbessern. Sonst würde sie sagen: Na endlich. Oder: huch, Problem. Nein, diese Themen werden nur als Drohkulissen eingesetzt für die dahinter stehende repressive Herrschaft.

Die Sprachstanze "Angst vor dem Unbekannten" kennt man auch, hier lügen sowohl die Wörter Angst als auch Unbekannt. Angst ist emotional und deshalb irrational, auch wenn auf Nachfrage der Verfasser einräumen würde, gar nicht gesagt zu haben, es gäbe keinen Anlass.
Das, was mit dem Wort Unbekanntes umschrieben wird, ist das, wovon der Verfasser nichts wissen will.

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