Mittwoch, 2. Oktober 2019
Jubiläumsparallele
Man kann mal eine Testreihe machen und Alt-Ostdeutsche, die bei Hofe tätig sind, sinngemäß fragen: Das kann Ihnen doch nicht entgehen, dass es Formenähnlichkeiten zu DDR-Machtausübung und Tendenzen zum DDR-Ähnlichen gibt, ohne die DDR verharmlosen zu wollen und die glücklicherweise vorhandenen Unterschiede zu übersehen, über die wir sehr froh sind.

Jemand, der dafür bezahlt wird, die Tendenzen nicht zu sehen, wird zum ersten Mal davon hören und auf soziale Ungerechtigkeiten rekurrieren. Aber man könne doch nicht Stasi-Knast vergleichen mit Meinungsfreiheit, die eben auch einschlösse, die Gegenmeinung zu hören.

Und genau das ist es, was die DDR-Tendenz ausmacht. Jedem würde irgendetwas einfallen, sei es auch nur als Abweichung von der demokratisch-freiheitlich-liberalen Normalität, aber es wäre schon so gefährlich, dass einem dies offen einfiele, dass man es lieber verdrängt.

„Keine Freiheit den Feinden des Sozialismus“ und „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit“ ist nur rhetorisch verschieden, je nachdem, woher der Wind gerade weht. Ohne Gleichsetzung von Freiheit und Sozialismus kann man feststellen, dass es der gleiche totalitäre Machtanspruch ist. Parallelen bestehen darin, das er nicht innerhalb des Hofes gebremst wird.

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