Sonntag, 6. Dezember 2020
Schlechte Nachrichten
Sogar da, wo nicht vordergründig Framing betrieben wird, sind die Nachrichten, und das betrifft hier diejenigen, denen man traditionell ein Mindestmaß an sprachlicher Kompetenz bei aller ideologischer Prägung abverlangen konnte, in einer Ausdrucksweise gehalten, die den Nullinformationswert als Meldung darstellt. Besonders deutlich zeigt sich das an Formulierungen wie, jemand „pocht auf“ was oder „setzt auf“ was“. In Hauptnachrichten wohlgemerkt, wo man früher Wert legte auf Sachlichkeit und wo aufgefallen wäre, dass es keine Sache gibt.
Auf etwas setzen, heißt das in dem konkreten Fall etwas? Wenn ja, wäre dies die Nachricht. Wie und womit pocht jemand auf was, mit welcher Konsequenz wird etwas gefordert? Das wäre die Meldung. Weil das die Handlung wäre. Aber es gibt keine. Also wird das Nichts breitgelatscht zu „setzt auf“ sonstwas.
Das ist nicht nur schlechter Stil, das wirkt zurück auf die Politikerkaste, die mit so was Präsenz bekommt. Die müssen gar nichts mehr machen, nur noch auf etwas setzen oder pochen.
Wem's nicht passt, der kann ja trotzdem zahlen.

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