Samstag, 12. Juni 2021
Zwei Abstürze
Journalisten ziehen immer den ersten naheliegenden Vergleich, das war früher einer aus dem alten Rom, jetzt was aus dem letzten Wahlkampf. Annalenachens Absturz wird mit dem von Martin Schulz verglichen, dabei gibt es kaum Gemeinsamkeiten außer den sinkenden Umfragewerten.
Aber die Rechtlerin der Völker wird sich davon erholen.
Es war ja nicht so, dass bei Martin Schulz aufgeflogen wäre, dass sein Abitur gefälscht und seine Doktorarbeit fast fertig und sein Alkoholismus vorgetäuscht war. Die dreißig Prozent kamen zustande durch den Gabriel-Effekt; es geht was, es kann mal was anders kommen, dachte man, bis man es besser merkte.
Annalena Baerbocks Korrekturbedürftigkeiten kommen den Wahlkampfmachgrünenden ungelegen, aber das sitzt sich aus. Die Klientel ist etwas enttäuscht, aber es geht um viel mehr. Klima, Geld durch CO2-Einsparungsprojekte. Man wendet sich nicht ab wegen ein paar Blendereien.
Die Journalisten sind derzeit etwas distanziert, das kommt aber aus der Zwitschersphäre. Sie greifen auf, was einen Daumen kriegt. Und das wird sich wieder ändern. Sie kriegen bald ihr Grünes Reich, in dem Relotius voll rehabilitiert wird.

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