Donnerstag, 12. Oktober 2023
Vorbereiteter Antisemitismus
Es gäbe derzeit haufenweise Flugblattaffären, aktuelle, mit eindeutig intendiertem Antisemitismus, und man müsste annehmen, dass nun die selbstaufgestellten Maßstäbe wirken müssten und ihnen gemäß vorgegangen würde.
In einem normalen Land wäre das so.
Wir haben aber etwas anderes, und dazu gehört, dass „gegenantisemitismus“ zum rhetorischen Wasserfall geworden ist, und dies mit einer bestimmten Absicht.
Man wollte keineswegs „sensibilisieren“ oder „aufmerksam machen“, es ging nicht einmal hauptsächlich um Geldmittel für Projekte.
Was man wollte und getan hat: den Begriff besetzen. Antisemitismus ist das, wo Linke kommen und sagen: das ist antisemitisch!
Die linke Denkweise hat Begriffe als Realitäten. Man beherrscht Begriffe im Wahn, die Realitäten zu kontrollieren. Dabei wird immer nur ein halber Gedanke zugelassen. Darum denkt niemand so weit, dass die gleichen Maßstäbe auch andersherum angewendet werden könnten oder dass unter die Oberbegriffe auch anderes fallen könnte als das Festgelegte.
Zwei Folgen und Absichten waren damit verbunden, zum einen rückblickend, die private Holocaustleugnung. Das waren die anderen! Und folglich die Vorbereitung auf die Hochtouren, die wir jetzt haben. Man glaubte, der Begriff Antisemitismus wäre nicht anwendbar, weil schon verbraucht.
Die Deutungshoheit war nie Selbstzweck, obschon lukrativ. Sie war und ist Kampfmittel.

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