Dienstag, 17. Oktober 2023
Wir lasen für Sie Monika Maron „Das Haus“
Man kann es sich zum Selberlesen kaufen oder allen, die lesen, schenken. Ohne Einschränkung.
Damit ist alles gesagt, zu würdigen bleibt nur noch eine Besonderheit bei Monika Maron. Sogar zwei Besonderheiten, die eine kommt nicht oft vor und die andere so gut wie gar nicht. Wenige Schriftsteller sind über mehrere biographische Zeitalter hinweg gut, viele haben eine gute Zeit, von der sie zehren oder auf die sie hingearbeitet haben. Monika Marons inzwischen ältere Bücher sind genauso lesenswert geblieben, wie das neue ist.
Unsere Schriftsteller werden immer gern als Experten angeheuert, manche sind in Essays nicht so stark wie in den Romanen, andere brillieren vielleicht in Zeitungsbeiträgen, lassen aber ihre Romanfiguren nur als Vertreter von politischen Positionen auftreten.
Anzutreffen sind natürlich auch Doppelunbegabungen.
Fällt uns jemand ein, der beides gut zu bieten hat? Stanislaw Lem, damals. Nicht einmal Houellebecq gibt in Interviews und Essays den Eindruck, seine Romane verstanden zu haben.
Also: Wer Monika Marons Essays noch nicht hat, kann die beschaffen, die Gesamtausgabe ist letztes Jahr herausgebracht worden, und „Das Haus“ liest sich erschreckend leicht. Erbaulicher hat man Tiefgang selten zu lesen gekriegt.

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