Samstag, 13. Januar 2024
Kontktvorwerfbarkeit
Wir haben schon dargestellt, dass schon der Gebrauch des Wortes Kontaktschuld bedeutet, auf die Machtstruktur einzugehen. Man wird in die Steuerbord-Ecke gestellt – ja es tut doch jemand, der müsste als das Problem thematisiert werden, nicht das Objekt.
Übersehen wird auch noch, dass dieses Zuordnen selbst, nicht das Ergebnis, die Machtstruktur ist, und gar nicht mal zuerst die damit erzeugte Angst und Sorge, dass einem das passieren könnte. Kontakte, Netzwerke, Gruppenstrukturen, das ist, was aus linker Sicht relevant ist, weil es bei denen so ist und weil sie projizieren, dass es bei den vermeintlich anderen genauso laufe, nur andersherum.
Jemand, der schon als gesichert steuerbordäußerst eingestuft ist, trifft sich heimlich mit Steuerbordäußersten – ja mit wem denn sonst?
In der Argumentation ist das Treffen selbst schon das Übel. Da treffen sich welche, die nicht sollen. Vermittelt wird es als Angriff auf uns alle, aber den Herrschenden macht die Heimlichkeit die Angst. Man müsste ja jedem selbst vorwerfen, der selbst zu sein, aber man erhebt den Vorwurf, die anderen zu kontaktieren. Bekämpft wird nun mal, ein Umfeld zu haben.
So muss man es verstehen, wenn man sich wundert, warum mal der Kontaktierte selbst und mal der Kontaktschuldige als der Üble gilt, von dem man sich zu distanzieren habe.

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