Freitag, 11. September 2015
Rothsfrech
Teile der Medien zeigen sich verwundert darüber, dass Claudia Roth keinen Hasshagel abbekommt dafür, dass sie in einer Diskussionssendung gesagt hat, nicht alle der Angekommenen seinen verwertbar. Verwertbarkeit, ganz schlimm, denn gemeint ist ja ökonomisch. Mitdiskutierer Bosbach wandte zu Recht ein, ihm wäre eine solche Aussage um die Ohren gehauen worden. Bei dem damaligen FDP-Chef Rösler geschah genau das, als er die Schleckerfrauen als für eine Anschlussverwertung tauglich bezeichnete.
Warum also keine Aufregung?
Wir sind schon so weit, dass wir uns wundern, wieso Empörung ausbleibt, und schließen uns der Verwunderung der Medien an, die sie sonst genüsslich ausbreiten.
Zum einen liegt es, natürlich, daran, dass es Claudia Roth ist. Die Empörungsmaschine hat das Empörungsmonopol.
Der zweite Grund ist aber der entscheidende: Sie meinte es gut, und das nicht in dem Sinne, wie sie alles gut meint und schlecht versteht, sondern sie meinte, gut so, dass sie nicht verwertbar sind. Wir brauchen und wollen die Schwachen, die nicht Verwertbaren.
Das wäre der Unterschied zu Bosbach gewesen, er hätte dasselbe als negativen Einwand gemeint.
Es ist wie „Deutschland schafft sich ab“ – wer diesen Satz als Mahnung meint, wird zerrissen. Wer daran arbeitet, gilt als moralische Instanz. Parasiten müssen von der Substanz leben.

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Donnerstag, 10. September 2015
Flucht vor Gewalt
Manche Kommentatoren und Radiogesprächspartner regen an, Deutschland solle auch engagierter werden, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Und wenn das nicht zu schaffen ist, soll Deutschland eben auf die USA einwirken, damit die ihre Beziehungen zu Saudiarabien e.a. nutzen, die Lage zu verbessern.
Wenn das nicht geht, sind die USA schuld und wir die Guten, das ist der Vorteil.
Die meisten Flüchtlinge zählt man aus Syrien, Irak und Afghanistan kommend, woher sie wegen der Gewalt fliehen.
Und das ist äußerst verständlich, vor der Gewalt in Afghanistan ist ja schon die Bundeswehr geflohen.

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Mittwoch, 9. September 2015
Mann aus dem Volke
Deutsche Kommentatoren wundern sich darüber, dass Donald Trump, der Reiche, es schafft, beim Volk, dem amerikanischen natürlich, zu punkten, geradezu als einer aus dem Volke angesehen zu werden.
Die Verwunderung rührt zum einen daher, dass es bei uns völlig undenkbar wäre, dass jemand, auf den das Attribut erfolgreich anwendbar ist, sich anschickt, sich mit der Politik anzulegen, zum anderen aus dem mangelnden Verständnis davon, was Volk ist. Unsere Medienmacher möchten sich moralisch und finanziell vom Volk abheben, je finanzieller, desto moralischer. Trump ist Anti- und Synthese, er steht dafür, dass man es schaffen kann, wie er den amerikanischen Traum zu leben. Erfolg haben und Präsident werden. Alle können es nicht, aber niemandem ist es verwehrt, so die Vorstellung. Der deutsche Traum ist, an den Verteilungsstellen im Schlaraffenschland zu sitzen und Gerechtigkeit walten zu lassen.
Das Misstrauen gegen die Bürokraten in der Washingtoner Zentralregierung wird im Wahlkampf gern gepflegt, ohne dass deshalb der Vorwurf des Amerikahasses erhoben würde.
Das wäre der europäische Traum -- dass der Wahlkampf gegen die Bürokraten in Brüssel geht, ohne dass Europahasser! geschrien würde.
Und dass einer kommt, der es sich leisten kann, auf Rücksichten keine Rücksicht zu nehmen.
Wir brauchen einen europäischen Donald Trump.

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Dienstag, 8. September 2015
Kommunismus und Führerkult
„Führer“ steht hier, um die Aufmerksamkeit zu wecken. Es geht um die Frage, die vielen ein Rätsel ist, wieso die Maos und Stalins und Ho Chi Minhs und sonstige Kalifen so eine Attraktivität auf Westlinke entfalten konnten.
Sie füllen eine Lücke aus, die paradoxerweise bei kollektivistischen und damit antiindividualistischen Umsturzideologien, als die wir den Kommunismus verstehen, sich auftut. Wer das Kollektiv verabsolutiert und das Individuum verneint, ist ja trotzdem da. Das macht nichts, solange man zerstörerisch wirkt. Für die Zeit nach der Machterlangung, und auf die arbeitet man ja hin und muss darauf ideologisch vorbereitet sein, braucht man eine Vision, die nun gerade nicht die persönliche Verantwortung beinhaltet, denn die wurde ja abgeschafft, die aber sich dennoch in ein konkretes Bild fassen lassen muss. Die Idee muss personalisiert sein. Es ist eine Parodie der Inkarnation Gottes. Das Über-Ich ist ausgeschaltet, das Ich geleugnet, das Es verdrängt. Doch erst recht bildet sich so die Planstelle des Vaterersatzes, eines Über-Partners.
Warum interessiert uns das?
Weil die spätrömische Dekadenz zu kollektivistischer Ideologie führt. Wer in einem Wohlstand lebt, der nicht auf eigener Arbeit beruht, hat nicht den Unterschied von Erfolg und Misserfolg kennengelernt und hat kein Gefühl für Verantwortung. Das Schlaraffenland wird als Gegebenheit angesehen. Man lebt von der Substanz und hat ein Interesse daran, dass sie verteilt wird. Um sich darin gerechtfertigt zu sehen, braucht man einen Überpartner. Mao oder den Kalifen.

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Montag, 7. September 2015
Brave Presse
Ein Merkmal des Übergangs von der freien zur ähnlichgeschalteten Presse ist der warnende Bericht. Er beinhaltet noch alle Informationen, kann sogar neutral verfasst sein, liefert aber als Nachricht die Konsequenzen. Man kennt das von Berichten über Islamhasser, die für Aufregung sorgen.
Für Aufregung sorgt auch, wer sich über Gendermist unzustimmend äußert.
Den Bericht gibt es auf Deutschlandfunk,

http://www.deutschlandfunk.de/uni-kassel-professor-nennt-genderforschung.680.de.html?dram%3Aarticle_id=329897

„Aufregung an der Uni Kassel: Biologieprofessor Ulrich Kutschera erklärte in einem TV-Interview die Genderforschung für unwissenschaftlich und eine schlechtere Besoldung von Professorinnen und Professoren in diesem Bereich für gerechtfertigt.“
Die Aufregung ist die Nachricht. Nun gut, man will die Aufmerksamkeit wecken, auch im DLF.
„Ulrich Kutschera macht sich gerade keine Freunde an seiner Hochschule, der Uni Kassel. Das liegt daran, dass der Biologieprofessor sehr umstrittene Ansichten über das Verhältnis von Frauen und Männern im Allgemeinen, sowie von akademisch gebildeten Frauen und Männern im Speziellen vertritt. Insbesondere die Gender-Studies sind für Kutschera ein rotes Tuch.“
Keine Freunde, ja, solche Typen eben. Umstrittene Ansichten, Querulant. Hat ein Problem mit Frauen, Big Bang Theory in Bio. Rotes Tuch, und er ist der Stier.
Die Frauenbeauftragte reagiert dann auch streng wissenschaftlich: „Diesen Vorwurf der Nicht-Wissenschaftlichkeit und die fehlende Differenzierung verwenden die Gegner von Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung nicht aus einem Interesse an Objektivität der Wissenschaft, sondern aus einem politischen Interesse am Erhalt konservativer Geschlechterverhältnisse heraus.“
Damit dürfte alles zur Wissenschaftlichkeit der Genderstudies gesagt sein, noch wissenschaftlicher geht es nicht, und der Rest ist von akademischem Interesse, das geht uns nichts an.
Die Uni „sucht das Gespräch“ und gemahnt an Respekt und so fort. „Das ist eine deutliche öffentliche Rüge des Kasseler Uni-Präsidiums für Ulrich Kutschera. Ob dieser sich in Sachen "Gender-Forschung" künftig öffentlich zurückhaltender äußern wird, bleibt abzuwarten. Kutschera ist 60 Jahre alt. Er kann davon ausgehen, in den nächsten Jahren an der Uni Kassel unter verschärfter Beobachtung zu stehen.“

Er wird unter verschärfter Beobachtung stehen.
Das ist der Unterschied zum Sowjetsystem: hier kriegt man es noch gesagt.

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Sonntag, 6. September 2015
Wir brauchen eine Widerstandskultur
Wenn es die Vorsehung will, dass wir gerade dann, wenn wir Zuwanderung brauchen, Flüchtlinge kriegen, dann brauchen wir keine Willkommenskultur, denn die wollen ja schon nach Deutschland. Dann brauchen wir eine Kultur des Erhaltens. Wir müssen dafür sorgen, dass die Verhältnisse erhalten bleiben, wegen deren die dringend benötigten Fachkräfte hier leben wollen.
Genauer gesagt müssen wir die Voraussetzungen erhalten, und das sind die demokratisch verfassten. Aus denen resultiert der Wohlstand, wegen dessen wir glauben, uns den Sozialismusstaat leisten zu können. Freiheit, Gleichberechtigung der Frau, Religionsfreiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit. War es noch was? Sexuelle Selbstbestimmung, fällt unter Freiheit.
Das sind nun alles gerade die Sachen, die von den Herrschenden in die Erosion getrieben werden.
Deshalb müssen wir jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer sie auftreten mögen.

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Samstag, 5. September 2015
Was man wohl noch wird
Die Süddeutsche Zeitung macht sich heute gedruckte Gedanken über neue politische Sprachtabus, ausgehend von den USA, wo zum Beispiel Comedians schon gar nicht mehr an Universitäten auftreten, weil sie wegen Kleinigkeiten gejagt werden könnten.
Nachdem eine halbe Seite von diesen Absurditäten gehandelt hat, widmet sich die andere halbe Site der anderen Seite, dem Dunkelpack und dessen Schlachtruf „Das wird man doch noch sagen dürfen“. Das ist nämlich mindestens genauso schlimm.
Und diese Sicht, die Gleichsetzung beider Höllen, ist das das typisch SZ-Miese.
Erstens gibt es kein Recht für die Normierung der Sprache und die angemaßte Herrschaft.
Zweitens ist das sich Mokieren über „Das wird man doch noch sagen dürfen“ ein Zeichen davon, sich selbst in die Position zu setzen desjenigen, der darüber befinden möchte, was man noch sagen dürfe. Das kommt nicht vor in tabuloser herrschaftsfreier Dialogführung.
Drittens antworten beide Höllen nicht aufeinander, wie der Artikel abschließend meint – es gibt nur die Abwehr gegen Normzwänge, kein gutgemeintes Normieren des als dunkelböse Erkannten.
Viertens funktioniert es nicht, das normierte Sprechen zwecks Verdrängung des Unzulässigen. Das sieht man daran, welcher Hass und welches Vokabular bei den Hellen hochschwappt, wenn sie sich einen ausgeguckt haben. Dann lässt der Aufstand sehr schnell den Anstand vergessen.

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Freitag, 4. September 2015
Helle Leitkultur
Es ist immer schade, wenn sich Vorhersagen bewahrheiten; man hat immer einen Rest von Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm komme.
Leider wirkt das Prinzip verlässlich, dass hinter der Auflösung einer Machtstruktur eine neue, abscheulichere lauert.
Das ist zu beobachten an Schule, Recht, Kultur, auch Familie – die Erosion des Staates bringt eine neue Despotie hervor, die Auflösung der Familie führt in Clanstrukturen, die Nichtbildung in der Schule lässt neue Dogmen auftreten.
Religion, sehr deutlich, erst zurückgedrängt, dann in neuer Unterwerfung restauriert.
Die Abschaffung der Kultur bringt keine Multikultur, was immer man darunter verstehen möchte, sondern eine neue Leitkultur. Eine, die herrschaftlicher und unzivilisierter ist als die vorherige.
Jakob Augstein ist der erste, der die neue deutsche Leitkultur einfordert.
Wer nicht intellektuell ernstgenommen werden kann, muss es über die Machtergreifung erlangen.

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Donnerstag, 3. September 2015
Die Metaphorik von Hell- und Dunkeldeutschland
Die Einteilung in Links und Rechts hätte ja auch beibehalten werden können. Gehört ein linker Antisemit zu den Dunklen? Wohl nicht. Kampf gegen Dunkel hört sich schwerer an, aber zuanfangs klang Kampf gegen rechts auch ungewohnt, etwa wie Kampf gegen hinten oder Kampf gegen unten.
Den aber haben wir jetzt. Unten, da ist das Pack, oben sind die, die darüber befinden.
Nur hatte bisher die Obrigkeit vorgegeben, sich für die Schwachen einzusetzen. Das war schon immer ein Kampf gegen die Schwachen und für die Schwäche, aber als Metaphorik ungeeignet.
Im Hell-Dunkel-Schema steckt aber nicht nur die rigorose Spaltung, sondern auch deren Verdeckung, die gleich mitgeliefert wird. Wer gegen einen Teil der Gesellschaft ankämpft, sei er dem rechts-links-Schema entsprungen oder einer andern willkürlichen Einteilung, gibt damit zu erkennen, für die andere Interessenteilgruppe zu agieren und keineswegs für die Gesamtheit. Dies ist bei Hell/Dunkel weniger deutlich.
Dafür die moralische Anmaßung; die Hellen sind ja nicht angestrahlt und die Dunklen im Schatten, die Hellen leuchten selbst, die Dunklen nicht.
Und eine weitere Sicht legt sich offen, die der Kontrolle, wieder einmal. Die Dunkelheit, das ist das, worüber man nicht die Kontrolle hat. Das helle Deutschland ist das beherrschte.

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Mittwoch, 2. September 2015
Mieses, niedriges, verkommenes Pack
Es sind die Anti-Utopien, die man früher eher in China oder der Sowjetunion verwirklicht gesehen hat – da gibt es Probleme, und die Menschen müssen lächeln.
So ist es wieder, niemand hätte es für möglich gehalten. Grünes Reich, das ist, wenn Volker Beck AfD-Politiker Gauland wegen Volksverhetzung anzeigt wegen nichts. Ungebremste Masseneinwanderung hat er gesagt, bei Maischberger.

Grünes Reich soll erst sein, wenn eine Verurteilung durchkommt?
Da hat man übersehen, dass ein faschistoides System Nebenstrukturen hat. Es kommt nicht auf die gerichtlichen Instanzen mehr an, sondern auf das Tribunal. Wenn die Presse nicht über Volker Beck herfällt in gesitteter Form für diesen unerhörten Fall von Machtanmaßung, dann ist sie ähnlichgeschaltet.

Das Wort Pack wird noch selbstironisch mit Distanz benutzt, bald glaubt aber das Volk selbst, Pack zu sein, und hält die da oben vielleicht noch für selbstgefällig und abgehoben, aber doch für was Besseres, für die Oberen halt.

Nein, wir müssen festhalten: Verkommenes Pack, politisch, das ist Volker Beck.

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Dienstag, 1. September 2015
Neger, wunderbar
Jetzt dürften die Medien aber gar nicht Minister Herrmann zitieren oder nur andeutungsweise, aber alle kommen ihrer journalistischen Pflicht nach zu schreiben, dass der bayerische Innenminister bei Maischberger gesagt hat, Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger. Wenn man Neger nicht sagen darf, um keine Antirassisten zu beleidigen, dann auch nicht zitierend.
Es ist aber ganz nach dem Geschmack der Medien. Die Übertretung zu vermelden, ist, wenn sie in einer Information besteht, dieselbe Übertretung. Doch das darf man unter gewissen Umständen, nämlich entweder, wenn man sie verfälschend mit anderen Unterstellungen versieht wie bei Sarrazin, oder wenn man damit die eigene Position als Wächter des Tabus unterstreicht. Und das ist es ja, was Medienmacher als ihre Aufgabe ansehen.

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Montag, 31. August 2015
Kinderfotos
Die Fotos von Flüchtlingen, die wir zu sehen kriegen, zeigen erst Männer auf Booten, die in Richtung Fotograf gucken, dann, wenn sie angekommen sind, Frauen mit kleinen Kindern. Bei uns gibt es keine Gewässer, auf denen Menschenmassen im Boot Mitleid erregen würden. Kinder gehen immer. Eine Gesellschaft, die sich durch Kinderfotos zum Mitleid bringen lässt, kann nicht schlecht sein. Die Bilder der Frauen mit Kind sind die Marienerscheinungen unserer Tage.
Die Kinder, die können ja für gar nichts was, und wer etwas gegen die haben wollte, hätte nur rassistische Gründe.
Natürlicherweise sieht man in den Kindern die Möglichkeiten, die sie haben, das Unbelastete, Unschuldige, Schützenswerte, die Zukunft. Das ist richtig so und eigentlich nicht natürlich, sondern christlich.
Dann muss man aber fragen, wo sind sie denn hier hingeraten? Welche Möglichkeiten haben sie denn wirklich?
Haben wir denn eine Schule, die sie als Zweck, nicht als Mittel, behandelt, wo sie ihre Fähigkeiten entfalten, wo sie Bildung, Kultur und Selbstschätzung als Werte erfahren?
Ja gut, eine Schule ganz sicher, vielleicht noch ein paar andere.
Nein, hier geraten sie in eine Verdummungsanstalt, werden als Masse verwaltet, gleichgeschaltet und als Objekte der Sozialindustrie ausgebeutet. Werden als Anlass für Willkommenskultur diskriminiert. Werden aller Chancen beraubt. Und dies nicht wegen des elitären Bildungssystems oder der Hasser aus dem Dunkel, sondern weil die Helldeutschen jemanden brauchen, der unter ihnen steht.

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Sonntag, 30. August 2015
Negative Faschisten
Nun kann man Joko und Klaas und Böhmermann minderehrenwerte Motive unterstellen, warum sie Gesicht gegen Nazis zeigen, die wollen ihre Altersvorsorge im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sichern oder so.
Es wird nur gar nicht besser, wenn man es nicht tut, wenn man ehrenwerte Motive unterstellt, denn sie wird es bei ihnen zumindest auch geben – sie glauben wirklich, dass die Gesellschaft vor den Nazis geschützt werden muss.
Ja muss sie das denn nicht? Die Nazischläger, die gibt es doch, da muss man doch den einfachen Leuten sagen, dass sie denen nicht hinterherlaufen sollen.

Wäre ja schön, wenn es so einfach wäre. Es ist aber ein Kategoriefehler.
Evolutionäre Ausfälle gibt es, die sind unvermeidlich mit herkömmlichen Methoden. Ob die sich einer Nazi- oder Salafi-Ideologie anschließen, ist eher zufällig und trivial.
Von ihnen distanziert hat man sich bereits, indem man die Person ist, die man ist, und nicht Teil einer Vermassung.
Nicht ihre Existenz ist faschistisch, sondern ihre staatliche Benutzung kann es werden. Auch die parastaatliche, die parallelgesellschaftliche, zwecks Ausübung von Herrschaft über das Volk.
Faschistisch, das ist ein Funktionszusammenhang, keine Frage der Extreme. Nicht die Leute sind faschistisch, nicht ihr Gedankengut. Faschistisch ist, Gedankengut einzupflanzen, die Leute einzuteilen in Zugehörige und Andere. Faschistisch ist, wenn die da oben besser sind als die da unten, ihrer Auffassung nach.
Deshalb ist es ein Grund zu erschrecken, wenn Personen sich in einen Funktionszusammenhang begeben, in dem sie der Herrschaft über das Volk dienlich sind.

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Samstag, 29. August 2015
Die im Hellen
Es macht schon keinen Spaß mehr, wenn das Dicke spricht. Bei Nazis verstehe er es ja, wenn die Demonstration verboten wird, aber doch nicht bei den Demokraten, da müsse der Rechtsstaat das Nötige gewähren, so Gabriel.
Das hat man vor zwanzig Jahren im Verfassungsrecht noch anders gelernt. Der Staat hat nicht zu entscheiden, welche Meinung demonstriert werden darf und welche nicht, auch undemokratische Meinungen müssen demokratisch behandelt werden.
Also auch die von Sigmar Gabriel, der sich helldeutsch geriert.
Cem Özdemir unterstützt sogar eine Forderung von Pegida, die nach mehr Polizei. Jedenfalls wenn es darum geht, dass sich die helldeutschen Politiker zeigen können.
Diese Leute sind gefährlich. Nicht nur, weil sie sich ihrer Gesinnung wegen legitimiert fühlen, den Rechtsstaat zu schrotten, sie müssen Taten folgen lassen, um Handlungsfähigkeit zu beweisen, und das werden sie. Auch Ersatzpolitik muss sich beweisen.

Sachsens Innenminister wurde von Demonstranten verjagt. Zum Glück nicht von hasserfülltem dumpfem Pack, sondern von solchen, denen kein Mensch zu illegal ist und die Willkommenskultur feierten.
Was bedeutet das?
Logisch: Sachsens Innenminister ist Nazi.

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