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Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der helle Kanal
tagesschauder, 10:57h
Der Kolumnismus auf Online-Spiegel dokumentiert stetig und zuverlässig die Arroganz der verantwortungsbefreiten Meinungsherrschaft gegenüber den medial Minderbemittelten und damit das Versagen der Eliten, die sich zu einer Gesinnungselite zählen, ohne dafür einen darüberhibnausgehenden Grund vorweisen zu können und es deshalb nicht so nennen würden.
Wie weit diese Haltung die Arbeiter der Tastatur durchsetzt hat, ist nicht nur bei den Überguten zu sehen, da sowieso und explizit, sondern auch bei dem, der die Planstelle des Quotenpluralisten besetzt. Man muss ihm zugutehalten, dass er sich auf die mentale Struktur, die er zur Schau stellt, sich nicht auch noch etwas einbildet wie die anderen. Er kennt es bloß nicht anders.
Und die ist: das zu praktizieren, was man anderen unterstellt. Das Eigene bei anderen zu finden. Mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel.
Sein aktueller Artikel handelt von den Ostdeutschen, die nicht in den westlichen Werten angekommen sind.
„Was ist von einem Landesteil zu halten, in dem jeder dritte Wähler Parteien gut findet, die ein Problem mit Unterschieden haben? Um die 20 Prozent der Leute dort votieren für die Linkspartei, die eine Nivellierung sozialer Andersartigkeit verspricht. Weitere 16 Prozent sind den Umfragen zufolge für die AfD, die gegen zu viel Fremdheit im Straßenbild antritt. Die Linkspartei möchte uns glauben machen, dass zwischen der AfD und ihr Welten lägen, aber das muss man nicht weiter ernst nehmen. Das zentrale Versprechen ist Homogenität, das ist das Wort, um das hier alles kreist. Die einen versprechen soziale Homogenität, die anderen kulturelle. Gegen zu viel Ungleichheit sind beide.“
Zum Beispiel.
Ja, was ist von so einem Landesteil zu halten? Man muss ja sogar die SPD zu denen zählen, die gegen zu viel Ungleichheit sind, macht noch einmal zehn Prozent mehr. Grüne kommen auch noch dazu, nur ist ihm nicht aufgefallen, dass sie ihren Kollektivismus mit „Multi-“ tarnen.
Der Landesteil ist ihm offenbar sehr fremd, und das macht ihm Angst, und das unterstellt er denen, was ihn noch mehr ängstigt. Die Spirale der vierten Gewalt.
Er hätte ja auch individuell fragen können. Aber dann hätte die Frage lauten müssen: Was meint man mit zu viele Ausländer auf den Straßen, welche Straßen, wer meint das?
Da hätte es interessant werden können, aber das fällt nicht in die Zuständigkeit des Kolumnisten, weil er davon nichts weiß.
Nicht anklicken:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/toleranz-war-die-wiedervereinigung-ein-fehler-a-1067871.html
Wie weit diese Haltung die Arbeiter der Tastatur durchsetzt hat, ist nicht nur bei den Überguten zu sehen, da sowieso und explizit, sondern auch bei dem, der die Planstelle des Quotenpluralisten besetzt. Man muss ihm zugutehalten, dass er sich auf die mentale Struktur, die er zur Schau stellt, sich nicht auch noch etwas einbildet wie die anderen. Er kennt es bloß nicht anders.
Und die ist: das zu praktizieren, was man anderen unterstellt. Das Eigene bei anderen zu finden. Mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel.
Sein aktueller Artikel handelt von den Ostdeutschen, die nicht in den westlichen Werten angekommen sind.
„Was ist von einem Landesteil zu halten, in dem jeder dritte Wähler Parteien gut findet, die ein Problem mit Unterschieden haben? Um die 20 Prozent der Leute dort votieren für die Linkspartei, die eine Nivellierung sozialer Andersartigkeit verspricht. Weitere 16 Prozent sind den Umfragen zufolge für die AfD, die gegen zu viel Fremdheit im Straßenbild antritt. Die Linkspartei möchte uns glauben machen, dass zwischen der AfD und ihr Welten lägen, aber das muss man nicht weiter ernst nehmen. Das zentrale Versprechen ist Homogenität, das ist das Wort, um das hier alles kreist. Die einen versprechen soziale Homogenität, die anderen kulturelle. Gegen zu viel Ungleichheit sind beide.“
Zum Beispiel.
Ja, was ist von so einem Landesteil zu halten? Man muss ja sogar die SPD zu denen zählen, die gegen zu viel Ungleichheit sind, macht noch einmal zehn Prozent mehr. Grüne kommen auch noch dazu, nur ist ihm nicht aufgefallen, dass sie ihren Kollektivismus mit „Multi-“ tarnen.
Der Landesteil ist ihm offenbar sehr fremd, und das macht ihm Angst, und das unterstellt er denen, was ihn noch mehr ängstigt. Die Spirale der vierten Gewalt.
Er hätte ja auch individuell fragen können. Aber dann hätte die Frage lauten müssen: Was meint man mit zu viele Ausländer auf den Straßen, welche Straßen, wer meint das?
Da hätte es interessant werden können, aber das fällt nicht in die Zuständigkeit des Kolumnisten, weil er davon nichts weiß.
Nicht anklicken:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/toleranz-war-die-wiedervereinigung-ein-fehler-a-1067871.html
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Dienstag, 15. Dezember 2015
Merkel ist unser
tagesschauder, 10:57h
Wer sich fragt, wofür die Delegierten ihrer Vorsitzenden stehend applaudierten: na dafür, dass die Umfragewerte daraufhin wieder steigen.
Es funktioniert ja. Die Geschlossenheit, welche Ironie, kommt an. Die CDU ist eine wahre Volkspartei.
Das Volk will Ruhe, gerade in beunruhigenden Situationen. Merkel hat das verstanden, aufgenommen und umgesetzt. Und wir sind es, die das schaffen.
Innerhalb der CDU gibt es niemanden, der ihr gefährlich werden könnte, so meint die Presse übereinstimmend. Als ob das eine gute Nachricht wäre.
Unter Kohl gab es noch eine Menge Kandidaten, die er niedrig halten musste.
Dass Loyalität vor Kompetenz geht, ist aus Sicht des Machthabers nachvollziehbar, führt aber unweigerlich zu einer Kompetenzfluktuation. Dieser verdankt Merkel immerhin ihre Position.
Aber sie hat noch etwas, das die anderen nicht haben: Verantwortung. Nicht, dass sie zu solcher gezogen werden könnte, aber sie nimmt sie den anderen ab, den Delegierten, der Partei, dem Land. Das ist immer noch der deutsche Traum, nichts dafür zu können.
Es funktioniert ja. Die Geschlossenheit, welche Ironie, kommt an. Die CDU ist eine wahre Volkspartei.
Das Volk will Ruhe, gerade in beunruhigenden Situationen. Merkel hat das verstanden, aufgenommen und umgesetzt. Und wir sind es, die das schaffen.
Innerhalb der CDU gibt es niemanden, der ihr gefährlich werden könnte, so meint die Presse übereinstimmend. Als ob das eine gute Nachricht wäre.
Unter Kohl gab es noch eine Menge Kandidaten, die er niedrig halten musste.
Dass Loyalität vor Kompetenz geht, ist aus Sicht des Machthabers nachvollziehbar, führt aber unweigerlich zu einer Kompetenzfluktuation. Dieser verdankt Merkel immerhin ihre Position.
Aber sie hat noch etwas, das die anderen nicht haben: Verantwortung. Nicht, dass sie zu solcher gezogen werden könnte, aber sie nimmt sie den anderen ab, den Delegierten, der Partei, dem Land. Das ist immer noch der deutsche Traum, nichts dafür zu können.
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Montag, 14. Dezember 2015
Weniger ist mehr
tagesschauder, 10:34h
Die Kompromissformel auf dem CDU-Parteitag lautet, die Zahl der Zuzüglinge solle "spürbar verringert" werden.
Was soll das heißen? Das müsste heißen, es kommen keine neuen, und von denen, die hier sind, werden welche zum Wegziehen bewegt, oder es müssen mehr wegziehen, als neue dazukommen. Dann wird die Zahl verringert.
Unabhängig davon, ob man das für einen Schritt in die falsche oder richtige Richtung hält, müsste man feststellen, dass dieser Beschluss überhaupt nicht so gemeint ist, wie er lautet.
Gemeint ist mathematisch gesagt die erste Ableitung. Der Anstieg der Kurve. Nicht die Zahl, sondern die Zahl dividiert pro Jahr soll vermindert werden.
Hat man vielleicht vor, diejenigen, die gar keine richtigen Flüchtlinge sind, dann aus dieser Zählung draußen zu lassen? Die schon da sind, die zählen nicht mehr als Flüchtlinge, das soll wohl die statistische Zählweise sein.
Und wer soll es spüren und woran? Die Kanzlerin, daran, dass sie zu weniger Selfies gebeten wird?
Dass so ein Beschluss Landesgrenzen voraussetzt und nicht überflüssig macht, sollte auch allen klar sein, die sich zu einem Parteitag delegieren oder akkreditieren lassen.
Merkel ist schon die passende Vorsitzende und Kanzlerin.
Was soll das heißen? Das müsste heißen, es kommen keine neuen, und von denen, die hier sind, werden welche zum Wegziehen bewegt, oder es müssen mehr wegziehen, als neue dazukommen. Dann wird die Zahl verringert.
Unabhängig davon, ob man das für einen Schritt in die falsche oder richtige Richtung hält, müsste man feststellen, dass dieser Beschluss überhaupt nicht so gemeint ist, wie er lautet.
Gemeint ist mathematisch gesagt die erste Ableitung. Der Anstieg der Kurve. Nicht die Zahl, sondern die Zahl dividiert pro Jahr soll vermindert werden.
Hat man vielleicht vor, diejenigen, die gar keine richtigen Flüchtlinge sind, dann aus dieser Zählung draußen zu lassen? Die schon da sind, die zählen nicht mehr als Flüchtlinge, das soll wohl die statistische Zählweise sein.
Und wer soll es spüren und woran? Die Kanzlerin, daran, dass sie zu weniger Selfies gebeten wird?
Dass so ein Beschluss Landesgrenzen voraussetzt und nicht überflüssig macht, sollte auch allen klar sein, die sich zu einem Parteitag delegieren oder akkreditieren lassen.
Merkel ist schon die passende Vorsitzende und Kanzlerin.
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Sonntag, 13. Dezember 2015
Ausgrenzungstatbestand
tagesschauder, 12:27h
Thematisiert wird derzeit etwas öfter die offene Gesellschaft und ihre Feinde anhand der Paralleljustiz von Großclans in Berlin und anderen Zuschussgebieten. Es fehlt nicht die Sozialkitsch-Begründung von Ausgrenzung und Abschottung, gemeint ist durch die parallele Mehrheitsgesellschaft von Deutschlaraffenland. Niemand von Politik und Medien kommt auf den Gedanken zu fragen, von wem die Ausgrenzung denn eigentlich ausgehe.
Im Zusammenhang mit Justiz wäre diese Argumentation nur begründbar, wenn das deutsche Rechtssystem eine Ungleichbehandlung vorsehen oder vornehmen würde, wenn also vor Gericht die Immigranten schlechtergestellt wären gegenüber deutschen Prozessbeteiligten oder wenn ihnen der Zugang zu den Rechtswegen versperrt oder behindert würde, so dass sie in die Gründung eigener Strukturen gedrängt würden.
Davon aber kann keine Rede sein.
Die Rede ist allenfalls davon, dass viele Immigranten „nicht wissen“, was rechtlich geht. Damit befinden sie sich allerdings in derselben Lage wie alle anderen, die nicht vom juristischen Fach sind.
Die Paralleljustiz demonstriert die aktive Ausgrenzung, Abschottung von Freiheit und Rechtsstaat, vorgenommen von Migrantenbaronen zwecks eigenern Macht. Und, tatsächlich, die Schuld der deutschen Gesellschaft, nicht weil sie ausgrenzt, sondern weil sie darin eine multikulturelle Bereicherung sieht.
Im Zusammenhang mit Justiz wäre diese Argumentation nur begründbar, wenn das deutsche Rechtssystem eine Ungleichbehandlung vorsehen oder vornehmen würde, wenn also vor Gericht die Immigranten schlechtergestellt wären gegenüber deutschen Prozessbeteiligten oder wenn ihnen der Zugang zu den Rechtswegen versperrt oder behindert würde, so dass sie in die Gründung eigener Strukturen gedrängt würden.
Davon aber kann keine Rede sein.
Die Rede ist allenfalls davon, dass viele Immigranten „nicht wissen“, was rechtlich geht. Damit befinden sie sich allerdings in derselben Lage wie alle anderen, die nicht vom juristischen Fach sind.
Die Paralleljustiz demonstriert die aktive Ausgrenzung, Abschottung von Freiheit und Rechtsstaat, vorgenommen von Migrantenbaronen zwecks eigenern Macht. Und, tatsächlich, die Schuld der deutschen Gesellschaft, nicht weil sie ausgrenzt, sondern weil sie darin eine multikulturelle Bereicherung sieht.
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Samstag, 12. Dezember 2015
Gabriel, der Chef
tagesschauder, 12:23h
Die SPD-Delegierten haben die Position ihres Vorsitzenden gegenüber der Presse geschwächt, so viel ist der Presse zu entnehmen. Er kann froh sein, wenn er beim Interview nicht mit Mister Dreiviertel angesprochen wird.
Aber warum? Über die Gründe ist nichts zu erfahren. Ist er seinen Nichtwählern zu sehr Merkels Helfer oder nicht genug? Entspricht er der Ideologie zu wenig, oder lässt er zu viel Ideologisierung zu? Denkbar ist beides, auch kumulativ, aber kein Pressevertreter hält es für seine Aufgabe, dieser Frage hinterherzurecherchieren. Man zieht allenfalls die eigenen ideologischen Prämissen heran, aber die waren schon vorher bekannt.
Drei Dinge aus einer halben Stunde seiner Rede. Die NPD soll endlich verboten werden, damit dieser üble Mist nicht noch vom Steuerzahler finanziert wird. Das kann man so sehen; die Parteienfinanzierung ist in der Tat ein Übel, und aus Sicht der Steuerzahler ist dem zuzustimmen. Ein Verbotsgrund ist aber nicht Rassismus oder rechts, sondern Verfassungswidrigkeit, die könnte durchaus gegeben sein, sowie, als Haupttatbestand, aggressiv kämpferisches Bestreben nach Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung. Man hört selten, dass es darauf ankommt, und noch seltener werden Belege dafür aufgeführt. Gesinnung wird wichtiger genommen als Fakten, weil man es für sich selbst auch so will.
Er zitiert Marine LePen, die ihren Front National als „national und sozial“ bezeichnet. Er wiederholt es, damit man es sich auf der Zunge zergehen lässt. Klingt nach Adolf. Sozial aber kann nicht das Problem sein, das will die Sozialdemokratie auch. Ob sie sozialistisch gesagt oder gemeint haben könnte, sagt er nicht. Sie hat auch nicht nationalistisch gesagt, sondern national, falls im Französischen diese Unterscheidung eine Rolle spielt. National heißt bezogen auf die Nation, auf das Staatsvolk ausgerichtet. Hier: die französische Nation. Es steht einem Deutschen nun aber nicht zu, die Interessen der französischen Nation zu bestreiten.
Wenn er meint, sie meint was anderes, soll er es sagen und belegen.
Er will nicht, dass beim SWR die AfD nicht mehr als rechtspopulistisch etikettiert wird; „wir zahlen unsere Rundfunkgebühren nicht fürs Einknicken, sondern für ein kämpferisches Eintreten für die Demokratie.“
Demokratie, wie er sie versteht.
Und das haben drei Viertel der Delegierten zum Chef gewählt.
Aber warum? Über die Gründe ist nichts zu erfahren. Ist er seinen Nichtwählern zu sehr Merkels Helfer oder nicht genug? Entspricht er der Ideologie zu wenig, oder lässt er zu viel Ideologisierung zu? Denkbar ist beides, auch kumulativ, aber kein Pressevertreter hält es für seine Aufgabe, dieser Frage hinterherzurecherchieren. Man zieht allenfalls die eigenen ideologischen Prämissen heran, aber die waren schon vorher bekannt.
Drei Dinge aus einer halben Stunde seiner Rede. Die NPD soll endlich verboten werden, damit dieser üble Mist nicht noch vom Steuerzahler finanziert wird. Das kann man so sehen; die Parteienfinanzierung ist in der Tat ein Übel, und aus Sicht der Steuerzahler ist dem zuzustimmen. Ein Verbotsgrund ist aber nicht Rassismus oder rechts, sondern Verfassungswidrigkeit, die könnte durchaus gegeben sein, sowie, als Haupttatbestand, aggressiv kämpferisches Bestreben nach Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung. Man hört selten, dass es darauf ankommt, und noch seltener werden Belege dafür aufgeführt. Gesinnung wird wichtiger genommen als Fakten, weil man es für sich selbst auch so will.
Er zitiert Marine LePen, die ihren Front National als „national und sozial“ bezeichnet. Er wiederholt es, damit man es sich auf der Zunge zergehen lässt. Klingt nach Adolf. Sozial aber kann nicht das Problem sein, das will die Sozialdemokratie auch. Ob sie sozialistisch gesagt oder gemeint haben könnte, sagt er nicht. Sie hat auch nicht nationalistisch gesagt, sondern national, falls im Französischen diese Unterscheidung eine Rolle spielt. National heißt bezogen auf die Nation, auf das Staatsvolk ausgerichtet. Hier: die französische Nation. Es steht einem Deutschen nun aber nicht zu, die Interessen der französischen Nation zu bestreiten.
Wenn er meint, sie meint was anderes, soll er es sagen und belegen.
Er will nicht, dass beim SWR die AfD nicht mehr als rechtspopulistisch etikettiert wird; „wir zahlen unsere Rundfunkgebühren nicht fürs Einknicken, sondern für ein kämpferisches Eintreten für die Demokratie.“
Demokratie, wie er sie versteht.
Und das haben drei Viertel der Delegierten zum Chef gewählt.
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Freitag, 11. Dezember 2015
Besorgte Leser
tagesschauder, 10:59h
Man könnte meinen, die Parasiten beginnen, sich Sorgen um ihren Wirt zu machen, wenn die Medien desöfteren versuchen, das Phänomen der besorgten Bürger, das ihnen unerklärlich ist, zumindest differenzierter zu behandeln, etwa so, dass es sich bei denen und den Nazis doch um verschiedene Leute handelt, die sich gegenseitig anheizen.
Nein, eine Änderung in der Sichtweise ist das nicht. Es bleibt bei der herablassenden Haltung gegenüber denen, die für ihre Meinung nicht bezahlt werden.
Eigentlich müssten journalistische Beobachter besonders kritisch sein bei allen, die das sagen, wofür sie bezahlt werden, aber dazu gehören sie ja selbst und wollen es bleiben.
Dass überhaupt der Begriff „besorgter Bürger“ mit der abschätzigen Konnotation besetzt wurde, war journalistisches Handwerk. Bürger, das ist schon mal ein Niemand, besorgt auch noch, der findet sich bloß nicht damit ab, unwichtig zu sein. Und Ängste hat jemand, der den Überblick verloren hat. Bei dieser Sicht bleibt es, auch wenn Konzessionen an die besorgten Leser gemacht werden.
Die Linie der Spaltung der Gesellschaft verläuft zwischen den besorgten Bürgern und den versorgten Bürgern.
Gemäß den eigenen Richtlinien könnten die Arbeiter der Tastatur dazu übergehen, von besorgen Bürgerinnen und Bürgern zu reden.
Nein, eine Änderung in der Sichtweise ist das nicht. Es bleibt bei der herablassenden Haltung gegenüber denen, die für ihre Meinung nicht bezahlt werden.
Eigentlich müssten journalistische Beobachter besonders kritisch sein bei allen, die das sagen, wofür sie bezahlt werden, aber dazu gehören sie ja selbst und wollen es bleiben.
Dass überhaupt der Begriff „besorgter Bürger“ mit der abschätzigen Konnotation besetzt wurde, war journalistisches Handwerk. Bürger, das ist schon mal ein Niemand, besorgt auch noch, der findet sich bloß nicht damit ab, unwichtig zu sein. Und Ängste hat jemand, der den Überblick verloren hat. Bei dieser Sicht bleibt es, auch wenn Konzessionen an die besorgten Leser gemacht werden.
Die Linie der Spaltung der Gesellschaft verläuft zwischen den besorgten Bürgern und den versorgten Bürgern.
Gemäß den eigenen Richtlinien könnten die Arbeiter der Tastatur dazu übergehen, von besorgen Bürgerinnen und Bürgern zu reden.
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Donnerstag, 10. Dezember 2015
Der Schocker
tagesschauder, 11:54h
Das war zu viel für die Medienschaffenden: Donald Trump will allen Moslems die Einreise verweigern. Auch den gemäßigten und friedliebenden.
Wenn sich jemand mit einem Vorschlag in eine Debatte einbringt, sollte es darum gehen, ob dieser Vorschlag statthaft ist und ob er zweckdienlich ist. Wenn man meint, nein, dann kann man schreiben: Weiterer unsinniger Vorschlag des bizarren Kandidaten.
Man kann auch die Leser warnen: Wir müssen die folgende Mitteilung leider machen, distanzieren uns aber aufs Schärfste. Oder man sagt, wenn man die Leser nicht belehren zu müssen glaubt: Kommentar überflüssig.
Aber die Arbeiter der Tastatur sind aus den Latschen gekippt.
Deshalb sollte man doch näher betrachten, was Trump sich eigentlich geleistet hat.
Er hat das getan, wovon es immer heißt, dass es ständig gemacht würde oder hoffentlich nicht schon wieder passiert: die Muslime pauschal unter Generalverdacht gestellt.
Ja nun, glaubt man den Medien, ist das Routine, das Grundübel, die herrschende Meinung in medienfernen Schichten. Und jetzt äußert einer das, was man sonst nur davon kennt, dass behauptet wird, es könnte und würde nun wieder passieren.
Diejenigen, die davor routiniert warnen, haben offenbar selbst nicht damit gerechnet, dass es einmal wirklich jemand macht.
Wenn sich jemand mit einem Vorschlag in eine Debatte einbringt, sollte es darum gehen, ob dieser Vorschlag statthaft ist und ob er zweckdienlich ist. Wenn man meint, nein, dann kann man schreiben: Weiterer unsinniger Vorschlag des bizarren Kandidaten.
Man kann auch die Leser warnen: Wir müssen die folgende Mitteilung leider machen, distanzieren uns aber aufs Schärfste. Oder man sagt, wenn man die Leser nicht belehren zu müssen glaubt: Kommentar überflüssig.
Aber die Arbeiter der Tastatur sind aus den Latschen gekippt.
Deshalb sollte man doch näher betrachten, was Trump sich eigentlich geleistet hat.
Er hat das getan, wovon es immer heißt, dass es ständig gemacht würde oder hoffentlich nicht schon wieder passiert: die Muslime pauschal unter Generalverdacht gestellt.
Ja nun, glaubt man den Medien, ist das Routine, das Grundübel, die herrschende Meinung in medienfernen Schichten. Und jetzt äußert einer das, was man sonst nur davon kennt, dass behauptet wird, es könnte und würde nun wieder passieren.
Diejenigen, die davor routiniert warnen, haben offenbar selbst nicht damit gerechnet, dass es einmal wirklich jemand macht.
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Mittwoch, 9. Dezember 2015
Unintus
tagesschauder, 11:22h
Heute sei eine Vorhersage gestattet, eine Erwartung. Nämlich diese: Demnächst wird das Schlagwort rechts substituiert.
Es wird nicht vollständig verschwinden, man braucht es weiterhin, um die sich selbst als links bezeichnenden Corps zu finanzieren, aber der politmediale Komplex wird ein neues Wort für die ausgemachte Strömung feindlicher Elemente einführen, wie es mit Hell/Dunkel versucht wurde.
Hell/Dunkel war zwar für Claudia Roth die letzte Gelegenheit, zu den Hellen zu gehören, aber die Albernheit wurde dadurch nur noch deutlicher.
Dieses neu lancierte Wort wird nicht Teil eines Gegegensatzpaares sein. Es wird hinreichend unbestimmt sein und dabei emotional negativ besetzt, so dass man nicht dazugehören wollen kann. So war es mit „rechts“ bisher gegeben; viele Gelegenheitswähler verorten sich als nicht rechts im Allgemeinen und äußern im Konkreten Ansichten, die zu ihrer Verwunderung ins schlimme Spektrum gerückt würden. Es dürfte niemanden verwundern, wenn die Leute, die gesagt kriegen, dass ihr Gedankengut rechts ist, irgendwann sagen: „Aha.“
Durch den Gebrauch der Rechts-Etikettierung stellt sich unweigerlich irgendwann die Frage, was denn eigentlich links ist. Viele Inhalte, die heute als links gelten, wären früher eher dem rechtsreaktionären Gedankengut zugerechnet worden. Rudi Dutschke hätte, so können wir vermuten, Islamisierung nicht für ein linkes Anliegen gehalten und gesagt: „Wir werden es dem Kapital nicht erlauben, religiöse repressive patriarchalische Herrschaft zu installieren unter dem Deckmantel der Toleranz!“
Früher stand aus linker Sicht rechts nicht zu Unrecht für das überkommene Herrschaftssystem, Rückwärtsgewandtheit und Unwillen, das national begangene Unrecht zu verarbeiten außer, wie schwer man es selbst hatte. Wer hierzu im Kontrast stand, war links.
Nachdem sich das Linke Milieu an die Herrschaft gewuchert hat, ist es eigentlich dem ursprünglichen Sinne nach nicht mehr links, hat aber die Bezeichnung behalten. Wenn aber alles, was als oppositionell angesehen werden kann, unter rechts subsumiert wird, stellt sich der Kampf gegen rechts umso mehr als staatlich gestütztes Partikularinteresse dar.
Man braucht deshalb eine neue Bezeichnung für die Unliebsamen. Eine Verneinung des Gewünschten. So wie unsozialistisch im Sozialismus, undeutsch im Nationalsozialismus oder trotzkistisch unter Stalin.
Bremser, gab es schon, geht immer.
Vielleicht integrationsfeindlich. Völkisch, das wird schon versucht, dazu muss aber der Begriff Volk erst noch negativer besetzt sein. Dann ginge auch gleich deutsch.
Es wird nicht vollständig verschwinden, man braucht es weiterhin, um die sich selbst als links bezeichnenden Corps zu finanzieren, aber der politmediale Komplex wird ein neues Wort für die ausgemachte Strömung feindlicher Elemente einführen, wie es mit Hell/Dunkel versucht wurde.
Hell/Dunkel war zwar für Claudia Roth die letzte Gelegenheit, zu den Hellen zu gehören, aber die Albernheit wurde dadurch nur noch deutlicher.
Dieses neu lancierte Wort wird nicht Teil eines Gegegensatzpaares sein. Es wird hinreichend unbestimmt sein und dabei emotional negativ besetzt, so dass man nicht dazugehören wollen kann. So war es mit „rechts“ bisher gegeben; viele Gelegenheitswähler verorten sich als nicht rechts im Allgemeinen und äußern im Konkreten Ansichten, die zu ihrer Verwunderung ins schlimme Spektrum gerückt würden. Es dürfte niemanden verwundern, wenn die Leute, die gesagt kriegen, dass ihr Gedankengut rechts ist, irgendwann sagen: „Aha.“
Durch den Gebrauch der Rechts-Etikettierung stellt sich unweigerlich irgendwann die Frage, was denn eigentlich links ist. Viele Inhalte, die heute als links gelten, wären früher eher dem rechtsreaktionären Gedankengut zugerechnet worden. Rudi Dutschke hätte, so können wir vermuten, Islamisierung nicht für ein linkes Anliegen gehalten und gesagt: „Wir werden es dem Kapital nicht erlauben, religiöse repressive patriarchalische Herrschaft zu installieren unter dem Deckmantel der Toleranz!“
Früher stand aus linker Sicht rechts nicht zu Unrecht für das überkommene Herrschaftssystem, Rückwärtsgewandtheit und Unwillen, das national begangene Unrecht zu verarbeiten außer, wie schwer man es selbst hatte. Wer hierzu im Kontrast stand, war links.
Nachdem sich das Linke Milieu an die Herrschaft gewuchert hat, ist es eigentlich dem ursprünglichen Sinne nach nicht mehr links, hat aber die Bezeichnung behalten. Wenn aber alles, was als oppositionell angesehen werden kann, unter rechts subsumiert wird, stellt sich der Kampf gegen rechts umso mehr als staatlich gestütztes Partikularinteresse dar.
Man braucht deshalb eine neue Bezeichnung für die Unliebsamen. Eine Verneinung des Gewünschten. So wie unsozialistisch im Sozialismus, undeutsch im Nationalsozialismus oder trotzkistisch unter Stalin.
Bremser, gab es schon, geht immer.
Vielleicht integrationsfeindlich. Völkisch, das wird schon versucht, dazu muss aber der Begriff Volk erst noch negativer besetzt sein. Dann ginge auch gleich deutsch.
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Dienstag, 8. Dezember 2015
Soziales Experiment
tagesschauder, 11:10h
Die Medien feiern ein Internetvideo von zwei Holländern, die den Inhalt eines Koran ausgetauscht haben -- die dachten, das darf man -- und den Passanten Schockierendes aus dem Alten Testament, der allzeit gültigen verbindlichen Offenbarung für alle Christen, vorlasen, und die sollten denken, es wäre O-Ton Mohammed.
"Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, und auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei", lesen im Video vor; tue sie es doch, solle man ihr die Hand abhacken. Geschockt reagieren die Fußgänger auf die vermeintlichen Auszüge aus dem Koran, so wird berichtet.
Die Videostars wollten nicht zeigen, wie dumm man vom Internet wird, sie wollten auch nicht mit der Schändung des Korans religiöse Gefühle beleidigen, sie wollten zeigen, dass auch in der Bibel schlimme Sachen stehen und die Leute aber allein Vorurteile gegen Islam, Koran und Muslime haben.
Was sie vergaßen, ist, jemanden zu zeigen, der sich auf diese Stellen beruft bei aktuellen Untaten. Jemanden, der mit demjenigen sympathisiert. Den Alttestamentarischen Staat, der je nach Auffassung das tut, was da vorgeschrieben ist, oder seine Abartigkeit damit zu Recht oder zu Unrecht begründet. Oder überhaupt jemanden, der darin das unabänderliche und nicht zu interpretierende Wort Gottes sieht.
Unter den Passanten war keiner.
Das hat die Youtuber aber auch nicht stutzig gemacht.
Es war auch keiner darunter und schon gar nicht unter den Journalisten, der auf die Idee gekommen wäre nachzufragen: Und, wie sieht es bei dir aus, lässt du dich von einer Frau beherrschen?
"Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, und auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei", lesen im Video vor; tue sie es doch, solle man ihr die Hand abhacken. Geschockt reagieren die Fußgänger auf die vermeintlichen Auszüge aus dem Koran, so wird berichtet.
Die Videostars wollten nicht zeigen, wie dumm man vom Internet wird, sie wollten auch nicht mit der Schändung des Korans religiöse Gefühle beleidigen, sie wollten zeigen, dass auch in der Bibel schlimme Sachen stehen und die Leute aber allein Vorurteile gegen Islam, Koran und Muslime haben.
Was sie vergaßen, ist, jemanden zu zeigen, der sich auf diese Stellen beruft bei aktuellen Untaten. Jemanden, der mit demjenigen sympathisiert. Den Alttestamentarischen Staat, der je nach Auffassung das tut, was da vorgeschrieben ist, oder seine Abartigkeit damit zu Recht oder zu Unrecht begründet. Oder überhaupt jemanden, der darin das unabänderliche und nicht zu interpretierende Wort Gottes sieht.
Unter den Passanten war keiner.
Das hat die Youtuber aber auch nicht stutzig gemacht.
Es war auch keiner darunter und schon gar nicht unter den Journalisten, der auf die Idee gekommen wäre nachzufragen: Und, wie sieht es bei dir aus, lässt du dich von einer Frau beherrschen?
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Montag, 7. Dezember 2015
Asymmetrischer Krieg
tagesschauder, 10:43h
Man könne Terror nicht mit Krieg bekämpfen, sagen die einen, andere sagen, schon, aber nicht mit Luftschlägen allein.
Beides ist zutreffend für Terror wie von der Eta oder IRA, das wäre, wie einen Schnupfen mit Boxen zu bekämpfen.
Beim IS sieht es hingegen anders aus, da besteht eine militärische Struktur, die man militärisch bekämpfen kann.
Und jetzt kommt es: Ja, natürlich mit Luftschlägen, das bedeutet bomben. Diese Vorstellung widerstrebt uns, und das ist auch richtig so. Denn was ist mit den Zivilisten?
Genau hierin besteht die Asymmetrie. Der IS verschanzt sich, wie die Hamas, inmitten ziviler Umgebung, zwischen menschlichen Schutzschilden. Wir sind es, die diese Schutzschilde achten, nicht sie. Kriegsrechtlich wäre es zulässig, ein Wohnhaus oder Krankenhaus hochzujagen mit all den unschuldigen Opfern, wenn dort ein militärischer Stützpunkt eingerichtet ist, der mit unseren tollen Fotoknipsflugzeugen ausfindig gemacht worden ist.
Wird aber nicht gemacht oder nur selten und dann mit großer Presse und Aufarbeitung. Durchaus ein zivilisatorischer Fortschritt.
Aber dass man deshalb Bodentruppen in Erwägung zieht, um gezielt Terrorkämpfer getrennt von Unbeteiligten zu treffen, und damit die eigenen Soldaten opfert, das ist schon sehr westlich gedacht.
Beides ist zutreffend für Terror wie von der Eta oder IRA, das wäre, wie einen Schnupfen mit Boxen zu bekämpfen.
Beim IS sieht es hingegen anders aus, da besteht eine militärische Struktur, die man militärisch bekämpfen kann.
Und jetzt kommt es: Ja, natürlich mit Luftschlägen, das bedeutet bomben. Diese Vorstellung widerstrebt uns, und das ist auch richtig so. Denn was ist mit den Zivilisten?
Genau hierin besteht die Asymmetrie. Der IS verschanzt sich, wie die Hamas, inmitten ziviler Umgebung, zwischen menschlichen Schutzschilden. Wir sind es, die diese Schutzschilde achten, nicht sie. Kriegsrechtlich wäre es zulässig, ein Wohnhaus oder Krankenhaus hochzujagen mit all den unschuldigen Opfern, wenn dort ein militärischer Stützpunkt eingerichtet ist, der mit unseren tollen Fotoknipsflugzeugen ausfindig gemacht worden ist.
Wird aber nicht gemacht oder nur selten und dann mit großer Presse und Aufarbeitung. Durchaus ein zivilisatorischer Fortschritt.
Aber dass man deshalb Bodentruppen in Erwägung zieht, um gezielt Terrorkämpfer getrennt von Unbeteiligten zu treffen, und damit die eigenen Soldaten opfert, das ist schon sehr westlich gedacht.
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Sonntag, 6. Dezember 2015
Vorbereitung zur Aufarbeitung
tagesschauder, 11:42h
Es wird Zeit, dass wir uns Richtlinien für die Vergangenheitsbewältigung überlegen, für die dereinst nötige Aufarbeitung der jetzigen Gegenwart. Nach der DDR zum Beispiel wurden Enteignungen nur dann rückgängig gemacht, wenn der damalige Vorgang besonders rechtsstaatswidrig und außerordentlich unrechtmäßig vonstattengegangen war. Wer zum Verkauf für Pfennigbeträge genötigt wurde, ging leer aus, denn er hatte einen Vertrag zu den damaligen Konditionen geschlossen.
Der Chef des sachsen-anhaltinischen Philologenverbandes ist zurückgetreten, nachdem er entgegen ersten Äußerungen wohl so lange gebraucht hatte, es sich anders zu überlegen. Zuanfangs hatte er noch aus alter DDR-Gewohnheit darauf bestanden, sich nicht den Mund verbieten zu lassen.
Nur hat er selbst seinen Rücktritt erklärt, das gilt nicht als rehabilitationsfähiges Unrecht des Grünen Reiches. Er stützt das System mit dieser Handlung.
Aus menschlicher Sicht nicht vorwerfbar; er behält so seine Pensionsansprüche, auch nach der Wende.
Aber er sollte für die Wahrheitskommission zu Verfügung stehen, wenn es darum geht, wie ihm diese Entscheidung nahegebracht wurde.
Der Chef des sachsen-anhaltinischen Philologenverbandes ist zurückgetreten, nachdem er entgegen ersten Äußerungen wohl so lange gebraucht hatte, es sich anders zu überlegen. Zuanfangs hatte er noch aus alter DDR-Gewohnheit darauf bestanden, sich nicht den Mund verbieten zu lassen.
Nur hat er selbst seinen Rücktritt erklärt, das gilt nicht als rehabilitationsfähiges Unrecht des Grünen Reiches. Er stützt das System mit dieser Handlung.
Aus menschlicher Sicht nicht vorwerfbar; er behält so seine Pensionsansprüche, auch nach der Wende.
Aber er sollte für die Wahrheitskommission zu Verfügung stehen, wenn es darum geht, wie ihm diese Entscheidung nahegebracht wurde.
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Samstag, 5. Dezember 2015
Indirekter Beweis
tagesschauder, 12:20h
Also gut, nehmen wir an, es stimmt, das hat nichts mit Islam zu tun. Was jetzt? Na das, wovon es immer und jedes Mal heißt, es hat nichts mit Islam zu tun, wo gemeint ist, der Islam hat damit nichts zu tun, denn den möchte man in Schutz nehmen. Gehen wir mal davon aus.
Die Phänomene sind immer noch da. Womit haben sie zu tun, wie kommen sie zustande?
Soziale Ursachen und Westen haben wir alle, ohne signifikante Ausschläge.
Es bleiben in Betracht: Parallelkultur, Allmachtsphantasien, Frauenverachtung, Gewaltkultur, Mangel an Selbstachtung, Herrschaftsanmaßung, entwürdigendes Menschenbild, fehlendes Verständnis für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, fehlende Wertschätzung sexueller Selbstbestimmung. Was vergessen? Gier, es geht ja häufig um Geld. Antisemitismus auch noch.
So, nun hat das nichts mit Islam zu tun, dann entfällt die Begründung der Religionsfreiheit für die Toleranz. Dann darf man Moscheen und Imame und Prediger nicht unter dem Aspekt Religionsfreiheit betrachten, sondern unter Terrorabwehr und Verfassungsschutz.
Dann darf man die Parallelgesellschaft nicht mehr als multikulturelle Bereicherung tolerieren, denn die Religion hat damit nichts zu tun und die Kultur, die so was hervorbringt, ist nicht schützenswert. Relativisten, die alle Kulturen als gleichwertig ansehen, müssten ihren Einwand damit begründen, dass es sich um eine Kultur handelt. Diese müsste bezeichnet und beschrieben werden können, und wenn man „islamisch“ vermeiden will, bleibt nur ein zufälliges Verhaltensmuster, das eben nicht Kultur ist. „Arabisch“ oder „syrisch“ oder so was wäre eine ethnische Begründung, biologistisch und rassengebunden, das wird auch gemacht, aber dann als „kulturell“ verkauft.
Kommt man mit „fehlender Integration“ an, als Vorwurf an Westen und Gesellschaft, impliziert man gerade wieder den Unterschied zu der Kultur oder Gesellschaft, die integrieren soll, aber keineswegs als die bessere angesehen werden darf, obwohl die Argumentation dies enthält.
Die Floskel „hat nichts mit Islam zu tun“ ist eine Vermeidungstaktik, die in Widersprüche führt, sobald man sie ernstnähme, und erst recht zum Handeln zwingen würde.
Es sollte nicht verwundern, dass gerade von kommunistischer Seite dieser Widerspruch dialektisch aufgehoben werden will; Winfried Kretzschmann sagt, der Islam solle sich von den Gewaltexzessen reinigen. Was sich anhört wie ein Aufflackern von Vernunft, ist die stärkere Art von Vermeidung. Es heißt übersetzt: Der Islam hat was damit wohl zu tun, aber wir nicht.
Die Phänomene sind immer noch da. Womit haben sie zu tun, wie kommen sie zustande?
Soziale Ursachen und Westen haben wir alle, ohne signifikante Ausschläge.
Es bleiben in Betracht: Parallelkultur, Allmachtsphantasien, Frauenverachtung, Gewaltkultur, Mangel an Selbstachtung, Herrschaftsanmaßung, entwürdigendes Menschenbild, fehlendes Verständnis für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, fehlende Wertschätzung sexueller Selbstbestimmung. Was vergessen? Gier, es geht ja häufig um Geld. Antisemitismus auch noch.
So, nun hat das nichts mit Islam zu tun, dann entfällt die Begründung der Religionsfreiheit für die Toleranz. Dann darf man Moscheen und Imame und Prediger nicht unter dem Aspekt Religionsfreiheit betrachten, sondern unter Terrorabwehr und Verfassungsschutz.
Dann darf man die Parallelgesellschaft nicht mehr als multikulturelle Bereicherung tolerieren, denn die Religion hat damit nichts zu tun und die Kultur, die so was hervorbringt, ist nicht schützenswert. Relativisten, die alle Kulturen als gleichwertig ansehen, müssten ihren Einwand damit begründen, dass es sich um eine Kultur handelt. Diese müsste bezeichnet und beschrieben werden können, und wenn man „islamisch“ vermeiden will, bleibt nur ein zufälliges Verhaltensmuster, das eben nicht Kultur ist. „Arabisch“ oder „syrisch“ oder so was wäre eine ethnische Begründung, biologistisch und rassengebunden, das wird auch gemacht, aber dann als „kulturell“ verkauft.
Kommt man mit „fehlender Integration“ an, als Vorwurf an Westen und Gesellschaft, impliziert man gerade wieder den Unterschied zu der Kultur oder Gesellschaft, die integrieren soll, aber keineswegs als die bessere angesehen werden darf, obwohl die Argumentation dies enthält.
Die Floskel „hat nichts mit Islam zu tun“ ist eine Vermeidungstaktik, die in Widersprüche führt, sobald man sie ernstnähme, und erst recht zum Handeln zwingen würde.
Es sollte nicht verwundern, dass gerade von kommunistischer Seite dieser Widerspruch dialektisch aufgehoben werden will; Winfried Kretzschmann sagt, der Islam solle sich von den Gewaltexzessen reinigen. Was sich anhört wie ein Aufflackern von Vernunft, ist die stärkere Art von Vermeidung. Es heißt übersetzt: Der Islam hat was damit wohl zu tun, aber wir nicht.
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Freitag, 4. Dezember 2015
Die miesen Stücke
tagesschauder, 12:44h
Die Nachwuchspolitiker der SPD, die Generation der heranwachsenden Sozialdemokraten, bezeichnet Deutschland als mieses Stück Kot.
Warum?
Wie Nietzsche sagt: Dem Reinen ist alles rein, aber dem Schweine ist alles Schwein.
Weil sie Kot sind. Dem Kot ist alles Kot.
Genauer gesagt, sie sind infantile Wichte mit niedriger Kultur und ohne Selbstachtung.
Man kann nur so viel Qualität sehen, wie man zu erkennen imstande ist. Wenn das nichts ist, sieht man nichts.
Wahrscheinlich haben sie keine Eltern, keine, an denen man sich kritisch abarbeiten kann, um selbst zu wachsen. Ihre Identifikationsinstanz ist der Staat.
So weit ist das nichts Neues, das Problem hatten schon die Achtundsechziger. Aber den heutigen Jusos könnte man etwas mehr multikulturelle Kompetenz abverlangen, denn es gibt neue Situationen.
Dann wenn der Islam zu Deutschland gehört, gehört dann ihnen zufolge der Islam zu einem miesen Stück Kot?
Kann nicht sein.
Hoffen wir, dass nicht die SPD für die Duldung geistiger Brandstiftung ein Problem kriegt.
Warum?
Wie Nietzsche sagt: Dem Reinen ist alles rein, aber dem Schweine ist alles Schwein.
Weil sie Kot sind. Dem Kot ist alles Kot.
Genauer gesagt, sie sind infantile Wichte mit niedriger Kultur und ohne Selbstachtung.
Man kann nur so viel Qualität sehen, wie man zu erkennen imstande ist. Wenn das nichts ist, sieht man nichts.
Wahrscheinlich haben sie keine Eltern, keine, an denen man sich kritisch abarbeiten kann, um selbst zu wachsen. Ihre Identifikationsinstanz ist der Staat.
So weit ist das nichts Neues, das Problem hatten schon die Achtundsechziger. Aber den heutigen Jusos könnte man etwas mehr multikulturelle Kompetenz abverlangen, denn es gibt neue Situationen.
Dann wenn der Islam zu Deutschland gehört, gehört dann ihnen zufolge der Islam zu einem miesen Stück Kot?
Kann nicht sein.
Hoffen wir, dass nicht die SPD für die Duldung geistiger Brandstiftung ein Problem kriegt.
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Donnerstag, 3. Dezember 2015
Entscheidungshoheit über ausreichendes Ernstnehmen
tagesschauder, 13:03h
„Bürgerproteste gegen die Flüchtlingspolitik – Werden sie ernst genug genommen?", lautete das Thema von Anne Wills Schaugespräch, und ganz gleich, wie die Plauderei verlaufen ist – man liest gar nicht so viel darüber wie gewöhnlich – ist doch festzustellen, dass immerhin die Fragestellung geradezu fair formuliert ist. Bürgerproteste; nicht Wutpackpöbelei. Gegen die Flüchtlingspolitik; gegen die Politik, nicht gegen die Schutzsuchenden. Ob man sie ernst genug nehme – das betrifft die Journalisten selbst.
Man freut sich schon über derartige Nuancen.
Eine Klärung indes darf man nicht erwarten, denn es gibt Angelegenheiten, die sich journalistischer Verarbeitung entziehen, sie heißen Realität. Der journalistische Blick ist einer aus einer Zweckbestimmung heraus. Das Problem ist nicht allein das der ideologischen Prämissen, die auch Scheuklappen genannt werden, weil die Journalisten sich auf die sogenannte linke Seite schlagen; das Problem ist, und das findet man ebenso bei den Artikeln solcher Journalisten, die sich nicht als besonders links verorten, dass, berufsbedingt und durchaus nachvollziehbar, die Leute einfach nicht wichtig sind.
Für einen Journalisten ist der Minister oder Grünenfraktionsvorsitzende oder der mutmaßlich nächste SPD-Chef wichtiger als ein Bewohner eines Nestes mit ulkigem Namen, der die Kollateralschäden deren Politik auszubaden hat und der vielleicht noch unsortiert zur Demonstration geht.
Der Journalist, der sich an die Position dessen setzt, der entscheidet, ob etwas und jemand ernstgenommen wird, versteht, emotional, ganz richtig, dass es auch gegen ihn geht, wenn die Leute, die nichts mit Medien machen und keine Schaltstellen besetzen, gegen den erklärten Widerstand der Herrschenden betonen, das Volk zu sein.
Dies jedoch kann man als Journalist nicht reflektieren, solange man es noch nicht von anderen abschreiben kann.
Die Fragestellung bei Anne Will hätte äquivalent lauten können: Dreht sich vielleicht der Wind, und wir merken es zu spät?
Man freut sich schon über derartige Nuancen.
Eine Klärung indes darf man nicht erwarten, denn es gibt Angelegenheiten, die sich journalistischer Verarbeitung entziehen, sie heißen Realität. Der journalistische Blick ist einer aus einer Zweckbestimmung heraus. Das Problem ist nicht allein das der ideologischen Prämissen, die auch Scheuklappen genannt werden, weil die Journalisten sich auf die sogenannte linke Seite schlagen; das Problem ist, und das findet man ebenso bei den Artikeln solcher Journalisten, die sich nicht als besonders links verorten, dass, berufsbedingt und durchaus nachvollziehbar, die Leute einfach nicht wichtig sind.
Für einen Journalisten ist der Minister oder Grünenfraktionsvorsitzende oder der mutmaßlich nächste SPD-Chef wichtiger als ein Bewohner eines Nestes mit ulkigem Namen, der die Kollateralschäden deren Politik auszubaden hat und der vielleicht noch unsortiert zur Demonstration geht.
Der Journalist, der sich an die Position dessen setzt, der entscheidet, ob etwas und jemand ernstgenommen wird, versteht, emotional, ganz richtig, dass es auch gegen ihn geht, wenn die Leute, die nichts mit Medien machen und keine Schaltstellen besetzen, gegen den erklärten Widerstand der Herrschenden betonen, das Volk zu sein.
Dies jedoch kann man als Journalist nicht reflektieren, solange man es noch nicht von anderen abschreiben kann.
Die Fragestellung bei Anne Will hätte äquivalent lauten können: Dreht sich vielleicht der Wind, und wir merken es zu spät?
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