Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der helle Kanal
Der Kolumnismus auf Online-Spiegel dokumentiert stetig und zuverlässig die Arroganz der verantwortungsbefreiten Meinungsherrschaft gegenüber den medial Minderbemittelten und damit das Versagen der Eliten, die sich zu einer Gesinnungselite zählen, ohne dafür einen darüberhibnausgehenden Grund vorweisen zu können und es deshalb nicht so nennen würden.
Wie weit diese Haltung die Arbeiter der Tastatur durchsetzt hat, ist nicht nur bei den Überguten zu sehen, da sowieso und explizit, sondern auch bei dem, der die Planstelle des Quotenpluralisten besetzt. Man muss ihm zugutehalten, dass er sich auf die mentale Struktur, die er zur Schau stellt, sich nicht auch noch etwas einbildet wie die anderen. Er kennt es bloß nicht anders.
Und die ist: das zu praktizieren, was man anderen unterstellt. Das Eigene bei anderen zu finden. Mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel.
Sein aktueller Artikel handelt von den Ostdeutschen, die nicht in den westlichen Werten angekommen sind.

„Was ist von einem Landesteil zu halten, in dem jeder dritte Wähler Parteien gut findet, die ein Problem mit Unterschieden haben? Um die 20 Prozent der Leute dort votieren für die Linkspartei, die eine Nivellierung sozialer Andersartigkeit verspricht. Weitere 16 Prozent sind den Umfragen zufolge für die AfD, die gegen zu viel Fremdheit im Straßenbild antritt. Die Linkspartei möchte uns glauben machen, dass zwischen der AfD und ihr Welten lägen, aber das muss man nicht weiter ernst nehmen. Das zentrale Versprechen ist Homogenität, das ist das Wort, um das hier alles kreist. Die einen versprechen soziale Homogenität, die anderen kulturelle. Gegen zu viel Ungleichheit sind beide.“
Zum Beispiel.
Ja, was ist von so einem Landesteil zu halten? Man muss ja sogar die SPD zu denen zählen, die gegen zu viel Ungleichheit sind, macht noch einmal zehn Prozent mehr. Grüne kommen auch noch dazu, nur ist ihm nicht aufgefallen, dass sie ihren Kollektivismus mit „Multi-“ tarnen.
Der Landesteil ist ihm offenbar sehr fremd, und das macht ihm Angst, und das unterstellt er denen, was ihn noch mehr ängstigt. Die Spirale der vierten Gewalt.
Er hätte ja auch individuell fragen können. Aber dann hätte die Frage lauten müssen: Was meint man mit zu viele Ausländer auf den Straßen, welche Straßen, wer meint das?
Da hätte es interessant werden können, aber das fällt nicht in die Zuständigkeit des Kolumnisten, weil er davon nichts weiß.


Nicht anklicken:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/toleranz-war-die-wiedervereinigung-ein-fehler-a-1067871.html

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+1
Herr F. ist nicht so der Bringer, er dient wohl seit Henks Abgang beim dortigen Nachrichtenverbund als eine Art Feigenblatt.
So dass der Eindruck zurückgewiesen werden kann, dass alle dort dasselbe sagen, wenn auch nicht gleichzeitig, als Mohr sozusagen, als Schwatter, dem nach seiner Schuldigkeit gedankt werden kann.
Interessant war mal, als Herr F. gefragt worden ist, wie er seinen Konservativismus letztlich grundiert, die Antwort war: in der Monarchie.

Ansonsten, ist der Eindruck richtig, dass im Osten Deutschland Verständigkeit und angemessene Sittlichkeit auch heute noch deutlich stärker vertreten wird als bei den "Wessies"?!

MFG
Dr. W

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War die Wiedervereinigung ein Fehler?
Aus heutiger Sicht vielleicht (noch) nicht.
Bei den vielen schönen Jobs, dem Renten- und Sozialhilfeniveau; da ertragen im Zweifel auch die härtesten Pegidisten die postnationale Realität.

Aber wenn das zutrifft, auf was uns die Volkspädagogen gerade vorbereiten, dann fällt die Antwort schon anders aus. Denn wenn man ohnehin auf ein Drittel des Wohlstandes verzichten soll/muss, dann doch lieber in einem Staatsgebilde, das den eigenen Vorstellungen besser entspricht.

Westausdehnung Polens? DDR 2.0 mit Asylrecht für verfolgte Grundgesetze? Die Zukunft wird auf alle Fälle spannender, als man sich das bei SPON und im westdeutschen Anderswo heute vorstellen kann ...

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