Dienstag, 29. Dezember 2015
Die Drohnen
Bei Drohnen denkt man zuerst an die fliegenden Dinger, die von oben heruntergucken. Marxkundige erinnern sich noch an die Bedeutung von parasitär lebenden nutzlosen Gliedern der Gesellschaft.
Wir haben es heute mit einer Schicht oder Klasse von Leuten zu tun, die beide Bedeutungen in sich vereinen. Sie sehen ihre Funktion in der des Überblickers von oben herab und werden dafür fürstlich versorgt.
Da schaltet man durch Radiosender mit Sprechprogramm, und Butterball sieht in der Krise eine was? Korrekt, Chance. Aber nur, wenn der Sozialstaat nicht leidet und man „Geld in die Hand nimmt“.
Geld in die Hand nehmen ist die einzige handwerkliche Tätigkeit, zu der Butterball fähig ist. Die geistige Potenz reicht auch kaum weiter. Sein Geld wird er wohl nicht meinen.
Im Gegenteil; einer, der von Umverteilung begünstigt ist, wird in noch mehr Umverteilung eine Chance sehen, die Chance zu seiner eigenen Sicherung.
Dass das Geld, das er nur vom in die Hand nehmen kennt, andere erarbeiten müssen, wird er, falls er diese Tatsache reflektiert, völlig in Ordnung finden, weil er sich selbst für wichtiger hält.
Die Drohnenmentalität fällt kaum noch auf, weil sich die Drohnen so sehr für die Armen einsetzen, besser gesagt, sich dafür aussprechen, dass für die Armen was getan wird. Die Ausbeuterklasse befand sich schon immer in Übereinstimmung mit der von ihr bestimmten Moral.

... link (0 Kommentare)   ... comment