Dienstag, 8. Dezember 2015
Soziales Experiment
Die Medien feiern ein Internetvideo von zwei Holländern, die den Inhalt eines Koran ausgetauscht haben -- die dachten, das darf man -- und den Passanten Schockierendes aus dem Alten Testament, der allzeit gültigen verbindlichen Offenbarung für alle Christen, vorlasen, und die sollten denken, es wäre O-Ton Mohammed.
"Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, und auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei", lesen im Video vor; tue sie es doch, solle man ihr die Hand abhacken. Geschockt reagieren die Fußgänger auf die vermeintlichen Auszüge aus dem Koran, so wird berichtet.

Die Videostars wollten nicht zeigen, wie dumm man vom Internet wird, sie wollten auch nicht mit der Schändung des Korans religiöse Gefühle beleidigen, sie wollten zeigen, dass auch in der Bibel schlimme Sachen stehen und die Leute aber allein Vorurteile gegen Islam, Koran und Muslime haben.

Was sie vergaßen, ist, jemanden zu zeigen, der sich auf diese Stellen beruft bei aktuellen Untaten. Jemanden, der mit demjenigen sympathisiert. Den Alttestamentarischen Staat, der je nach Auffassung das tut, was da vorgeschrieben ist, oder seine Abartigkeit damit zu Recht oder zu Unrecht begründet. Oder überhaupt jemanden, der darin das unabänderliche und nicht zu interpretierende Wort Gottes sieht.
Unter den Passanten war keiner.
Das hat die Youtuber aber auch nicht stutzig gemacht.

Es war auch keiner darunter und schon gar nicht unter den Journalisten, der auf die Idee gekommen wäre nachzufragen: Und, wie sieht es bei dir aus, lässt du dich von einer Frau beherrschen?

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