Sonntag, 21. Februar 2016
In the Ghetto
Ob Innenminister de Maizière weiß, was er da gesagt hat, als er gesagt hat, die anerkannten Flüchtlinge sollen einen zugewiesenen Wohnort behalten müssen, um Ghettobildung zu vermeiden?
Ghettos sind, besser waren, abgesonderte Stadtgebiete, die Judenviertel, in denen die Juden wohnen mussten, weil sie anderenorts nicht durften. Im saloppen Sprachgebrauch sind es jetzt Straßenzüge und miese Gegenden, die es nicht schaffen, zum Kiez zu werden.
Was sie nicht sind: abgesondert. Wer heraus möchte, kann.
Von Ghettos wird gesprochen, wenn ein Vorwurf an die Gesellschaft impliziert werden soll, die den sozial benachteiligten Gruppen die Teilhabe an sich verweigert. Doch auch in der verschobenen Wortbedeutung lässt sich kaum ausblenden, dass die miese Gegend ihre eigenen sozialen Ursachen zu verantworten hätte. Ab einer gewissen Größe können die Zuschussgebiete keine Ghettos mehr sein, in keinem Wortsinn.

De Maizière geht davon aus, dass die anerkannten Flüchtlinge sich zu miesen Gegenden zusammenklumpen, wenn sie beieinander wohnen.
Wie kommt er darauf? Freut er sich nicht auf bunte Vielfalt?
Das kann nur bedeuten, er weiß mehr, als er sagt, weil Teile des Gewussten beunruhigen könnten.

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Samstag, 20. Februar 2016
Gipfelkompromiss
Wenn wir das richtig verstehen, hat der Kompromiss des EU-Gipfels für Großbritannien gebracht, dass das Kindergeld für EU-Ausländer, die dort arbeiten, nicht so hoch sein muss wie sonst, wenn die Kinder gar nicht da leben, sondern im Herkunftsland, und der Relation der Lebenshaltungskosten entsprechen kann. Wessen Kinder also in einem Land leben, wo es halb so teuer ist, bekommt für die das halbe Kindergeld.
Nun wird debattiert, ob das auch bei uns eingeführt werden sollte.
Wir sind stolz, dass kein Journalist auf die Idee kommt zu fragen, wieso nicht so viel Kindergeld gezahlt werden soll, wie es im dortigen Land üblich ist.

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Freitag, 19. Februar 2016
Verwertbarkeitskriterien
Wenn die Leute von Sandra Maischberger das schaffen, ein Beispiel gelingfähiger Integrierbarkeit aufzuspüren, dann gibt es durchaus noch mehr Fälle, zu denen ein Gesprächsteilnehmer zutreffend bemerkte, da stellt sich die Frage nach Obergrenzen nicht. Ein Mann aus dem Iran ist vor zwei Jahren eingeflogen, hat durchschnittliches Deutsch gelernt, ist übergangsweise auf Sozialunterstützung angewiesen, aber sieht es nicht als erstrebenswert an, als Gastarbeitsloser zu leben, und hat gute berufliche Aussichten.
Schön, soweit es sich darstellt. Der rosa Gorilla ist kein Thema, der mit dem Bart.
Sogleich meinte die Vertreterin der Besondersgutmenschen in der Talkrunde, man solle und dürfe Menschen nicht nach wirtschaftlicher Verwertbarkeit betrachten.

Warum nicht?

Was spricht dagegen, dass jemand seine Fähigkeiten und seine Arbeitskraft ökonomisch verwertet?

Dies: dass er dann nicht mehr beherrschbar ist.
Dann hat man einen eigenständigen selbstbestimmten verwestlichten Menschen, der nicht mehr Massenware ist und keine Vertretung benötigt, die ihm Teilhabe verspricht, der vielleicht noch als Steuerzahler dem Staat auf die langen Finger schauen wird.

Unverwertbar für die Sozialindustrie.

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Donnerstag, 18. Februar 2016
Beschützteninstinkte
Dies aus dem Tagesspiegel sollte schaudern lassen: „Ein Cafébesitzer untersagt seiner Kundin, ihr Kind in seinem Laden zu stillen. Ein Hotel verbittet sich Gäste unter 16 Jahren. Dürfen die das?“

Wer eine solche Frage stellt und wer sich eine solche Frage bieten lässt, hat das Verständnis für eine rechtsstaatlich verfasste Gesellschaft verloren. Wenn die Vorstellung vorherrscht, die Gruppe der Cafébesitzer und die Gruppe der Stillenden sollen sich auf Augenhöhe begegnen und ihre widerstrebenden Interessen in den Vermittlungsausschuss bringen, ist der Einzelne seiner Position der freien Entscheidung enthoben. Auf dieser jedoch sollte das Rechtsverständnis aufbauen.
Oder hätte sollen. Das Vorverständnis für eine freie Gesellschaft ist erfolgreich geschreddert und, wie es scheint, unwiederbringlich abhandengekommen.

Der Text labert die Situationan aus und kommt am Ende nicht einmal zu einer Antwort der aufgeworfenen Frage: „Ob man beim Stillverbot in einem Café von einer Diskriminierung sprechen kann, hält ein Sprecher von Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) für eher zweifelhaft. Es gebe auch ein Hausrecht des Wirtes. Aber betroffene Frauen sollten sich durchaus an die Antidiskriminierungsstelle wenden, dort werde man den Fall prüfen und weiterhelfen.“

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Mittwoch, 17. Februar 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: ticken
Nicht nur die vorgegebenen Wörter und Sprachregelungen machen die Normsprache aus, auch der allgemeine öffentliche Sprachgebrauch ist geprägt von -- geprägt reicht eigentlich. Das Geprägtsein der Sprache macht ein geprägtes Denken, im Wechselverhältnis.

Halbsalopp und pseudolocker daher kommt „So tickt derundder“ oder „Wie ticken dieunddie“, wenn es darum geht, was in jemandem vorgeht, wie jemand denkt, welche Auffassungen aus welchen Gründen vertreten werden oder was jemanden antreibt. So könnte man es auch formulieren. Stattdessen scheint auf einer Liste unbedingt zu verwendender Phrasen zu stehen: So ticken die.

Meistens, nicht nur, ist es ein politischer Gegner, mitunter ein neutraler Neuer auf der medialen Bühne, nie eine positiv besetzte Person. Sahra Wagenknecht tickt nicht, Gutmenschen ticken nicht. Obama tickt nicht. Trump tickt. Auch noch eine Generation Y in Kairo, nicht aber die Grüne Juso-Jugend.

Der gebotene journalistische Abstand, hier wird er gewahrt, indem eine emotionslose mechanische Formulierung gebraucht wird, die impliziert, dass sie nicht zum Mitdenken einlädt. Als Perspektive aus einem bestimmten nachvollziehbaren Gedankengang heraus darf das Getickte gerade nicht erscheinen.

Dass dieser Phrasendresch so willig abgeschrieben wird, liegt nicht an einer Vorgabe der Journalistischen Handwerkskammer, sondern neben Konformitätssucht auch an journalistischer Projektion. Wer selbst die eigene Meinung aus einem Gedankenreservoir bezieht, muss davon ausgehen, dass es auch bei anderen so ist.

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Dienstag, 16. Februar 2016
Biegungsrecht
Eine Richterin hat einen Mann mit Zivilcourage wegen Notwehr verknackt, das hat einen Tag lang für Meldungen und Leserkommentare gesorgt. Die meisten der Laien fanden, hier wird Wehrlosigkeit trainiert, man solle Angst haben und sich verprügeln lassen oder wegschauen.
An die Richterin denkt wieder niemand.
Die muss jeden Tag zur Arbeit, die wohnt irgendwo, die hat vielleicht ein Auto und eine Art von Familie. Die muss das Urteil so fällen, dass sie sich nicht in Gefahr bringt, das ist entschuldigender Notstand. Verteidigen wird sie sich ja wohl nicht können, und auf Hilfe von anderen zu warten oder von der Polizei, ist nicht zumutbar.

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Montag, 15. Februar 2016
Es wäre denkbar, dass Putin rechthat
Putin mag weder lupenrtein noch Demokrat sein und Russland eine gelenkte Oligarchie, aber wir sind nicht in der Position, aus der wir darauf herabblicken könnten.
Aus dem, wie sich die Lage darstellt und wie sie beschrieben wird, andere Informationen stehen nicht zur Verfügung, ist der selten gezogene Schluss möglich, Russland könnte nicht nur aus russischer Sicht die vernünftigeren Handlungen tätigen.
Allein schon, weil die Regimewechsel nichts gebracht haben, könnte vertretbar sein, auf Regimeerhalt hinzuwirken, auch bei denkbar unsympathischen Regimen, so wenig angenehm das ist.

Auch die bei uns vorkommenden Argumentationen und das, was sie auslassen, können dafür sprechen. Steini und Freunde wollen Europa in Form der EU zum Player machen und somit retten.
Russland verfolge, so heißt es, Machtinteressen.
Welche? Wenn dazu etwas Näheres gesagt wird, dann: strategische.
Ja so was.
Ein Land, das noch Machtinteressen verfolgt. Und dann noch von neuem kalten Krieg redet, das wird sofort abgebügelt.
Wenn man aber Russland als größeres Problem ansieht als Iran, hat man was falsch verstanden, und wenn man Russland als größeres Problem ansieht als den IS oder Saudiarabien, ist man ein Risiko.
Auch Assad wird als größeres Problem als der IS angesehen, das ist gelinde gesagt zu einfach.

Dann ist von den gemäßigten Rebellen die Rede, von der gemäßigten Opposition. Wir erfahren aber nicht, wer das ist. Christdemokraten werden es wohl nicht sein, Liberale auch eher nicht, Sozialdemokraten oder Grüne auch nicht, Rechtspopulisten, eine Alternative für Syrien, sicher auch nicht, dann würde man sie nicht unterstützen, also vielleicht Linke.
Wenn die aber so gemäßigt sind, sind sie nichts weiter als die Übergangsphase für den Islamischen Staat.

Schon zu Beginn der Kämpfe in Syrien hatte sich Russland gegen ein Eingreifen gegen Assad gesperrt, mit der Begründung, was danach käme, würden unvorstellbare Gräuel sein. Und das hat gestimmt und keiner hat es geglaubt, aber es war richtig.

Wir hatten das Problem, das wir sehr gute Beziehungen zwischen Schröder und Putin hatten und darüber die Beziehungen von Deutschland zu Russland vernachlässigt haben.

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Sonntag, 14. Februar 2016
Willkommenskultur für Fluchtursachen
Ein bisschen Glasnost gab es im Kirchenfunk auf DLF „Am Sonntagmorgen“, Christen aus Syrien, hier werden sie in den Aufnahmeeinrichtungen gelinde gesagt ausgegrenzt, nachdem sie schon aus Syrien geflohen sind, weil der Zustand lebensbedrohlich wurde, der zuvor wenigstens stabil war, da unter Assad immerhin die religiösen Spannungen kleingehalten wurden, und wir wissen ja, was unter religiösen Spannungen zu verstehen ist.
Aber nicht nur im Asylantenheim, seltsamerweise auch außerhalb der Einrichtungen erleben sie Intoleranz seitens dessen, was zu Deutschland gehört.

Der Beitrag wäre kein Kirchenfunk, hätte er nicht eine optimistische Botschaft: Je länger die syrischen Christen hier sein würden, desto mehr würden sie auch gemäßigte Erlebnisse machen mit solchen, die schon länger hier seien und die Eurowerte angenommen haben, vereinfacht gesagt.
Dies aber ist eine transzendente Illusion. Je länger sie hier sind, desto mehr Erlebnisse wie die beschriebenen werden sie mit den noch mehr werdenden Ankömmlingen haben, und wir auch. Wir kriegen die Verhältnisse, vor denen sie geflohen sind, weil wir denken, wir sind ja keine syrischen Christen.

Der Beitrag bringt noch keine Perestroika, er dient nur dazu, nicht sagen zu dürfen, man hätte es nicht wissen können.

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Samstag, 13. Februar 2016
Lanzismus
ZDF-Schleimschnecke Markus Lanz, bekannt aus Wetten dass, schloss seine Belehrung von Sabatina James, man müsse zwischen Islam und Islamismus fein unterscheiden.
Kann er machen, aber nach dieser Terminologie ist er Islamist.
Das, was Sabatina James erlebt hat, ist Islam.
Islamismus ist, dass das so sein soll und dass es den zahmen Westen nicht interessiert.


Dazu zufällig passend auf tagesschau.de:
„Der tschechische Präsident Milos Zeman hat die ‚Deportation’ von Wirtschaftsflüchtlingen und religiösen Fanatikern gefordert. Das sei ‚die einzige Lösung’ in der Flüchtlingskrise. Zeman hatte zuletzt immer wieder mit islamfeindlichen Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.“
Das hätte die Tagesschau gern, dass er auf sich aufmerksam gemacht hat. Er hat auf die Probleme aufmerksam gemacht, die von der Wunschpresse weggewünscht werden.
Und hier streift die Wunschpresse am eigenen Wahrheitsverständnis vorbei; müsste es nicht gemäß den eigenen Sprachnormen islamismusfeindliche Äußerungen heißen? Bisschen Differenzierung bitte, wenn man nicht alles in einen Topf scheren will.

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Freitag, 12. Februar 2016
Philosophische Inklusion
Der Philosoph, der auf zeit.de dargelegt hat, wie er Handball versteht, nämlich als kartoffeldeutsche unmigrantische Angelegenheit von Arierhelden, hat das gemacht, wonach die Philosophie zu allen Zeiten strebte, nämlich den Satz „Erkenne dich selbst!“ zu erfüllen.
Er hat eine umfassende Auskunft über sich gegeben.
Sein Text ist eine Ausgeburt der Selbstverachtung. Die ist völlig berechtigt.
Der arme Mensch fühlt sich gegenüber Sportlern unterlegen und hat nur die Chance, als Intellektueller diese Unterlegenheit intellektuell zu überhöhen.
Er demonstriert, was passiert, wenn Staatsphilosophen dafür bezahlt werden, die staatliche Propaganda philosophisch zu untermauern: die intellektuelle Niederlage.
Er hat ja nichts anderes gesagt als das, was Staatsdoktrin ist. Du bist nichts, dein neues Volk ist alles.
Mit demselben Engagement hätte er sich eingereiht in die Philosophen anderer Herrschaftssysteme, die für ihren Herrscher die ideologische Legitimierung lieferten.

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Philosophische Inklusion
Der Philosoph, der auf zeit.de dargelegt hat, wie er Handball versteht, nämlich als kartoffeldeutsche unmigrantische Angelegenheit von Arierhelden, hat das gemacht, wonach die Philosophie zu allen Zeiten strebte, nämlich den Satz „Erkenne dich selbst!“ zu erfüllen.
Er hat eine umfassende Auskunft über sich gegeben.
Sein Text ist eine Ausgeburt der Selbstverachtung. Die ist völlig berechtigt.
Der arme Mensch fühlt sich gegenüber Sportlern unterlegen und hat nur die Chance, als Intellektueller diese Unterlegenheit intellektuell zu überhöhen.
Er demonstriert, was passiert, wenn Staatsphilosophen dafür bezahlt werden, die staatliche Propaganda philosophisch zu untermauern: die intellektuelle Niederlage.
Er hat ja nichts anderes gesagt als das, was Staatsdoktrin ist. Du bist nichts, dein neues Volk ist alles.
Mit demselben Engagement hätte er sich eingereiht in die Philosophen anderer Herrschaftssysteme, die für ihren Herrscher die ideologische Legitimierung lieferten.

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Donnerstag, 11. Februar 2016
Journastie
Zuweilen trifft man in den Medien auf Namen, die schon länger bekannt sind, mitunter gar vertraut, aber mit einem anderen Vornamen.
Dagegen ist nichts Grundsätzliches zu sagen, wenn ein naher Verwandter oder der Halbbruder der Tochter das Gewerbe weiterführt.
Es ist auch menschlich nicht verwerflich, Kontakte zu nutzen, um auf begehrte Posten zu gelangen. Würde jeder so machen.
Nur ist es nicht im öffentlichen Interesse, wenn das Mediengewerbe zu sehr aus sich selbst generiert wird, weil der Bezug zur restlichen Welt abhandenkommt, dieser Trend besteht ohnehin und wird dadurch noch weiter verstärkt.
Der abgeschottete Betrieb erklärt dann vielleicht auch, warum sich die Arbeiter der Tastatur so gern gegen Abschottung aussprechen.

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Mittwoch, 10. Februar 2016
Zeit im Spiegel
Spiegel.de-Leser wissen, Morning Briefing heißt nicht, morgen kommt Post, sondern das ist die Morgenlage, kurz: die Lage.
„Der kompakte Nachrichtenüberblick am Morgen: aktuell und meinungsstark. Jeden Morgen (werktags) um 6.00 Uhr“ kann man sie sich kommen lassen, um nicht ungebrieft in den Tag zu starten.
Ein Meinungsmagazin muss aktuell sein und schneller als die anderen. Ein achtbarer Versuch, besonders, wenn man Meinung als Stärke ansieht.
Es wäre zu viel verlangt, wenn ein Journalist ohne Meinung bleiben sollte. Aber dass er sich auf seine Meinung was einbildet, dass man sich rühmt, meinungsstark daherzukommen, dass man das Meinungsselfie für die Dienstleistung hält, die nachgefragt wird von den Informationsnehmern, das ist der Rest von Ehrlichkeit, der so oft eingefordert wird.

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Dienstag, 9. Februar 2016
Karneval und Gesinnungsverbrechen
Auf einem Karnevalswagen stand geschrieben: „Make Fascism strong again!“ Volksverhetzung? Könnte man annehmen. Macht den Faschismus wieder stark! Wenn das nicht übel ist, was dann? Satire kann es ja nicht mehr sein, wenn es faschistisch ist.

Halb so wild, es stand auf Donald Trump geschrieben, als ihm zugerechneter Slogan. Soll heißen: Der will das, wir decken es auf mit satirischen Mitteln. Wer, wenn nicht wir, wüsste da am besten bescheid, was aus der Geschichte zu lernen ist.
Deutsche Satire ist, anderen zu zeigen, wie nazi sie sind.
Wenn einem nichts einfällt, ist Hitler. Im Wechsel mit Führer und Adolf.

Beim Panzer der „Ilmtaler Asylabwehr“ ist es nicht so eindeutig. Volksverhetzung wird geprüft. Hier wird es darauf ankommen, wie es gemeint war. Sollte es heißen: „Ilmtaler, schießt mit Kanonen auf Flüchtlinge!“? Oder wollte man den Ilmtalern den Spiegel vorhalten? "So seid ihr, gebt es zu!"

Die Frage ist: rechts oder gegenrechts? Unsere nazifixierten Satiriker sehen überall nur nazi, dabei kommt als Ergebnis das Gleiche heraus.
Den Unterschied macht das Bekenntnis.
Dieser Umstand macht den Unterschied zwischen Rechtsstaat und Tyrannei aus.

Die Gesinnung selbst spielt dabei gar keine Rolle, es geht darum, Angst zu haben, etwas könnte falsch verstanden werden. Darauf begründet sich die Herrschaft.
In klassischer Weise ist die Narrenzeit wieder verdächtig.
Man hätte nicht gedacht, dass Karneval noch eine subversive Kraft gehabt haben könnte.

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Montag, 8. Februar 2016
Mehrprodukt
Der Spiegel bereitet sich schon auf die nachkapitalistische Ära vor, offenbar hat das Geschäftsmodell, Nachrichten zu verkaufen, seine Rentabilität verloren. „Die Zukunft gehört den Linken“, schreibt Kritiker Georg Diez, denn der Kapitalismus siege sich zu Tode.
Das Vorhaben, sich zu Tode zu amüsieren, ist demnach auch aufgegeben.

Linke schreiben darüber, dass den Linken die linke Zukunft gehört, sogar auf die schöne Pointe „das war schon immer so“ wird nicht verzichtet.

Den Linken gehört die Zukunft, das war schon immer so, das stimmt, aber es müsste noch weitergehen: dabei bleibt es auch.
Bestes Argument ist die Text-Bild-Schere. Neben dem Text und der Überschrift ist das Foto des Verfassers. Dass einer mit so einem Gesicht für einen Text über die linke Zukunft bezahlt wird, setzt ein funktionierendes kapitalistisches System voraus.

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