Mittwoch, 30. August 2017
Selbstlegalisierung
Es sieht nach Verrücktheit aus und soll es auch, wenn die Kanzlerin ankündigt, legale Masseneinwanderung zwecks Pflege vorzunehmen, was darauf hinausläuft, dass zusätzlich zur illegalen eine legale Masseneinwanderung vonstattengeht, also noch mehr. Es geht allein darum, der Regierung die illegale nicht mehr vorhalten zu können.
Derzeit kann man den Zustrom als Rechtsbuch monieren und der Regierung anlasten. Die kann entgegnen, man breche lieber Recht als Humanität, damit kommt sie durch, bestätigt aber den Rechtsbruch, der weiterhin augenfällig ist.
Sobald es einen staatlich legalisierten Massenzustrom gibt, liegt die Beweislast bei den Rassisten, die sie augenfällig sind, denn sie haben ein Problem mit dem Fremden, dem neuen Nachbarn und der Vielfalt als solcher.
Das sagt nicht nur etwas über die Regierung, sondern mehr noch über uns, die wir uns das bieten lassen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 29. August 2017
Kampfzone
Im Wahlkampf versuchen alle, auf kämpferisch zu machen, warum eigentlich? Was haben wir von einem Martin Schulz, der kämpferisch auftritt? „Wir kämpfen um jede Stimme“, so was sagt auch die Kanzlerin, die sich ansonsten nachsagen lässt, sie wäre am Kampf desinteressiert.
Die kämpfen eben nicht gegen die gegnerischen Parteien, wie man das erwarten könnte, die kämpfen parteiintern gegeneinander und zusammen gegen alle, vorgeblich um deren Stimme, also unsere. Wahlwerbung müsste es durchgehend heißen so wie bei den Fernsehspots. Aber da wäre die Assoziation zum Geschäft zu augenfällig.
Die Riege der jetzigen SPD-Minister verdankt ihren Posten der verlorenen Wahl. Nahles und Konsorten haben Steinbrück auflaufen lassen und sind dadurch vorgerückt. Schulz kämpft darum, noch länger mitmachen zu dürfen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 28. August 2017
Wohl entrückt geworden
Martin Schulz soll im Sommerinterview die Kanzlerin als entrückt bezeichnet haben, und solche Sachen im als langweilig bezeichneten Wahlkampf sind es gerade, die den Wähler verzweifeln lassen müssten. Denn entweder hat Schulz nicht recht, dann sollte man ihn nicht wählen, oder er hat recht, dann darf man ihn nicht wählen, denn dann ist es die ganze SPD auch und die Union erst recht. Abwählen kann man aber beide nicht, es wird in der nächsten Wahlperiode also noch schlimmer, selbst wenn keine neuen Probleme dazukommen sollten. Total entrückt.

Das noch Entrücktere ist aber dies: Besser als Merkel wäre, Schulz würde Kanzler, nicht weil er der bessere Kanzler wäre, er würde alles verschlimmern, aber als Zeichen, dass man abgewählt wird, und als Möglichkeit für die CDU zur demokratischen Wende.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 27. August 2017
Verantwortungspresse
„Der IS reklamiert das Messerattentat für sich“, so ist etwa im Tagesspiegel zu lesen, eine mittlerweile gängige Formulierung. Das ist die harmlosteste Ausdrucksweise, wenn sich eine Terrororganisation zu Morden bekennt. Früher wurde das noch auch so gemeldet. Jetzt fällt es unter Reklame. Im eigenen Verständnis der Journalisten müsste es heißen, IS reklamiert Islam für sich.

Auch manipulativ, aber niedlich, auf faz.de: „Konservative und Sozialdemokraten haben in einer Emnid-Umfrage jeweils einen Prozentpunkt verloren. Profitieren können FDP und AfD.“ Wenigstens ist das die Zeile unter der Überschrift, in der klar ist, dass es um die CDU geht, die da mit „Konservative“ gemeint sein soll. Sehr komisch. Dass andere, „profitieren“, fällt schon gar nicht mehr auf. Dass der Profit darin besteht, dass sich Wähler entscheiden, würde den Journalisten vermutlich nicht leicht einleuchten.

Die vierte Gewalt, die Manipulative, beachtet ihre Verantwortung.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 26. August 2017
Korrektpolitsatire
Die Satirezeitschrift Titanic wendet sich in der Rubrik „Briefe an die Leser“ an Thilo Sarrazin: „Sie behaupteten anläßlich einer Buchpräsentation, Angela Merkels Ziel sei »die Verbesserung der Welt, notfalls auch auf Kosten des deutschen Volkes«. Das wäre löblich.

Nun weiß man aber, daß die Faktenlage, auf der Ihre Aussagen basieren, meist recht dünn ist. Fällt deshalb nicht auf Ihre plumpe Wahlwerbung für Merkel rein:Titanic“

Das ist satirisch korrekt, methodisch „umgekehrt wäre besser gewesen“, er mache also Werbung für Merkel, weil das, was er ihr zu Unrecht anlastet, eigentlich zu wünschen wäre. Ja, so wird es gemacht.

Politisch ist es aber mies, weil viele Leser nicht wissen, dass es lustig ist, wenn Merkel hypothetisch dafür gelobt wird, auf Kosten des deutschen Volkes die Welt verbessern zu wollen. Die Leser, zumeist selbst Journalisten, glauben das.

Ach, und es ist auch satirisch nicht korrekt, sondern nur politisch korrekt, der Regierungspolitik zuzustimmen, auch indem man es indirekt tut. Das müsste man sich aus satirischen Gründen verbeißen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Freitag, 25. August 2017
Antiaktivistenaktionismus
Der Innenminister scheint was zu wissen, was beunruhigen würde, wenn er ein Ersuchen um die Abschaltung einer linksextremen Plattform stellt, kurz vor der Wahl. Was es nicht sein kann: dass ihm Hamburg die Augen geöffnet hätte. Vielleicht kennt er die echten demoskopischen Zahlen, vielleicht kann er deswegen der Chefin gegenüber so was durchdrücken. Wir wissen so wenig von denen, die uns regieren.
Sein wir mal gespannt, wie die süddeutschen und Frankfurter Reaktionen ausfallen; ehrliche Gutmenschen würden sagen „schön, Gewalt geht gar nicht und schadet der Sache“, aber wer irgendwie drinsteckt in möglichen Vorhaben, der Wahl entgegenzutreten, wie es im Jargon heißt, oder weitere Maßnahmen vorzunehmen, der sagt: aber es geht doch gegen Nazis, der Innenminister setzt ein fatales Zeichen gegen den Kampf und gegen Prantl.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 24. August 2017
Gutstudie
Die Bertelsmannstiftung hat in einer Studie herausgefunden – eigentlich könnte man da schon aufhören. Also: Muslime sind in Deutschland gut integriert, nur mit der Akzeptanz hapert es noch.
Sozusagen die Ost-Studie für den Westen.
Der propagandataktische Trick ist hier der, nach Opportunität zwischen Durchschnitt, Norm und Bewertung zu changieren – also: durchschnittlich auf dem Arbeitsmarkt, aber Vorbehalte gegen alle und Schwierigkeiten für solche, die es wegen strenger Gläubigkeit besonders schwer haben. Keine Frage nach dem betriebswirtschaftlichen Schaden wegen Ramadan, kein Abgleichen der Vorbehalte mit den tatsächlichen Problemen. Alltagsislamisierung ist berechtigt, wer die nicht will, hat ein Akzeptanzproblem.

Nur ein Bär, aber alle sind gegen ihn, also sind die Bärenschützer im Recht und die Guten.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 23. August 2017
No-go-Region
Anetta Kahane hat im Deutschlandfunk gesagt, es gibt immer noch Gegenden im Osten, wo People of Colour nicht zum Urlaub hinfahren würden.

Es dürfte sich um dieselben Gegenden handeln, wo sie selbst auch keinen Urlaub machen möchte.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 22. August 2017
Toleranz und Terror
Ja so was, islamischer Terror hat doch was mit Islam zu tun, darf inzwischen unaufgeschrien gesagt werden, in bestimmten Bereichen wie etwa der FAZ.
Man erinnert sich vielleicht noch an Zeiten, in denen es erfreulich war, dass etwas endlich gesagt werden durfte, was vorher streng tabuisiert war.
Also eine Wende?
Nein, die Zeiten sind vorbei. Es darf gesagt werden, aber es bleibt folgenlos. Weder Politik noch Medien gehen mit dieser neu gewonnenen Erkenntnis irgendwie um. Dass es gesagt werden darf, vor der Wahl, genügt zur Bestätigung: na bitte, nichts ist verboten.
Und, wenn es eine Steigerungsform von leider gäbe, noch leiderer: Dass es jetzt gesagt werden kann, bedeutet auch nur, dass wir den Zustand erreicht haben, an dem man sich daran zu gewöhnen hat. Das ist wie mit der Toleranz; Toleranz ist Neunziger/frühe Zweitausender, sie hat die jetzige Lage vorbereitet. Nun wird sie nicht mehr gebraucht.
Es ging um nichts anderes, als den Terror zu tolerieren. Jetzt kann man es ja verraten.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Montag, 21. August 2017
Entfremdeter Überfluss
In früheren Zeiten musste dem Heranwachsenden nicht erklärt werden, dass das, was man hat, erarbeitet werden muss; das Kind musste, sobald es das konnte, auf dem Feld oder in der Werkstatt mitarbeiten, auch die entfremdete Lohnarbeit war im weitesten Sinne leistungsabhängig.
Das ist heute keine Erfahrung mehr. Essen ist einfach da, auch das Smartphone ist gegeben, die Aktivitäten damit richten sich nicht auf Herstellung oder Erhalt.
Es gibt auch rund gar keine Identifikationsfiguren, die mit ihrem Wirken den Wohlstand erzeugen und in deren Position man kraft Können treten möchte, allenfalls auf deren Versorgungsposten.
Man kann annehmen, dass diese Nichterfahrung prägend wirkt.
Die einzige sinnliche Erfahrung, die das Kind haben kann, wo es mit seiner Tätigkeit eine Wirkung erzielt, ist die destruktive. Dazu zählt auch Forderungen aufstellen.
Es liegt außerhalb der Vorstellung, dass die eigene Dekadenz zur Degenerierung der Bedingungen führen könnte, die dafür die Voraussetzungen geschaffen haben.

Dies soll nur eine Erklärung dafür anbieten, wieso die Jugend links ist.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 20. August 2017
Katrin Göring-Eckardt geguckt
Die kam zu einem Wahlkampfauftritt vor rund einem Dutzend Anhängern, sagte Europa, sagte, niemand verlässt sein Land freiwillig, sagte, wir können nicht alle auf einmal aufnehmen, sondern nacheinander, dann wird verteilt, und weil die selbstredend nicht in das Ungarn von Viktor Orban wollen können, muss die Sache mit Geld ausgeglichen werden.

Der Eindruck: Naivling, in der Wolke schwebend.

Die Analyse: Politische Gaunerin.

Sie kann nicht so tun, als hätte sie von dem, was sie nicht wissen will, noch nie was gehört, sie blendet aktiv aus.
Sie hat die manipulativen Techniken gezielt eingesetzt, man darf ihr die Naivität nicht abnehmen.
Sie stellt sich dumm, dabei ist sie eine politisch mafiöse Verbrecherin.

Manche kaufen es ihr ab, so wie man einem Dealer den Stoff abkauft.
Aber niemand soll sagen, man hätte sich in ihr getäuscht.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 19. August 2017
Nutzlose Unterwürfigkeit
Manche schreiben, Erdogan hätte zum Wahlboykott aufgerufen, das ist falsch. Er hat seine Leute aufgefordert, nicht CDU, SPD oder Grüne zu wählen. Für unsere Journalisten kommt das einem Wahlboykott gleich.

Wenn wir nicht so schräg denken wollen, dass Erdogan so weit um die Ecke denkt, das er damit CDU, SPD und Grünen Zuspruch bei den Kritikern ihrer Türkeiunterwürfigkeit verschaffen möchte, können wir aus der Enttäuschung bei den herrschenden Parteien eine Bestätigung herauslesen: Es nützt nicht das Geringste, sich nachgiebig zu zeigen. Ernstgenommen wird ein Gegner, nicht der nützliche Idiot.

Höchstens auf unserer Seite. Wir nehmen sogar die unnützen Idioten noch ernst.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Freitag, 18. August 2017
Erklärbedarf
Die Integrationsministerin (SPD) sagte den Zeitungen (SPD), es gäbe oft wichtige Gründe, warum die Asylanten eine Reise in den Verfolgerstaat unternähmen, sie verstehe den entstehenden Eindruck, da müsse die Reise gut begründet werden.

Die Zeitungen könnten die Leser auch gleich als Dunkeldummpack beschimpfen.
Wenn Politiker sagen, sie verstehen etwas, heißt das, sie gedenken nicht, etwas zu unternehmen.

Wem gegenüber sollte was erklärt werden? Den Behörden bei der Ausreise – „ich bin in dringenden Angelegenheiten unterwegs“? Es gibt keine Formulare, die die Behörden dafür hätten, und wenn, wären sie nur noch mehr überlastet.

Wenn es was zu erklären gibt, dann ist es nicht die Reise, sondern der Asylgrund.
Und zwar bei der Wiedereinreise nach Deutschland.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Donnerstag, 17. August 2017
Nazi im Spiegel
Dass jetzt überall Nazis sind – die Medien sind voll davon, Trump war ohnehin die ganze Zeit einer, überall rechte Nazis – hat einen triftigen Grund. Die Medien sind radikal geworden. Die Mitte der relevanten Gesellschaft ist radikal, also nicht so sehr vielleicht die Leute, die zur Arbeit gehen, aber die, die zum Hof gehören, und mittelbar als Konsumenten eben auch die Zuschauer, Leser, Eskapisten, alle, die nicht als krude Außenseiter dastehen wollen. Die Propaganda braucht das Bild der Nazis, gar nicht mal so sehr als Feindbild, das nutzt sich ab, sondern als Bestätigung für sich, besser zu sein oder doch noch irgendwie gut.
Die Methoden unterscheiden sich kaum mehr von denen der Nazis, also darf man selbst keiner sein, also müssen es die anderen sein.
Bei Gewalt auf beiden Seiten steht man auf der richtigen Seite, wenn Nazis dabei sind. Eigentlich ist es faschistoid, danach zu urteilen, auf wessen Seite man zu stehen glaubt. Darum die Selbstvergewisserung, dass die Nazis noch schlimmer sind.
Dazu muss es sie geben.

... link (1 Kommentar)   ... comment