Freitag, 3. November 2017
Höhle der Sondierung
Es soll bei den Sondierungsverhandlungen hart zugehen, ein Scheitern schließen die Beteiligten nicht aus – nun, es kann dahingestellt bleiben, ob dem so sei oder ob das Teil der Show ist, verwundern sollte eher, dass davon so gar keine Auswirkungen auf die gesellschaftliche Debattenkultur ausgehen sollen. Das, um was es geht, sollten doch die Angelegenheiten der Bürger und des Landes sein, nicht nur im Wahlkampf, der ja nun vorüber ist, aber die relevantere Phase wäre dann ja jetzt. Auf die Mehltau-Stimmung scheint es überhaupt keinen Effekt zu haben. Unsere Presse berichtet im gleichen Stil wie über Höhle des Löwen oder Sarah Lombardi. Alle sind sich wohl darin einig, dass wir uns nicht einzumischen haben.

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Donnerstag, 2. November 2017
Nordwest-Süd-Gefälle
Die deutschen Zeitungen finden das Schlimmste man Anschlag in New York die Reaktion von Trump, der sofort und ohne Absprache mit deutschen Zeitungen agiert und twittert und instrumentalisiert. Hier zitiert nach DLF-Presseschau:
„Tatsächlich hätten weder die Mauer zu Mexiko noch ein sofortiger Einreisestopp für alle Muslime das Blutbad des Usbeken verhindern können, der bereits seit 2010 legal in den USA lebte. Das ist Trump egal. Ihm kommt die Gelegenheit, mit Ressentiments und Schuldzuweisungen etwas Stimmung an der Basis zu machen, zumindest nicht ungelegen", sagt die Frankfurter Rundschau.
Die Süddeutsche prantlt, dass die Islamisierung um Jahre zurückgeworen werden könnte, wenn die Attentäter immer Muslime sind: „Amerika ist ein nervöses, verunsichertes Land … Das hat mit vielen Dingen zu tun, nicht zuletzt mit einem Präsidenten, der sich nach Kräften bemüht, Nervosität und Angst zu steigern, weil er davon politisch profitiert. Das Attentat von New York schürt diese paranoide Stimmung, die Furcht vor allem Fremden. Es gibt denjenigen Auftrieb, die behaupten, alles würde gut, wenn Amerika nur endlich wieder ein Land voller weißer, patriotischer Christen wäre. Und es hilft denen nicht, die sich gegen diese nationalistische Sichtweise stemmen, dass der Attentäter von Manhattan tatsächlich ein muslimischer Immigrant ist, der erst vor wenigen Jahren in die USA gekommen war. Das Misstrauen gegenüber der Welt und der Wunsch nach Abschottung werden wachsen.“ So schlimm ist die Welt.
Eine Wahlwarnung, immerhin mit Realismus verbunden, bringt das Handelsblatt: „Aber vor allem in den Augen der bestehenden und potenziellen Trump-Wähler legt der Präsident den Finger in die Wunde. Wie so viele Populisten - auch in Europa - spricht auch Trump manchmal Wahrheiten an, die die etablierten Politiker nicht sehen wollen. Wenn sie diese weiter ignorieren, werden sie den Trumps dieser Welt nur mehr Wähler bringen.“

Dann gibt es aber auch in der Nordwest-Zeitung: „Beide Männer haben sich erst nach der Einwanderung radikalisiert. Seit Jahrzehnten betreiben Gruppen, die dem politischen Islam zuzuordnen sind, im Westen Mission. Viel zu lange haben Politik und Behörden diese Gehirnwäsche geduldet. Hinterhofmoscheen, informelle Kreise, Wohngruppen und 'Kulturvereine' bildeten und bilden einen Sumpf, in dem Terror zur Blüte gelangt. Bisher ist dieser faule Pfuhl aus politisch-ideologischen Rücksichten nicht entschlossen und nachhaltig genug abgezogen worden.“
Ach nee.
Fauler Pfuhl, abziehen, Gehirnwäsche?
Ja wo gibt es denn so was?
Hm, mal überlegen, was in den Zeitungen gestanden hätte, wenn es jemand versucht hätte.
Halten wir mal fest, dass wenigstens eine der Zeitungen Journalismus betreibt, den man kaufen könnte. Wird vielleicht ein Trend.

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Mittwoch, 1. November 2017
Glaube und Unterwerfung
Für eine Religion, die eine Religion ist, oder für einen ihrer Glaubensanhänger, dürfte es nicht das geringste Problem darstellen, wenn andere ihr absprechen, eine Religion zu sein.



Ein Glaubender sähe darin das Problem des Leugners und würde sich durch den Zweifel erst recht bestärkt fühlen, denn glauben kann man schließlich nur, wenn man auch nichtglauben kann.
Nur eine Religion, die keine ist, kann dadurch beleidigt werden, dass jemand ihr nicht anhängt oder nicht einmal glaubt, dass sie eine Religion sei.

Mal abgesehen davon macht der Islam die ganze Zeit nichts anderes mit den anderen Religionen, als ihnen die Wahrheit abzusprechen. Die fühlen sich davon aber nicht beleidigt, die sind froh, wenn sie sonst nicht weiter behelligt werden, das kommt ja auch vor und ist der friedliche Kern.

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Dienstag, 31. Oktober 2017
Heute ist ja Reformationstag
Auch Atheisten sollten den Reformationstag feiern, sie verdanken Luther sehr viel. Nicht nur die Denkfigur, dass man sich als einzelner gegen eine Kirche stellen kann, auch das Bild vom freien Christenmenschen brachte eine zivilisatorische Wende, die in die Aufklärung führte, obschon Luther das so nicht vorgehabt haben mag. Diese Möglichkeit zur Reformation ist nun wiederum im Christentum angelegt, weil die frühen Christen missionierten, nicht um die Menschen einzusammeln und Kirchensteuer zu kassieren, sondern um den Niedrigsten damit einen Selbstwert zu vermitteln.
Dies nun ist ohne die jüdische Tradition auch nicht zu denken.

Wer also meint, das mit den Religionen sollen die Religiösen unter sich ausmachen, sollte wissen, dass wir im Begriffe sind, die Grundlagen zu beseitigen, die eine solche Freiheit hervorgebracht haben.

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Montag, 30. Oktober 2017
Linker Generationenkonflikt
Generationenkonflikt steht hier für Degenerierung, und die ist bedingt durch den Generationenwechsel. Man ist geneigt, linkes Gedankengut als eine Lehre oder bestimmte Sichtweise zu verstehen, dabei übersieht man, dass dies von Akteuren getragen wird, die nachwachsen und älter werden. Es fällt nur nicht so auf, weil die Gealterten noch da sind.

Wer aber jetzt im linken Milieu jung ist, hat nie etwas anderes zu denken vermocht. An der Uni geht es mithin darum, noch linkser zu sein, mindestens nicht aufzufallen, bestenfalls durch linkse Machtausübung sich selbst zu bestätigen.
Die Radikalisierung ist durch die Jugend bedingt, und das nicht, weil die Jugend neue Ideen hätte und zu revolutionärer Kraft neigte, sondern weil sie nichts anderes hat und nichts anderes weiß und das auch gar nicht soll. Persönliche Erfolge können dann nur politische sein, die Verhinderung von Kultur oder die Durchsetzung von Sprachvorschriften, und dies nur mit dem Selbstzweck der Macht.

So kommt es, dass etwas, das vor wenigen Jahren noch als akademische Spinnerei abgetan wurde, mittlerweile zum allgemeinen Pflichtprogramm geworden ist, dieser Prozess wird andauern, und desweiteren, dass der Intellekt noch weiter degeneriert mangels Empirie.
Die Realität wird nur noch weiter rechts, und noch mehr werden dazugehören, das heißt, es gibt noch mehr Feinde, weil die linkse Jugend auf ihre Posten gelangt ist. Anders können sie sich nicht versorgen. Die neue Jugend wächst schon nach.

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Sonntag, 29. Oktober 2017
Spanische Frage
Im Zusammenhang mit der Katalonien-Unabhängigkeit erfahren wir in unserer Presse nur, dass Europa das nicht will und Juncker nicht über 95 Regionen herrschen möchte, wir erfahren was über erhärtete Fronten und aufgeheizte Stimmung, unsere Journalisten verraten uns aber nichts darüber, warum es diese Bestrebungen überhaupt gibt. Schon gar nicht erfahren wir, ob es das Selbstbestimmungsrecht der Völker noch gibt. Grundsätzlich sollte das doch so sein, und der übergeordnete Staat braucht eine Legitimierung, ein solcher zu sein. Diese gedankliche Struktur scheint den Journalisten fremd zu sein, und wir sollen davon ferngehalten werden.
Die Unabhängigkeitsbemühungen können auch falsch sein, aber wir können ein Urteil nicht bilden, weil wir nur wertende Artikel vorgesetzt bekommen.
Eine wichtige Frage wäre etwa auch: Was wird im Falle einer Unabhängigkeit mit denen, die sie nicht wollten? Werden sie als Feinde des neuen Staates angesehen oder als freie Bürger eines demokratischen Landes?
Das wären schon Fragen, die bei uns als rechtspopulistisch gelten.

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Samstag, 28. Oktober 2017
Info am Morgen
Im DLF gab es in den „Informationen am Morgen“ einen Beitrag zu drei Jahren Pegida. Es sei vermerkt, dass er ohne die früher gängigen Hetzereien auskam. Dafür ist die Manipulation etwas subtiler. Einer darf sagen, dass er unzufrieden ist mit der Politik, die sich nicht mehr um die kleinen und so weiter. Im Gegenzuge pathologisiert ein Medizinprofessor, dass durch Pegida die zivilisierte Hemmung aufgehoben wurde und Hass wieder erlaubt ist.
Das wird dann wohl als Konsens vorausgesetzt, belegt im Beitrag wird es nämlich nicht. Wenn man nach drei Jahren nichts hat außer wertenden Umschreibungen, was hat man dann?

Es lässt sich eine Linie herauslesen. Man darf offenbar nach der Wahl irgendwie kritisieren, dass die da oben weit weg von denen da unten sind, und das nicht nur aus Sicht von denen da oben.
Was nicht vorkommt, ist Islam.
Kein Wort dazu.

Demnach geht es gar nicht darum, die Probleme im Zusammenhang mit Islam und Islamisierung anzusprechen, um vielleicht von den Parteien abzulenken – im Gegenteil, lieber stellt man die Parteienherrschaft zur Debatte, um vom Islam abzulenken.

Die Medien informieren doch ganz gut darüber, was erlaubt ist und wer herrscht.

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Freitag, 27. Oktober 2017
SPD-Prognose
Olaf Scholz möchte die SPD neu ausrichten. Was er meint, ist Richtung Realismus, als Bürgermeister sind seine Probleme eben nicht rein ideologischer Art.
Aber das wird nichts.
Das heißt, es wird schon eine neue Ausrichtung geben, aber die wird so laufen, wie sie immer läuft, Richtung Ideologie. Noch mehr Ideologie und noch weniger Realismus, die reine Lehre wird gerettet. Ab und zu braucht man noch ein paar Regierungsbeteiligungen, um an das Geld heranzukommen, mit dem die Ideologen und ihre Kämpfer bezahlt werden, aber es liegt einfach nicht in dem Wesen einer Partei, sich zu reformieren. Verliert eine Partei die staatliche Verantwortung, ist das eine Entlastung, und die geht zugunsten der Ideologen, weil die es einfacher haben. Nahles, Stegner, vielleicht lassen sie Schulz mitmachen, wenn er keinen Ärger macht, was er nicht tun wird.
So wird es ausgehen.

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Donnerstag, 26. Oktober 2017
Der ist wieder da
Wer Grün gewählt hat, dachte vielleicht an die lieben Tiere und die beiden Spitzenkandidaten, aber am wenigsten an Jürgen Trittin. Aber doch, der ist im Wiederkommen. Verhandelt den Koalitionsvertrag, wobei das beste, was er erreichen könnte, wäre, dass die Koalition schon vorab zerstört würde.

Wo kommt der jetzt wieder her, wie hat der in der Zwischenzeit die Strippen gezogen? Glaubt der, gewählt worden zu sein?

Wer die Grünen kennen möchte, sollte sich einfach eingehend mit Trittin befassen.

Alles verläuft verdientermaßen. Wer Merkel wählt, wählt Göring-Eckardt. Wer Göring-Eckardt/Özdemir wählt, wählt Trittin.

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Mittwoch, 25. Oktober 2017
Leergutpresse
Wir sind hier eigentlich nicht für Stilkritik zuständig, doch noch quälender als die ideologische Verdummung durch die Presse ist die stilistische.

„Frank-Walter Steinmeier hat sich als Außenminister lange für ein gutes Verhältnis zu Russland stark gemacht. Nun reist er erstmals als Staatsoberhaupt nach Moskau. Dabei muss er aber besonders vorsichtig sein.“
Und, ein anderer Artikel: „Während sich Berlin in aller Ruhe mit Jamaika beschäftigt, geht die Weltpolitik weiter.“
Richtig dümmlich ist das „sich starkmachen“, ein hohlmetaphorisches Gewäsch wie von Jusos, bevor sie sich was reinziehen.
Der Satz des zweiten Beispiels entzieht sich schon jeglicher Beschreibung, weil man danach nicht mal mehr strotzen schreiben mag. Die Verfasser würden gewiss sagen, man muss den Leser heranführen und abholen und dafür verständlich sein. Früher hat sich Journalismus dazu berufen gesehen. komplexe Sachverhalte verständlich zu beschreiben, nicht mit pseudoverständlichen Schwafeleien nichts zu sagen und nicht anzuecken.

Als die Bild-Zeitung noch Leitmedium war, hat man ihre Leser dafür belächelt, dass sie so was brauchen, aber den Journalisten attestiert, prägnant und präzise zu schreiben. Für Tiefgang war die FAZ da.

Die beiden Beispiele sind von der FAZ.

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Dienstag, 24. Oktober 2017
Gute Zeit
„Wer dem Islam die Religionsfreiheit abspricht, disqualifiziert sich. Das gilt für den Kandidaten der AfD für das Bundestagspräsidium Glaser wie für die ganze Partei.“

So findet es die Zeit, so mag es die Zeit. Die Partei ist disqualifiziert, weil sie dem Islam die Religionsfreiheit abspricht.
So mögen es auch die Zeit-Leser.

Es ist bloß so, es stimmt nicht. Wenn sich jemand disqualifiziert, dann die Zeit. Denn der Islam hat überhaupt keine Religionsfreiheit im Sinne des Grundgesetzes, die Religionsfreiheit ist ein Abwehrrecht des Individuums gegen den Staat in religiösen Belangen.
Aber für die Zeit ist es ein Gruppenrecht, ein antirassistisches Recht, das wir als Gutlinge respektieren müssen, damit wir Bösewichter haben, gegen die wir was haben dürfen.

Verfassungsrechtlich war es zudem früher so, dass die Religionsfreiheit eben nicht einschließt, die Gesetzeslage missachten zu dürfen, höchstens die Kultur, die Gesellschaft und die Presse des Landes.

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Montag, 23. Oktober 2017
Sexismusprüfung
Hier kommt nun ein Instrument, mit dem sich prüfen lässt, ob erstens eine Gesellschaft ein sexistisches Verhalten, das ist eins, das die Ausnutzung eines Machtverhältnisses zu sexuellen Zwecken oder im feministischen Verständnis die Verwendung von sexuellem Verhalten zwecks Machtsetzung verübt, ob die Gesellschaft ein solches missbilligt, also ihrerseits nicht sexistisch strukturiert ist, und ob zweitens, darauf aufbauend, ein konkretes Verhalten als sexistisch zu gelten hat.
Hierbei muss uns auch nur die klassische Rollenverteilung von Mann gegenüber Frau interessieren, dies aufgrund der Physiologie, die einen Gewaltakt nur in dieser Richtung bringen kann.

Die Frage an die Gesellschaft ist: Wenn ein Mann einer Frau zum Beispiel ans Knie fummelt oder an ein intimeres Körperteil, und dies nicht in werbender Absicht, sondern er es sich eben herausnimmt, oder eine anzügliche Bemerkung macht -- wenn dann die Frau den Mann ohrfeigt, findet es die Gesellschaft in Ordnung? Auch bei einem Mann in höherer Position, ein Produzent, Funktionär, religiöser Führer?
Wenn ja, ist die Gesellschaft nicht sexistisch.
Wenn es darauf ankommt, wer der Mann ist oder dass es überhaupt ein Mann ist und die Frau deshalb unter ihm steht, hat sie einen zivilisatorischen Nachholbedarf.

Die zweite Frage betrifft das konkrete Geschehen. Würde man bei einer bestimmten Bemerkung der Frau zubilligen, dem Mann dafür eine zu kleben?
Wenn ja, ist damit das Unwerturteil gefällt.

Wenn nicht, wenn man fassungslos sagen würde, was für eine hysterische Ziege, lässt das gerade nicht den Schluss zu, dass die Gesellschaft alltagssexistisch wäre, sondern diese Fehlschluss lässt den Schluss zu, dass abseits des Rechts und der gesellschaftlichen Realität ein weiteres „Kein-Platz-für“-Unding etabliert werden soll.

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Sonntag, 22. Oktober 2017
Politikmodell
Es wird ein Rätsel bleiben, welchen Gewinn die Regierenden davon gehabt haben sollen, das Land zu ruinieren.
Bei den Grünen ist es noch eindeutig; die ideologischen Sehnsüchte decken sich deutlich mit dem, was geschieht. FDP und Union folgen den von der Informationsgesellschaft vorgegebenen ideologischen Richtungen, um an der Macht gehalten zu werden.
Aber noch etwas anderes ist eine mögliche Erklärung, das Modell Führerbunker, der Realitätsverlust, weil man im Bunker ganz gut herrscht. Nicht mehr lange, aber länger, als wenn man sagt: So, das war es jetzt.
Vielleicht lässt sich die Ökonomie der Herrschaft auch eleganter deuten: Richtiges staatliches Handeln wäre aufwendiger bis unmöglich, die Unfähigkeit würde deutlich, damit schwünde die Legitimität. Würde etwa der Berliner Senat anfangen wollen, Recht und Ordnung populär zu machen, käme er sofort an seine Grenzen. Er kann nur Pseudopolitik betreiben, die aber umso vehementer.
Für dieses Erklärungsmodell spricht, dass wir gar nicht weiter darüber erschrecken, wir sind es, die sich das bieten lassen.

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Samstag, 21. Oktober 2017
Realitätsruck
Wo nicht überall jetzt Rechtsruck ist.
Die Mindestanforderung an Journalismus oder politische Rhetorik wäre darzulegen, wozu der Rechtsruck der Kontrast wäre, was also links sei. Ein absurder Wunsch, zu so was wäre keiner in der Lage. Weltoffen und gegen Rassismus und gegen Sexismus, so was käme dann.

Die Pole sind aber überhaupt nicht Links und Rechts, sondern Virtuell, Ideologisch, und Realistisch, wobei Bemühen um Realismus genügt. Virtuell-ideologisch geht auch rechts, verstanden im herrschenden Sinne, aber der herrschende Sinn aktuell ist links, definiert sich selbst als links. Wir haben schon dargelegt, dass die Inhalte sich weit von dem entfernt haben, was als links gelten dürfte, dass also eine Begriffsverschiebung stattgefunden hat, wir benutzen hier links in der gängigen Terminologie. Und da ist der linke Denkbereich abgeschottet, selbstbezogen, abstrakt virtuellmoralisch. Sonst nichts. Jeder Realitätsbezug ist dann rechts, Boris Palmer, Winfried Kretschmann, Buschkowski sowieso.
Daher die Benutzung des Wortes rechtspopulistisch als Schimpfwort; sowohl Volk als auch rechts stehen für die verhasste Wirklichkeit.
Der Rechtsruck ist ein Realitätsruck.

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