Sonntag, 24. Dezember 2017
Wertefest
Einer jüngst vermeldeten Studie zufolge teilen immer weniger Menschen in Deutschland die christlichen Werte.
Nach den Werten der Freiheit und Aufklärung hat man gar nicht erst gefragt.
Es dürfte auch nicht so sein, dass die letzteren von allein stärker werden, je weniger Kirchenkram eine Rolle spielt. Es ist wohl eher so, dass Freiheit/Aufklärung kein Zustand ist, sondern dynamisch in ständiger Erneuerung lebt, am besten, wenn er gegen die Kirche verteidigt wird. Denn wir sollten uns nicht täuschen; die jüdisch-christliche Tradition ist daraus nicht wegzudenken, auch wenn es versucht wird. Denn wenn man die Kant'schen Werte in eine religiöse Erzählung brächte, käme der menschgewordene Gott heraus und dass das Gewissen zu Gott führt. Islam jedenfalls käme nicht heraus. Islam zu tolerieren, käme heraus, wenn man die aufklärerischen und freiheitlichen Werte vergisst und nur die Religion als Machtvehikel gründet.
Also freuen wir uns.

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Samstag, 23. Dezember 2017
Gesinnungslustig
Die FAZ meint, es sei als Satire erkennbar, wenn die Zeitschrift konkret die Schlagzeile „Kauft nicht bei Deutschen!“ bringt, weil die Übertreibung übertrieben sei und weil der Verfasser der ehemalige Chefredakteur einer großen Satirezeitschrift ist. Es hat da nämlich staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegeben. Die FAZ meint weiter, man kann ja nicht immer „Vorsicht, Satire“ hinschreiben.
Da fragt man sich: Wir haben eine große Satirezeitschrift?
Nein, haben wir nicht, wir haben nur konkret. Satire ist Komik, die über sich selbst hinausgeht, und den Grad der Satire macht das Risiko aus, das damit eingegangen wird. Hier: null. Es sei denn, man zählt die Aufmerksamkeit durch die Ermittlung zum Risiko und ordnet das, was mit Titanic zusammenhängt, zu lustig, wie es bei Titanic der Konsens ist, und man hält lustig für eine Form von Komik.
Warum uns das interessiert: eigentlich gar nicht, aber der Zustand der Gesinnungssatire entspricht genau unserer politischen Verfasstheit mit einer amtierenden Verantwortungslosigkeit.

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Freitag, 22. Dezember 2017
Die hässliche Deutsche
Das wird nicht verlinkt, muss man glauben oder suchen: Die angeblich junge/hübsche Sawsan Chebli hat im Berliner Tagesspiegel geschrieben, der Nahost-Konflikt sei Teil ihrer Identität und so was, Vermengung von Persönlichem und Politischem, wogegen nichts Prinzipielles einzuwenden ist, weil so was zusammenhängt, für alle.
Da kommt sie darauf, dass die neuen Juden nicht gegen die alten ankämpfen sollen, denn sei wollen ja als Minderheit selber was von der Gesellschaft. Auch das ist, was Politiker so sagen und womit sie sich wichtigtun.
Das richtig Hundsfiese ist aber dies:

„Deutsche Muslime sind zudem Teil der deutschen Gesellschaft, die noch lange nicht damit fertig ist, die Verbrechen der NS-Zeit aufzuarbeiten.
Und als Deutsche haben Muslime eine Verantwortung, gegen das Vergessen
und gegen diejenigen einzustehen, die einen Schlussstrich ziehen wollen.“

Das also ist es, wozu die deutschen Muslime da sind. Sie erlösen uns von den Üblen.
Wer was gegen Islamisierung hat, ist damit als Schlussstricher entlarvt.
Die Herrschaftsanmaßung wird schon mit dem Herrschaftsanspruch begründet.
Ihre Identität als Muslimin mit Nahostkonflikt soll die Qualifikation sein, der Gesellschaft, den Bürgern, etwas vorschreiben zu dürfen.
Und wir sind es ja auch, die sich das bieten lassen, dann wird es schon begründet ein.

Vielleicht wollte sie nur erreichen, keine Komplimente mehr zu bekommen.

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Donnerstag, 21. Dezember 2017
Thiersenil
Jetzt kommt auch Wolfgang Thierse und möchte den Modrow machen, er unterstützt Krenz Gabriel und sagt, die SPD müsse Heimat und Leitkultur thematisieren.
Beides, dass er dazu kommt und was er dazu sagt, bestätigt die Abgehobenheit der SPD und der linkspolitischen Kaste.

Nun will man auch dies nicht, von Staat und Partei mit Leitkultur und Heimat bedampft werden, aus so was haben sich die Bonzen herauszuhalten, und versuchen sie eine Besetzung des Themas, ist ihnen nicht zu trauen. Die Hilflosigkeit ist indes schon wieder drollig. In der Vorstellung der SPD kommen andere mit den Themen, die einen Stimmenfang bringen, dann will die SPD das auch. Auf die Idee, dass man einfach genug hat von der Sozialfallpartei und keine Aufmerksamkeit an sie verschwendet, kommen die nicht.
Die Felle, die davonschwimmen, sollen also thematisiert werden.
Dann wird sich zeigen, dass wir eine Leitkultur haben, sie heißt Islam. Wird so nicht gesagt, sondern: unsere Leitkultur sei Solidarität und Geschlechtergerechtigkeit.

Thierse hofft auf die Vergesslichkeit der Massen.

Interessant wird es, wenn die Jusos die SPD-Plakate mit Heimat und Leitkultur herunterreißen.

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Mittwoch, 20. Dezember 2017
Passivlügner
Wie schon Homer Simpson sagte, zu einer Lüge gehören immer zwei; einer, der lügt, und einer, der es glaubt. Das ist genau das Problem mit unserer Presse. Der Perlentaucher ist einer Lüge nachgegangen und hat sie somit auffliegen lassen, man schaue sich das bitte an. Aber was ist dann? Die entlarvten Lügner bleiben dabei. Und warum? Wie immer, weil sie es können. Wir haben keine Presse, die es als ihre Aufgabe ansähe, hier etwas klarzustellen, denn die Ideologie ist ja nicht gegendarstellungsfähig. Eine nützliche Lüge gibt man nicht auf, man ist auf der Seite der Guten, auch wenn sie lügen.
Das das so geht, kann als Zeichen eines faschistoiden Zustands gesehen werden. In einer freien Gesellschaft wären die Lügner peinlich berührt und würden mindestens schweigen.
Und wir sind es, die es bezahlen und zu Passivlügnern werden.

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Dienstag, 19. Dezember 2017
Fake-ntv
Man sollte Zeitungen lesen, um zu merken, wie man manipuliert wird.
Häufig geben normale Leute die in den Medien verbreiteten Meinungen wider, bestreiten aber vehement, die Medien gelesen zu haben. Manches tradiert sich einfach so, durch Konsens. Oder durch den Tatort. Die meisten Tatort-Zuschauer werden sich nicht daran gestört haben, politisch belehrt zu werden, sie haben ein Bild von den Zuständen am konservativpatriotischen Rand bekommen, ohne zu wissen, woher, und ohne zu bemerken, wie es den politischen vorgaben der Staatssenderbosse entspricht.
Nun haben wir hier ein Beispiel aus dem nicht-ARD-Sektor, das macht es nur noch bedauerlicher:
„Spurensuche in Italien
Wie Anis Amri zum Terroristen wurde
In den Wirren des Arabischen Frühlings macht sich Anfang 2011 ein junger Tunesier auf den Weg nach Europa. Anis Amri fällt auf durch Schüchternheit und Höflichkeit, landet jedoch bald im Gefängnis. Dort macht er eine Wandlung durch.“
Das ist nicht wirklich Fake-News,nicht erfunden, aber manipulativ vorgetragen. Teile, die beunruhigen könnten, kommen im Aufmacher nicht vor, was eigentlich der nach Aufmerksamkeit heischenden Gepflogenheit entgegenstünde.
Frühling kann schon sehr verwirren, da kann ein höflicher junger Mann auch mal ins Gefängnis geraten, wo er eine Wandlung durchmacht, wie es so passiert ohne humanen Strafvollzug. Wie es ausging, wissen wir, schon ein Drama, was ihm passiert ist.
Das einzige, was man dem entnehmen kann: Traue nie einem höflichen jungen Mann!

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Montag, 18. Dezember 2017
Kampfsituation
Letztens hatte man im DLF einen ungarischen Minister am Telefon, er verwehrte sich wie zu erwarten gegen den Vorwurf, Ungarn wäre gegen Europa, er versuchte auch klarzustellen, dass die Bezeichnung Osteuropa unzutreffend ist, man sei Mitteleuropa, Osteuropa beginne an den Ostgrenzen von Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei.
Die Moderatorin hielt dagegen, aus westeuropäischer Sicht sei das eben Osten.
Was die Himmelsrichtungen angeht, mag sie rechthaben, aber sonst ist man immer so bedacht darauf, nicht einseitig westeuropäische Perspektiven einzunehmen, jedenfalls, dann, wenn man dies anderen vorhalten kann. Ungarn gegenüber blieb die Moderatorin standhaft und verwendete die Bezeichnung Osteuropa weiterhin.

So ist es auch mit rechts. Wenn es heißt, beispielsweise Österreich rücke nach rechts, ist das nur aus linksextremer Perspektive so. „Rechts“ sagt nichts aus und bedeutet nichts, außer dass der, der das sagt, links ist, was ebenfalls nichts zu heißen hat. Je ausgehöhlter die Begrifflichkeit von Lins ist, desto mehr Rechtsruck wird zu bekämpfen sein.

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Sonntag, 17. Dezember 2017
Einzeltäter
Die journalistische Schwarmintelligenz denkt mit, oder sie passt sich an die Umweltbedingungen an. Sie sagt nicht mehr Einzeltäter oder Einzelfall, das fällt auf Dauer zu sehr auf, erst recht im Plural, nein, man sagt Anis Amri und Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Mehr Einzelfall und Einzeltäter geht nicht, und dass es ein Jahr her ist, dies ist ja wohl kaum eine der Presse anzurechnende Verharmlosung. Wer davon hört oder liest, denkt „schrecklich“ und vergleicht mit dem aktuellen Weihnachtsmarkt an der Ecke, wo es überwiegend friedlich zugeht. Die Betonpoller sind auch durchweg überflüssig gewesen, es ist nichts passiert, also spricht auch nichts dagegen, die Kämpfermädchen aus IS-Land zurückzuholen. Aber das steht so nicht in den Artikeln, nicht in denselben.

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Samstag, 16. Dezember 2017
Geldwaschsalon
Im Tatort morgen geht es um eine rechtspopulistische Partei, der Kommissar soll die Vorsitzende beschützen, weil sie von Linken bedroht wird, dann kommt sogar deren Ehemann bei der Explosion des Autos um.
Vorherzusehen ist, dass das natürlich nicht die Linken waren, die in ihrer Verzweiflung die Drohbriefe geschrieben haben, sondern noch radikalere Kräfte, denen die bürgerliche Fassade nicht extrem genug war, und die Vorsitzende hat nun Gelegenheit zur Katharsis, weil sie sieht, welchen Kräften sie da den Boden bereitet.

Das Lächerliche ist, dass die ARD sich damit als komplett durchparteipolitisiert erweist. Jüngst hatten Grüne erwirkt, dass im Tatort Dresdener Retter kein Parolenhemd haben dürfen.
An dem Drehbuch dürften mehr Gremien mitgesprochen haben als im DDR-Fernsehen beim Polizeiruf 110.
Wir bezahlen nicht nur die Drehbuchschreiber – denen könnte man nachsehen, dass sie schreiben, was sich verkaufen lässt – wir finanzieren die Parteien über unsere Rundfunkgebühren.
Korruption und Geldwäsche in Reinform.

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Freitag, 15. Dezember 2017
Niederspannung
Es wäre eigentlich nicht zu viel verlangt, von der Presse zu erwarten, dass sie uns darstellt, was für eine inhaltliche Ratlosigkeit hinter der Verschleppung der Koalitionsverhandlungen steckt. Die Journalisten bilden sich doch so viel auf ihre guten Drähte in die Hofgesellschaft ein.
„Jamaika“ hätte die Leere überdeckt, die Presse hätte etwas Neues gehabt. Aber jetzt weiß niemand: Was soll man eigentlich vereinbaren? Was, ohne sich lächerlich zu machen?

Unser System politischer Kräfte ist nicht darauf angelegt, dass man etwas erarbeitet, sondern dass der andere nachgibt. Merkel hat bislang sich dadurch gehalten, dass sie alle Drohkulissen aussitzt, bis sie zusammenfallen. Die SPD hat nicht einmal was zum Drohen.

Das wären spannende Geschichten, die es wert wären, dass man dafür eine Zeitung kauft.

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Donnerstag, 14. Dezember 2017
Neutrale Zonenpresse
Wie neutral und gemäßigt die Presse Meldungen mitteilen kann, hat sie gerade gezeigt bei der Anerkennung Ost-Jerusalems als palästinensischer Hauptstadt durch Erdogan und die Islamkonferenz. Kein Feuer, kein Öl, nichts von Hineingießen. Nichts von Zündeln, kein Wort über die Spirale der Gewalt, die dadurch entfacht werden könnte.

Nicht einmal, soweit gesehen, eine relativierende Einordnung, ob es nicht auch vertretbar wäre, darin eine Ableitung von Aggression zu sehen, immerhin wird nur Ost-Jerusalem anerkannt, eigentlich ein unmögliches Ding. Unsere Experten hätten dazu etwas sagen können, wir hätten gern was dazu erfahren, aber dann hätten sie Trumps Entscheidung ebenso einordnen müssen, und das geht nun noch weniger.

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Mittwoch, 13. Dezember 2017
Aktionsvorschau
Da gab es die ungebremsten antijüdischen Hassdemonstrationen in Berlin, die wegen des eingängigen Bildes mit der Verbrennung des Judensterns nicht so ganz zu verschweigen waren, die Presse hat sich dessen ja dann doch angenommen.
Und das ist, was geschehen wird: nicht etwa nichts, sondern mehr Kampf gegen rechts. Nicht nur das, es werden jetzt noch mehr Reichsbürger oder Politiker oder Facebookkommentatoren hochgenommen, die sich womöglich auf die neuen Juden bezogen despektierlich geäußert haben, so dass das Problem der antireligiösen Hetze außer gegen Christen ein großes sein wird, gegen das die Gesellschaft mit aller Härte vorgehen muss.
Wir haben noch eine Übergangszeit ohne „stabile Regierung“, da unterläuft den Journalisten schon mal vorgezogene Wendehalsigkeit. Damit ist es vorbei, wenn die SPD wieder mitarbeitet, mitplant und mitregiert. Weil dann Merkel wieder voll dabei ist.

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Dienstag, 12. Dezember 2017
Gegen jede Form
Unsere linke Kanzlerin, die schon in der TV-Wahlarena die linke Rhetorik vom Generalverdacht gebracht hat und Besorgnis von Lehrern, als islamophob zu gelten, wenn sie Probleme mit Schülern ansprechen, wegwischte, hat erneut eine linke Diskursfigur übernommen, ungeniert und unbehelligt. „Wir sind gegen jede Form von dem, was wir immer den anderen zuschreiben und womit wir jetzt mal selbst ertappt wurden.“ Das ist immer das Modell, mit dem man relativiert und ablenkt.
Übrigens, das ist nicht ddr. Das hat sie nicht aus dem FDJ-Lehrjahr. Das ist Linksjamaika, Grünkommunismus.

Wir sind gegen jede Form von dem, wo wir gerade das Thema wechseln. Die anderen sind schlimmer als wir.

Jetzt das mit dem Antisemitismus. „Wir sind gegen jede Form von Antisemitismus.“ Was versteht sie unter „sind“? Dass die Polizei sie bittet, den Platz zu verlassen?
Sie hat sich damit dazu bekannt, auf deren Seite zu stehen.

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Montag, 11. Dezember 2017
Das nächste linke Ding
Nur dreißig Prozent sollen für Schulz‘ Vorschlag von den Vereinigten Staaten von Europa sein, wird verlautbart -- dreißig Prozent sind aber viel. Nun weiß man nicht, wie gefragt wurde, aber doch wohl bezogen auf Schulz, Europa, EU und Vereinigte Staaten. Nach Warum wurde eher nicht gefragt.
Es wäre gut möglich und würde passen, wenn wir hier das nächste linke Ding haben. Ehe für alle im Weltmaßstab. Ein virtuelles Projekt, von dem man nicht weiß, was es soll, bekommt ein paar Priester, die Eingeweihten, die wissen, was zu tun ist und wie man gegen die Feinde vorgeht. Das Komitee für uneuropäische Umtriebe bekommt einen Etat und Sonbderermittlungskompetenzen, Journalisten haben wieder was, es gibt neue Möglichkeiten der Denunziation von Feinden und Kriegstreibern und Klassengegnern.
Übertrieben?
Es geht los mit so was in der FAZ: „Union gegen Schulz’ Europa-Plan
Martin Schulz will die ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ gründen. Damit stößt er bei seinem möglichen Koalitionspartner auf Widerstand.“
Das ist die Rhetorik, der propagandataktische Trick, den gegebenen Zustand als überholt darzustellen. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit, in der linken Presse.

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