Montag, 11. Dezember 2017
Das nächste linke Ding
Nur dreißig Prozent sollen für Schulz‘ Vorschlag von den Vereinigten Staaten von Europa sein, wird verlautbart -- dreißig Prozent sind aber viel. Nun weiß man nicht, wie gefragt wurde, aber doch wohl bezogen auf Schulz, Europa, EU und Vereinigte Staaten. Nach Warum wurde eher nicht gefragt.
Es wäre gut möglich und würde passen, wenn wir hier das nächste linke Ding haben. Ehe für alle im Weltmaßstab. Ein virtuelles Projekt, von dem man nicht weiß, was es soll, bekommt ein paar Priester, die Eingeweihten, die wissen, was zu tun ist und wie man gegen die Feinde vorgeht. Das Komitee für uneuropäische Umtriebe bekommt einen Etat und Sonbderermittlungskompetenzen, Journalisten haben wieder was, es gibt neue Möglichkeiten der Denunziation von Feinden und Kriegstreibern und Klassengegnern.
Übertrieben?
Es geht los mit so was in der FAZ: „Union gegen Schulz’ Europa-Plan
Martin Schulz will die ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ gründen. Damit stößt er bei seinem möglichen Koalitionspartner auf Widerstand.“
Das ist die Rhetorik, der propagandataktische Trick, den gegebenen Zustand als überholt darzustellen. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit, in der linken Presse.

... comment

 
+1
Korrekt wäre FAZ-seitig angemerkt, dass Martin Schulz einen revolutionären Vorschlag gemacht hat, der nicht etwa 'auf Widerstand stößt', sondern Widerstand ist.

Actio-Reactio-Umkehr, um zu schulen, diesmal FAZ-seitig.

Die FAZ war mal eine konservative, sozusagen rechtslastige Zeitung, die sich Dr. W auf längeren Zugfahrten zugeführt hat, weil sie ziemlich genau vier Stunden hielt.
Nur zum Vergleich angeführt:
Der "Spiegel" und der "Süddeutsche Beobachter" hielten in etwa zwei Stunden.

Die aktuelle Verkommenheit der FAZ, insbesondere der sogenannten Online-Redakteure, blieb hier insofern nicht unbemerkt.

MFG
Dr. W

... link  


... comment