Montag, 20. Mai 2019
Nahlesprognose
Heute wollen wir wieder einmal unsere Prognosefähigkeit testen, indem wir eine überprüfbare Prognose abgeben.
Nach den anstehenden Wahlen wird es für die SPD schlecht aussehen, angeblich wird an einem Sturz von Andrea Nahles gearbeitet. Unsere Vorhersage: Den wird sie abwenden.
Sie hat zwanzig Jahre lang nichts weiter gemacht als darauf hinzuarbeiten, SPD-Vorsitzende zu werden, dazu gehört auch, sich gegen solche Fälle zu sichern. Sie hat sich als Vorsitzende dadurch qualifiziert, dass sie "die Partei kennt", so hieß es, und viel mehr muss man auch nicht wissen.
Es gab den Schulz-Effekt, weil Gabriel eine Neuerungsbereitschaft signalisiert hatte. Dann der Absturz. Jetzt ein noch weiteres Sinken. Eigentlich müsste Nahles zurückziehen, aber das wird sie nicht.
Auf keinen Fall kann ein Mann ihr nachfolgen, das geht nun gar nicht.
Wir werden sehen.

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Sonntag, 19. Mai 2019
Europäischer Wert
In der Deutschlandfunk-Sendung „Klassik, Pop etc.“ erzählt der Illustrator Axel Scheffler, der in London lebt, vor drei Jahren, zu Zeiten des Referendums, wurde er zu einer ähnlichen Sendung im BBC-Radio eingeladen. Er ist Fan der EU, weil er dank EG und EU einfach nach England gehen konnte und ohne die hohen Gebühren studieren, für ihn ist alles vorteilhaft, er ist gegen den EU-Austritt, darum habe er in seiner Musikauswahl Beethovens „Freude schöner Götterfunke“ gehabt. Dies aber sei von der BBC abgelehnt worden, denn man wolle nicht die Neutralität vor der Abstimmung verletzen. Scheffler fand das nicht akzeptabel und sagte ab.
So geht der Kampf der Kulturen auch. Es ist ja schön für ihn, dass er die Vorteile der Union nutzen konnte, er konnte auch nur von England aus weltweit erfolgreich werden, alles schön für ihn. Daraus abzuleiten, dass die Briten in seinem Sinne stimmen müssten, ist nun wieder nicht sehr europäisch, oder eben doch, wenn man darunter die Vereinheitlichung von allem versteht. Besonders, wie es sich die Deutschen vorstellen.
Dass Musikwünsche aus politischen Gründen abgelehnt würden, wäre auch bei uns nicht ungewöhnlich, aber wegen Neutralität vor eine Wahl oder Abstimmung – doch wohl eher aus gegenteiligen Erwägungen.
So ist eben die EU.
Verstehe einer die Briten.

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Samstag, 18. Mai 2019
Antisemiten, kauft nicht bei Israel!
Die Perser haben einen Schurkenstaat, die Nordkoreaner auch, ein Boykott dieser Länder ist im Rahmen des Gebotenen. Was, wenn Israel wirklich der Schurkenstaat wäre, als den ihn die Boykotteure hinstellen, wäre es dann antisemitisch, Israel zu boykottieren?

Erstens ja, auch dann, denn was man damit erreichen will, ist nicht, dass das Land aufhöre, eine schlimme Politik zu machen, und zu den Werten der Grünen zurückkehre, sondern dass es aufhört zu existieren. So wie es früher hieß, „aber wir wollten doch nicht, dass die Juden ermordet werden, die sollten nach Palästina umsiedeln“, würde es dann bei den Gutlingen heißen: „Aber wir wollten doch nicht, dass die Israelis ermordet werden, die sollten aus Palästina auswandern.“ Was, wenn nicht dies, ist antisemitisch.

Dagegen verblasst Zweitens: Weil es denen darauf gar nicht ankommt. Dann würden sie sich um die Schurkenregion kümmern. Wer nicht die Hamas boykottieren will, aber Israel, hat einen sehr speziellen Hass.

Überhaupt: Ohne Antisemitismus würde man Israel gar nicht für diesen Schurkenstaat halten.

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Freitag, 17. Mai 2019
Bruchaussichten
Manche halten ein Zusammenbrechen/Auseinanderbrechen der Koalition für möglich oder wahrscheinlich nach einem miesen EU-Wahlergebnis. Aber das mit dem Zerbrechen ist eine falsche Metapher. Da bricht nichts. Da hält auch nichts zusammen, da werden Posten und Geld gesichert, und das kann man gemeinsam.
Die Zeiten, in denen Wahlen noch Konsequenzen hatten, sind vorbei. Schröder hatte Neuwahlen angesetzt nach dem Verlust von Nordrhein-Westfalen für die SPD. Seitdem erzählt man sich in der SPD, die Schröder-Agenda wäre schuld an ihrem Niedergang. Die CDU braucht sich nichts zu erzählen, sie hat die Kanzlerin, und die kann nur mit einem Konstruktiven Misstrauensvotum beseitigt werden, eine absurde Vorstellung.
Was passieren wird: Der Kampf gegen das Volk wird verschärft. Da kann es zu Brüchen kommen.

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Donnerstag, 16. Mai 2019
Wendehalspresse
Die Regierung von Nordrhein-Westfalen hat einen Lagebericht zur Clankriminalität erstellen lassen und damit amtlich gemacht, dass es so was gibt. Das lässt sich die Presse nicht zweimal sagen und springt bei; die Düsseldorfer „Rheinische Post“ schreibt, zitiert nach DLF-Presseschau: „Dokumentiert wird auf 30 Seiten vor allem das, was viele längst wissen: Mitten unter uns gibt es seit Jahrzehnten eine Parallelgesellschaft, die abseits von Recht und Ordnung nach ihren eigenen Regeln spielt. Entstehen konnte diese kriminelle Unterwelt nur wegen jahrzehntelangen Wegguckens, Verharmlosens und Nichtstuns seitens der Politik und der Polizei. Dabei gab es genügend Hinweise von Bürgern in betroffenen Stadtteilen, die davor warnten. Aber wegen falsch verstandener politischer Korrektheit wurden sämtliche Hilferufe ignoriert.“
Ach nee. Nichtstun seitens Politik und Polizei. Noch jemand? Ja, die Presse.
Nicht nur nichts tun, was wurde getan? Nicht nur ignoriert und Toleranz falsch verstanden, es wurde aktiv darauf hingewirkt, es wurde das Volk verraten.
Jetzt will die Presse ihren Wendehals aus der Schlinge ziehen. Die „Rheinische Post“ kann froh sein, wenn man ihr glaubt, dass sie „Rheinische Post“ heißt. Mehr Glaubwürdigkeit hat sie nicht eingespielt.

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Mittwoch, 15. Mai 2019
Klimaschutzheilige
Mal angenommen, das Klima wäre wirklich so auf unsere Hilfe angewiesen, wie stünden wir dann da? Es wäre festzustellen, dass die Rettung eine Mischung aus Schwindel und Kult ist, informationsgesellschaftlich und politisch. Die Politik benutzt das Klima zum Zwecke der Ausbeutung der Menschen, die Medien schwurbeln herum und schaukeln sich zu neuen rhetorischen Figuren auf, nichts anderes ist zu sehen oder zu lesen. Priester lassen sich dafür bezahlen, den Vulkangott zu besänftigen. Der Ablasshandel floriert. Wenn wirklich ein Vulkanausbruch bevorsteht, ein menschengemachter oder beeinflussbarer, dann hat man damit seine Ressourcen vergeudet.
Das ist auch schon der Zweck.
Und die Ablenkung von anderen Problemen, mit denen die Politik nichts zu tun haben will.

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Dienstag, 14. Mai 2019
Unberührbare
Solche Kopftuchfrauen wie die, die sich nicht von Alice Schwarzer berühren lassen wollte, sie erscheinen den einen als irrsinnig bis religiös verblendet und den anderen als schützenswert zurückgeblieben. Aber sie handeln äußerst rational, vernünftig berechnend. Sie stellen sich nicht nur auf die Seite derjenigen, die aus dem Konflikt als Sieger hervorgehen werden, sie entscheiden sich für die, bei denen es überhaupt noch eine Zugehörigkeit gibt.
Natürlich ist das blanker Tribalismus, aber für eine multitribalistische Gesellschaft kann man sich nicht entscheiden, weil sie nichts zu bieten hat. Der Wolf integriert sich auch nicht in die Schafherde, auch das Schaf schließt sich nicht dem Wolfsrudel an, es hat überhaupt nur eine Chance in der Herde, die noch eine solche ist. Den Schutz bekommt das Schaf nicht in einer bunten offenen Schafsgemeinschaft, es tut gut daran, den Kontakt mit solchen Schafen zu meiden, auch wenn ein solches meint, es ginge doch gegen den Wolf und den dominanten Schafsbock.

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Montag, 13. Mai 2019
Flächenbrand
Bei Anne Will und sonst so wird vor einem Flächenbrand gewarnt. Denn man meint, wenn das Atomabkommen mit dem Iran kippe, dann würde es zu einem Atomkrieg kommen können. Warum? Weil der Iran dann Uran anreichert und Atombomben bauen würde.

Wer ist dann das Problem?

Wieso meint man, mit so jemandem ein Abkommen treffen zu können, eines, an das der sich hält?
Das Problem sind die, die das meinen.

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Sonntag, 12. Mai 2019
Richtig verstandene Toleranz
Die FAZ schreibt nun von falsch verstandener Toleranz im Zusammenhang mit den Clans und der Kriminalität. Ein Leserkommentator bemerkt, jetzt versuche man es wohl wieder andersherum – nachdem das Wegschweigen nichts genützt hat.
Indes: Es war nie Toleranz, schon gar nicht falsch verstandene. Wenn was toleriert wurde, dann die Probleme der Bürger, seitens der Politik. Eingetreten ist, was beabsichtigt war. Die Grünen-68er-Maokommunisten wollten es so, sie haben es gekriegt. Der Kampf gegen den Bürger ist gewonnen.

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Samstag, 11. Mai 2019
Keine Panik
Die Abtretung der Wahlwerbung an Seawatch ist so durchschnittlich lustig und satirisch wie von Sonneborn gewohnt. Das ZDF wollte Nachbesserungen für die Ausstrahlung, was mit ARD ist, hat man gar nicht erfahren.

Bei der ersten Bundestagswahl, zu der die Partei antrat, wurde im Wahlspot Schleichwerbung gemacht. Damals war Product Placement gerade ein Aufregerthema, also setzte man noch eins drauf und verkaufte Werbung zur besten Sendezeit an eine Fluglinie, was Berichten zufolge 15.000 Euro einbrachte.

Der Geschäftssinn dürfte auch hier funktioniert haben. Wir können weder behaupten noch Anhaltspunkte bieten, dass es eine direkte Zahlung der beliebten NGO an die Partei oder Titanic gab. Aber dass jemand anderes als der Meistbietende drankam, wäre zu bezweifeln. Das Meiste, das geboten wurde, kann natürlich auch im Karma liegen, Menschen helfen Menschen und sind darum Gutmenschen. Aber die Geschäftsgrundlagen dürften bekannt sein, von Hintermännern ist die Rede.

Sonneborn hat bei Titanic die Satire abgeschafft. Aber ihr Überleben gesichert.

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Freitag, 10. Mai 2019
Populismuspraxis
Ein sinnvoller Begriff des Wortes Populismus wäre die Beschreibung, dass Parteien zu Wahlzwecken mit Versprechen und Schlagwörtern ankommen und damit vielen als Masse etwas vormachen. Das richtige, dem entgegenstehende, Konzept ist, die Parteien sind dazu da, die Willensbildung aus dem Volk aufzunehmen und, den Mehrheiten entsprechend, in staatliches Handeln zu überführen.
Und jetzt gucken wir uns mal an, wer was macht und wer wem was vorwirft.

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Donnerstag, 9. Mai 2019
Hellpresse
Wenn es nach den deutschen Zeitungen geht, hat man in einem verzweifelten Zustand gar keine andere Wahl, als Uran anzureichern.

Nach der DLF-Presseschau besteht Einigkeit darin, dass der schlimme Trump schuld ist, nur die iranische Zeitung geht noch weiter und feiert das mutige Vorgehen der iranischen Regierung. Aber was für einen Tritt die Mullahs unseren Diplomaten und der großartigen EU versetzen, das ist bei unseren Journalisten kein Thema, das würde regierungskritisch wirken, und das geht nicht.
An Regierungskritik erkennt man die dunklen Medien.

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Mittwoch, 8. Mai 2019
Grüngesetz
Kein Witz, außer natürlich insgesamt allem, WeLT-online meldet, Annalena Baerbock will die CO2-Bremse ins Grundgesetz schreiben. Alle Gesetze sollen auf Klimaverträglichkeit geprüft werden.
Die Grünen sind das Extrakt der Politik, der Machtbestrebung. Entstanden die Sozialdemokraten noch aus der Realität der Arbeiter und den Bedingungen der Arbeit, so hatten die Kommunisten schon die Arbeiter als Klasse vorgeschoben, um ihre Macht zu begründen. Die Grünen begründen ihre Macht bloß noch mit der Macht selbst. Das Grundgesetz ist für sie ein Machtinstrument, keine Verfassung für die Begrenzung des staatlichen Anspruchs.
Den Weg in die Knechtschaft gehen eben nur die Geknechteten, die Knechtenden erleben eine wirklich gute Zeit.

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Dienstag, 7. Mai 2019
Spottspot
Wir halten uns eigentlich aus der Bewertung von EDEKA-Werbespots heraus, aber die Relevanz liegt in der Symptomatik. Als Standup-Gag ginge „danke, dass du nicht Papa bist“ in Ordnung, aber das soll Werbung sein, die Machendeninnen und Managendeninnen denken, damit Kundschaft zu werben. Nicht nur die Politik entfernt sich ideologisch vom Volk, auch schon der Handel.
Die Aufregung ist gewiss einkalkuliert, man hält es für werbewirksame Provokation, dabei glaubt man, sich auf die Presseblase verlassen zu können. Sibylle Berg, Margarete Stokowski und die TAZ-Redaktion werden schon über die Dummen, die sich aufregen, die richtigen Wörterinnen finden. Ihnen wird der Mainstream folgen beziehungsweise etwas verspätet es gleichtun. Werbung gelungen.
Aber eben nicht, wenn man es mit Individuen zu tun hat. Solchen, die zur Wahl- oder Kaufentscheidung geworben werden sollen. Die müssen nicht jede einzelne politische oder kaufmännische Entscheidung nachvollziehen, aber sie merken, wenn sie für dumm gehalten werden.


Nachtrag: bento war es dann, nicht die Kinderlosen.

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