Sonntag, 13. Oktober 2019
Korridorpresse
Die FAZ hat, das verlinken wir nicht, sich den törichten Tellkamp vorgeknöpft, der von solchen törichten Sachen wie Meinungskorridor und Erinnerung an die DDR schwadroniere, krude Thesen eben.
Die Spirale des Meinungsdespotismus ist damit schon wieder weitergedreht, man kommt kaum hinterher, das Entsetzen ist immer zu spät.
Nur dies: Nein, nicht, dass Tellkamp eine Lesung halten und seine kruden Thesen verbreiten kann, widerlegt ihn. Dass die FAZ Stimmung macht, dass sie die rote Linie vorzeigt, die man nicht zu übertreten habe, dass sie bestimmt, was Mehrheitskonsens sei, das bestätigt ihn.

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Samstag, 12. Oktober 2019
Problemausbeutung
Ein Radiobeitrag handelt davon, dass Frauen in Mexiko gegen Gewalt an Frauen demonstrieren, denn in Mexiko werden täglich zehn Frauen ermordet. Der Beitrag geht ins Soziologische, sie wollen die Macho-Kultur beenden und verlangen Gleichstellung und so. Es ist nicht auszumachen, ob es am Beitrag liegt oder ob das sich so verhält, jedenfalls ist, vorausgesetzt es stimmt so, dies eine Instrumentalisierung der Zustände, die nicht einmal geeignet ist, Abhilfe zu schaffen, sondern eine politische Ausbeutung zugunsten ein paar weniger Geschwätzpersonen. Wie es bei uns auch wäre. Und ist.
So wie jetzt, schön, dass Antisemitismus ein Problem ist, das dem politischen Gegner zugeschrieben wird. Kann man mehr Geld fordern.
Wenn man einen fragte, was ihn so sicher mache, nicht selbst zu so einem Monster zu werden, und der antwortet: „Toleranz, politische Korrektheit“, dann ist dem nicht zu trauen, man sollte zusehen wegzukommen.

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Freitag, 11. Oktober 2019
Versagt beim Suizid by Cop
Wenn die Motivation wieder nur am politischen Gegner gelegen haben soll, der nun noch mehr überwacht werden müsse, wozu die eigenen Leute noch mehr Geld brauchen, dann wird einer, der ein Zeichen setzt und sich damit interessant macht, erst recht zum vermeintlichen Helden oder Wenigerloser. Ja, die Debatte ist mitschuld. Wofür gibt es denn Aufmerksamkeit, leicht zu verwechseln mit Anerkennung? In welchen Foren und Szenen wird denn dazu angestachelt, wo wird denn relativiert?
Welche Gewalt ist es denn, die hier imitiert wird, und wie wird sie von den Gruppen behandelt?
Ist es so abwegig für einen Komplettversager, die einzige Möglichkeit, jemand zu sein, zu ergreifen?
Die Polizei hätte ihm sofort beim Suizid by Cop asstistieren müssen.

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Donnerstag, 10. Oktober 2019
Zum Joker
Der Film könnten jeden Oscar kriegen und hätte jeden verdient, vielleicht außer für Drehbuch, denn das wird erst durch die Inszenierung richtig gut. Bemerkenswert und geradezu verblüffend ist, dass die Profis das Entertainment so gut beherrschen, dass es ihnen gelingt, nicht versehentlich doch komisch zu werden. Einem, der einen Clown spielt, könnte es unterlaufen, einen Gag und das Timing doch so zu bringen, dass die Pointe sitzt. Und wenn man dagegen spielt, wird das auch leicht zu offensichtlich. So wie ein Schauspieler kaum jemanden spielen kann, der lügt. Manfred Krug konnte das. Man versuche mal, einen Clown zu spielen, der lustig sein will, aber ganz und gar nicht ist. Dann kommen die traurigen Pantomimen heraus.
Und dann die Haltung, die bei uns immer zur Schau gestellt werden müsste. Wir sind dafür oder wir sind dagegen. Nichts dergleichen.
Jedenfalls ist es das, wovon unsere Filmindustrie Lichtjahre entfernt ist. Ach was, Lichtmeilen.

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Mittwoch, 9. Oktober 2019
Die wichtigen Personen
In der Kinowerbung läuft ein Spot, zunächst ist unklar, um welches Produkt oder um was für eine Angelegenheit es geht, was da beworben wird. Zu sehen sind Leute aus dem Steuerzahlermilieu, Leistungsträger, Feuerwehrleute und Rettungskräfte, Polizisten, das Rückgrat der Gesellschaft sozusagen. Voice-over: die Leute setzen sich ein und riskieren sogar Gesundheit und Leben, sie geben jeden Tag ihr Bestes – „und darum tun wir das auch“.
Wer wirbt so?
Wenn jetzt FDP käme, hätten die wirklich was begriffen.
Es kommt: die Bild-Zeitung.
Das ist durchaus mutig, denn es hätte parodistisches Potenzial. Interessanter ist, dass die Bild-Zeitung hier doch einen Zeitgeist erkennt, der den Trendforschern noch verborgen ist. Bild hatte schon mal damit geworben, dass die Redaktion so toll vernetzt ist, die einen haben den Draht ins Kanzleramt und die anderen zum FC Bayern, arrogante Journalisten-Attitüde eben. Die Marketing-Abteilung hat wenigstens schon das Gespür für das, was schiefläuft im Staat und auf wen es ankommt.
Und auch dafür, dass man nur staatstragend ist, wenn man es sich mit diesen Personenkreisen nicht verdirbt.

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Dienstag, 8. Oktober 2019
Staatsleen
Etwas ist besonders falsch an diesem „Kein Rechtsstaat, aber kein Unrechtsstaat“. Selbstverständlich könnte man sich zuerst auf Maßstäbe einigen, ab wievielen, die bemerken, in einem Unrechtsstaat zu leben, es sich um einen solchen handelt, oder bei welcher Sperrminorität von Zufriedenen man davon nicht reden solle, auch kann man die Meinung des Auslands einbeziehen oder nicht, man könnte auch eine Kommission berufen, die über die Kommodität der Diktatur abschließend befindet.
Falsch ist schon das Ausschlussargument von Schwesig, „dann hätten alle ein Unrechtsleben geführt“, denn das betrachtet den Menschen als verstaatlicht. Genau das wollte die DDR, das ist ihr gelungen, das gerade würde für Unrechtsstaat sprechen.
Aber dass die Ministerpräsidenten, noch dazu von den Parteien, die die DDR beherrschten, sich anmaßen, diese Bewertung abzugeben, ist komplett falsch, das steht ihnen nicht zu, weil sie sich selbst damit eine Legitimität geben, die sie erst erweisen müssen. Wenn nur Hitler Unrechtsstaat war und vielleicht noch die schlimmen Populisten vergleichbar sind, entzieht der Landesleiter sich selbst einem Vergleich. Wenn es einen Unrechtsstaat Thüringen aus Definition nicht geben kann, ist man aber schon nah dran, sich dahin zu bewegen, wer sollte die Partei aufhalten, die Presse?
Schwesig und Ramelow müssen damit aufhören.

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Montag, 7. Oktober 2019
Anreiz
Horst Seehofer ist „großzügig“ (Süddeutsche), sagt aber, wenn falsche Anreize gesetzt würden mit der 25-Prozent-Aufnahme, könne er die Sache stoppen.
Nein, kann er nicht, und will er demzufolge auch nicht.
Stoppen kann er die Vereinbarung, aber nicht die Reize.
Es geht ohnehin nur darum, aus Illegal Legal zu machen, also einen bedingungslosen Aufenthalt zu gewähren, und das ist der Anreiz, den die Grünen wollten.

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Sonntag, 6. Oktober 2019
Böses Auto
Das Auto wird nicht zuletzt deshalb angefeindet, weil es nicht „Mobilität“ bedeutet, sondern Privatheit. Die Individualität des Verkehrens ist es, was den Kollektivisten Schmerzen macht. Im Auto lässt man seine Sachen liegen, das ist ein Stück Zuhause, es gibt dem Bürger Eigenständigkeit.
Unerträglich für Grüne.
Ja aber die wollen doch Elektroautos?
Nur, weil der Strom nicht reicht.

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Samstag, 5. Oktober 2019
Selbstverstärkung
Der Sozialismus wird auch beim nächsten Mal nicht funktionieren, weil die Substanz, die jetzt viel größer erscheint, umso schneller aufgezehrt sein wird. Weil nur noch wenige Menschen wertschöpfend arbeiten und wir uns deshalb eine wuchernde Kaste von Politarbeitern leisten können, scheint es so, als wäre es möglich, nun auch die Gesellschaft nach einem Modell zu gestalten. Die Wertschöpfung ist tatsächlich sehr hoch, die Taugenichtse lassen sich füttern, aber die ökonomische Grundlage ist nicht die Substanz, sondern die ständige Erneuerung. Damit sind viele Probleme verbunden, nicht zuletzt ökologische, auch da ist die Substanz nicht zum Aufbrauchen da, aber eine Verbesserung kommt nicht durch Vorschriften, zu denen die Parteipolitiker vielleicht noch fähig sind.
Die Schrumpfungsprozesse führen nicht nur zu Verteilungskämpfen, sondern zu noch mehr Aufwand, um die Macht zu sichern, somit zu noch mehr Fehlverwendung der Ressourchen. Dieser Rückkopplungseffekt, diese Selbstverstärkung, lässt sich nicht aufhalten, nicht ohne Aufgabe der Herrschaft.
Und die ist keine Option.

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Freitag, 4. Oktober 2019
Kind Greta
Die Klimajugend ist letztlich auch nur Spiegel und Produkt der Gesellschaft, die Hervorbringung einer verantwortungslosen Generation, deren Kinder nur zu diffusen Vorwürfen imstande sind. Der faschistoide Charakter der Machtergreifungsphantasie ist das eine, aber warum er funktioniert, das kommt daher, dass von der Elterngeneration nicht vorgelebt wurde, verantwortungsvoll zu handeln und sich um die nächste Generation zu kümmern, so dass sie befähigt würde, ihre eigenen Angelegenheiten zu beherrschen.
Die Metapher für den Gesamtzustand, für die gefühlte Weltlage, das ist eben das Klima.
Gretas „Wie könnt ihr es wagen“ ist das, was alle ihren Eltern gern sagen würden – haben aber keine, jedenfalls keine richtigen.
Greta ist unser aller Kind.

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Donnerstag, 3. Oktober 2019
Museumsleitung
Der Bundesbeauftragte Roland Jahn regt an, ein Museum für die Oppositionsbewegung in der DDR-Zeit zu errichten, in anderen Ländern wie Polen oder Tschechien gebe es Vergleichbares und die seien stolz auf ihren Widerstand zu Sowjetzeiten.
Stolz auf Widerstand liegt uns nicht so, und wenn man sich nur mal vorstellt, wer in dem Gremium sitzen könnte, das über den Inhalt der Ausstellung befindet: Auf gar keinen Fall!

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Mittwoch, 2. Oktober 2019
Jubiläumsparallele
Man kann mal eine Testreihe machen und Alt-Ostdeutsche, die bei Hofe tätig sind, sinngemäß fragen: Das kann Ihnen doch nicht entgehen, dass es Formenähnlichkeiten zu DDR-Machtausübung und Tendenzen zum DDR-Ähnlichen gibt, ohne die DDR verharmlosen zu wollen und die glücklicherweise vorhandenen Unterschiede zu übersehen, über die wir sehr froh sind.

Jemand, der dafür bezahlt wird, die Tendenzen nicht zu sehen, wird zum ersten Mal davon hören und auf soziale Ungerechtigkeiten rekurrieren. Aber man könne doch nicht Stasi-Knast vergleichen mit Meinungsfreiheit, die eben auch einschlösse, die Gegenmeinung zu hören.

Und genau das ist es, was die DDR-Tendenz ausmacht. Jedem würde irgendetwas einfallen, sei es auch nur als Abweichung von der demokratisch-freiheitlich-liberalen Normalität, aber es wäre schon so gefährlich, dass einem dies offen einfiele, dass man es lieber verdrängt.

„Keine Freiheit den Feinden des Sozialismus“ und „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit“ ist nur rhetorisch verschieden, je nachdem, woher der Wind gerade weht. Ohne Gleichsetzung von Freiheit und Sozialismus kann man feststellen, dass es der gleiche totalitäre Machtanspruch ist. Parallelen bestehen darin, das er nicht innerhalb des Hofes gebremst wird.

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Dienstag, 1. Oktober 2019
Geschichtsfarce
Es ist schon bewundernswert, fast, wie der Deutschlandfunk die Herausforderung gemeistert hat, beim Thema Genscher in Prag den Bogen zu spannen zum aktuellen Flüchtlingsdrama. Da wäre jeder von uns gescheitert. Die haben es geschafft.
Aber nicht etwa über Heiko Maas, der zum Jubiläum auf den Balkon getreten ist. Der ist dann wieder hereingegangen, weil er keine geschichtsträchtige Mitteilung zu machen hatte.
Nein, so geht es: Anlässlich des Flüchtlingsdramas in der Botschaft hat damals ein syrischer Mann in der bundesdeutschen Botschaft in Damaskus eine Spende für die DDR-Botschaftsflüchtlinge abgegeben. Man kenne ihn nicht, heißt es im Beitrag weiter, und wisse nicht, ob er noch lebe, aber seine Kinder oder Enkel sind womöglich gar vor dem Krieg nach Deutschland geflohen und werden so behandelt. Ende des Beitrags. Wie, so, mit Teddys beworfen, Selfie mit der Kanzlerin? Wir werden darauf achten, wenn sich die Geschichte wiederholt.

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Montag, 30. September 2019
Autosuggestion
Beim VW-Prozess ist eigentlich das Erstaunlichste, dass die Käufer sich geschädigt sehen, und das auch noch von VW. Eine Täuschung des Verbrauchers wäre allenfalls dann relevant, wenn sie zum Kauf des Autos aus ökologischen Motiven geführt hat. Das wäre wettbewerbsrechtlich angreifbar, aber immer noch kein Schaden. Der läge allenfalls im geminderten Wiederverkaufswert. VW könnte anbieten, alle Gebrauchten zum Preis nach Schwacke-Liste zu kaufen.
Geschädigt wäre allenfalls die Umwelt, von den Autofahrern, die glaubten, nicht ganz so schädlich zu sein, getäuscht ist der Staat, der mit strengeren Grenzwerten ankam, und es ist sehr verwunderlich, dass nun die Autofahrer sich auf die Seite des Staates stellen und auf geschädigt machen. „Wir wussten von nichts, wir wollten nur fahren.“

Wie auch immer es ausgeht, man sollte noch mal schnell ins Auto steigen und herumfahren.

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