Mittwoch, 19. August 2020
Letzte Chance vertan
Im Kurznachrichtendienst Deutschlandfunk ist am Morgen Sabine Leutheuser-Schnarrenberger am Telefon zum Thema FDP und dass Christian Lindner Generalsekretärin Teuteberg freisetzt. Findet sie richtig, seine Fehler bei der Absage der Jamaika-Koalition werden ihm weiter anhaften, aber Teuteberg habe sich nicht genug von Kemmerich distanziert und diesem Osten mit der FDP da.
Kemmerich, Kemmerich? Auch FDP, Wessi, Thüringer Affäre. Lindner hat sich entschuldigt. Schnarri findet die Kemmerich-Affäre ganz schlimm.
Darum geht es also bei der Linda-Absetzung.
Das heißt aber, weder von Lindner noch von der FDP ist noch irgendwas zu erwarten, nicht weil jetzt eine falsche Entscheidung getroffen wäre und man eine andere für besser hielte, sondern weil die FDP nicht ein Angebot an den Wähler macht, sondern an den Hof.
Das geziemt einer freiheitlichen Partei nicht, man kann, wenn man das F will, keine Wählerstimme in die FDP investieren.
Die haben sich wohl an eine lockere Zählweise gewöhnt, durch die sie immer eine zweite Chance hatten.

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Dienstag, 18. August 2020
The Future
Wir haben hier bereits bezugnehmend auf unseren Freund Sir Karl Popper darauf verwiesen, dass die Möglichkeit, die Regierung abzuwählen, davon untergraben wird, dass der gesamte Hof, der die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, dem im Wege steht. Ein unblutiger Wechsel ist daher nicht mehr möglich. Letzte Versuche einer demokratischen Abwahl wurden rückgängiggemacht.

Da hat man sich nunmehr daran gewöhnt, dass es also gar keinen Wechsel geben wird.
Die braven und besorgten Bürger machen keine blutige Revolution. Auch nicht eine extreme Minderheit, die in der Mitte wurzelt und dementsprechend beobachtet wird, auch gefördert zum Aufbau des Feindbildes. Es gibt keine Sympathisantenszene, auf die sich diese Gewalttäter berufen könnten. Und Leute, die zu tun haben, besetzen nicht die Staatssender, auch nicht ohne Gewalt.

Der blutige Wechsel ist dadurch aber nicht abgewendet, er wird nur nicht der sein, der eine freie Gesellschaft zurückbringt, sondern einer, der die Reste der Freiheit beseitigt. Er erscheint erst einmal nicht als Wechsel, weil er die Fortsetzung der Innenpolitik mit anderen Mitteln ist, aber die destruktive Politik, die nichts zu bieten hat und den Randgruppen alles verspricht, wird sie gegen sich aufbringen. Dann sind zuerst die aufgebauten und vorgeschobenen Feindbilder dran, aber nach deren Ausplünderung ist auch nicht mehr da als zuvor. Die Revolution wird gegen das gehen, wogegen sie immer geht: gegen das Bestehende. Gegen die Substanz.

Übertrieben? Dystopisch?
Man schaue sich einfach nur die Nachwuchsjugend der Linksparteien an. Man sieht die Zukunft.

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Montag, 17. August 2020
Herbeigeschriebener Verfall
Zwei Themen. Auf WeLT.de die Sache mit dem Neusprech, das sei ein Kampfbegriff von solchen, die diskriminieren wollen. Dabei ist Kampfbegriff selbst ein Neusprechwort; emotional aufgeladen, ohne weitergehende Bedeutung als die einer Keule. Was wirklich Neusprech ist, muss wohl nicht hier noch aufgelistet werden, drolligerweise bot auf der Startseite ein paar Artikel entfernt WeLT.de selbst etwas an: Wer von Familiendramen spreche, verharmlose die Morde, so eine Überschrift. In beiden Kommentarfunktionen wollte man es nicht haben, dass auf den jeweils anderen Artikel verwiesen würde.

Das andere Thema: Auf Achse des Guten schreibt Chaim Noll, wie sich in Israel die Innovationskraft entwickelt hat, durch die das Land jetzt so gut dasteht und es dadurch überhaupt tut. Die Innovation wurde zugelassen, nicht durch die Förderung von Champions beschlossen, wie das unserem Wirtschaftsminister vorschwebt. Wir haben das Gegenteil, und die Corona-Insolvenzverschleppung macht es nicht gerade besser; schön für die Unternehmen, die weitermachen können und dafür bezahlt werden, Gerechtigkeitspläne vorfristig überzuerfüllen, aber das geht zu Lasten der Gründer, denen es ohnehin schon nicht leicht gemacht wird und für die jetzt gleich gar keine Kredite mehr möglich sind.

Beide Themen hängen zusammen; bei der Presse. Medien, die der Regierung hinterhersabbern, unterlassen nicht nur die Beschreibung des Niedergangs, sie schreiben ihn herbei.

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Sonntag, 16. August 2020
Colabunt
Die Features Editor Anna Eube leitet ihr Interview mit einem Produzenten antirassistischer Cola ein:

„Mit einem Lifestyle-Produkt Deutschland verändern, geht das? Aydin Umutlu erfand 2012 „Ali Cola“ – eine trinkbare Antwort auf Thilo Sarrazins Bestseller-Rassismus. Acht Jahre später hat die SPD Sarrazin aus der Partei geworfen. Und Umutlu kämpft ein letztes Mal für seine Limo.“

So ist das, wenn sich das Marketing auf die Propaganda verlässt. Dass niemand eine Ali-Cola trinken will, auch wenn alle sie gut und wichtig finden, hätte eine Makrtanalyse beim nächsten Colatrinker ergeben, aber eben nicht beim Umweltamt oder der Antidiskriminierungsstelle.
Aber „Bestseller-Rassismus“ – ist das eigentlich Fakt oder Meinung?
Nur Emotion.
Propaganda.
Journalismus eben.

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Samstag, 15. August 2020
Kölsch FC
Der 1. FC Köln hat einem Fan, der die Mitgliedschaft wegen der Moscheewerbung auf dem Trikot kündigte, geschrieben: Kündigung bestätigen wir gern, wir bleiben bunt. So wird es gemeldet.
Nicht mal „Moschee gehört zur Skyline und die gehört zu Köln“, sondern in der bunt-islamistischen Arroganz. Die Moschee soll genau das bedeuten, wofür sie steht. Ist so gemeint, will man so.
Passt ja auch, Allah ist auf jeden Fall größer als der FC Köln.

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Freitag, 14. August 2020
Reflexweiß
Auf Perlentaucher:
„Es gibt auch einen  muslimischen Rassismus, sagt der schwarze Araber Malcolm Ohanwe bei  bento.de. Nein, denn dieser Rassismus ist auch nur ein  Reflex des weißen, meint Mohamed Amjahid, marokkanischer Herkunft, in der  taz.“
Ob es ihn deswegen dann nicht gibt, als Reflex, ist ein Logikrätsel. Aber welche dieser beiden Auffassungen nimmt die Person, den muslimischen Moslem, als denkbefähigtes Wesen ernst?

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Donnerstag, 13. August 2020
Kulturbetriebsfrieden
Die wohl noch erlaubte Redewendung lautet, die Kultur bekäme Druck oder Stress oder Probleme von links und rechts.
Abgesehen davon, dass schon diese Aufteilung falsch ist, das ist eine linke Zuordnung – eins davon ist staatlich und machtpolitisch gestützt und finanziert.
Wird ein Kabarettist als politischkorrekt geschmäht, kriegt er deshalb nicht die Auftritte gestrichen. Wird er den Falschen zugerechnet, kann er sich noch distanzieren und Stressmachen von beiden Seiten beklagen, womöglich bringt das noch die Publicity.

Wir haben eben nicht den Wettstreit der Meinungen und schon gar nicht im Kulturbetrieb, man kann sich nur entscheiden dazwischen, konform zu bleiben oder als politischer Gegner, feindlicher Kämpfer oder ausländische Macht betrachtet zu werden. Das Links-Rechts-Schema gibt vor, es gäbe spiegelbildliche Strömungen oder Bereiche, vielleicht Echoblasen. Entgegen dem propagandataktischen Trick sind aber Bürger nicht dafür verantwortlich, was andere Bürger sagen oder meinen, wogegen in der Herrschaftsschicht sehr wohl die Verantwortung des einen für Reden und Handeln des politischen Kumpanen erfragt werden kann. Der Bürger hat das Abwehrrecht gegen den übergriffigen Hof, der Hof hat keins gegen den kritischen Bürger.
Daher die höfische Phantasie, die Bürger stünden auf dem Sprung, die Macht zu ergreifen, was verhindert werden müsse, denn erst redeten sie was gegen die Grünen und dann bringen sie sie um.
Und darum müsse beim Kulturbetrieb angesetzt werden, sonst hätten wir sofort eine Schadkultur.

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Mittwoch, 12. August 2020
Fake, Dummheit, Pseudopolitik
WeLT.de zitiert aus dem MDR-Sommerinterview mit Eintagsministerpräsident Kemmerich, FDP, der sagt, er sei auf der Bananenschale ausgerutscht, die man ihm gelegt habe, und seine Frau und Tochter seien bespuckt und angegangen worden.

Als ob es die Bananenschale war, die seine Familie angegangen ist. Das will wohl auch der Interviewer nicht näher wissen.

Warum tritt er also wieder zur Landtagswahl an, wenn er nicht gewählt werden will? Was ist denn die FDP für eine Pseudopartei, Fake-Partei? Was ist der für ein Fake-Parteivorsitzender?
Die Partei für Politiker, die nur ein bisschen gewählt werden wollen.

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Dienstag, 11. August 2020
SPD-Zug
Die SPD stellt einen gemäßigten Sozialdemokraten auf, und schon stellt sich die Frage, was die SPD-Linken tun werden. Dasselbe wie die Linkspartei, den Preis hochtreiben.
Hätte die SPD einen Linksextremen aufgestellt, Kevin Kühnert oder so was, wäre nicht zu diskutieren gewesen, was die Gemäßigten tun. Sie hätten Parteidisziplin zeigen müssen.
Man sieht: Wer Scholz wählt, wählt SPD.

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Montag, 10. August 2020
Theoretische Verschwörung
So, alle Verschwörungstheorien der Welt bei den Anticoronapolitikkritikdemonstrationen. Da hat der Verfassungsschutz aber gut recherchiert. Muss ja bei allen jemanden haben, vielleicht sind auch welche für mehrere zuständig, aber alle sind beobachtet. Und, so sagt der oberste Verfassungsschützer, ein paar Rechtsextreme seine auch darunter, die sich aber stark präsentieren und das Bild prägen.
Ist das dann aber nicht wieder Sache der Medien, wen sie übermitteln? Fallen die auf eine starke Präsenz herein? Warum suchen sie sich gerade die aus und nicht welche von denen, die die Mondlandung leugnen, die hätten doch Spannenderes zu erzählen?
Vielleicht, nein ganz gewiss, wäre dort ein Verschwörungstheoretiker zu finden, der das erklären könnte.

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Sonntag, 9. August 2020
Quittierte Schuld
Die FDP ist im Grünen Bereich angekommen, inden Netzwerken wird eine Twitterei einer FDP-Frau diskutiert, die wir jetzt nicht überprüft haben, aber der Text und ihre Auffassung zur Frauenquotiererei sind echt, sie schreibt:

„Es geht mehr darum, eine gesellschaftliche, Jahrzehnte dauernde Diskriminierung von Frauen auszugleichen. Meiner Ansicht nach geht das nur über zeitlich begrenztes Unrecht, dass man jungen Männern zufügt.“
Und:
„Ich bin ja auch dafür, dass die FDP bei zwei Bewerbern und gleicher Qualifikation, die Frau nimmt. Ich weiß, das ist unfair für junge Männer, aber sie tilgen damit die Diskriminierungsschuld ihrer Väter.“

Wenn man das so sieht mit der Diskriminierungsschuld der Väter – dann waren das nicht nur die Väter der Söhne, sondern auch die Väter der Töcter, auch die Väter von dieser FDP-Grünen.
Wir sind quitt.

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Samstag, 8. August 2020
Wirbelfoto
Gemeldet: Steinmeier entschuldigt sich für Wirbel um Foto – „Hätte nicht passieren dürfen“.

Das ist ja nun Quatsch, der es schlimmer macht. Das war doch wohl kein Schnappschuss, wie ihm gerade die Maske heruntergefallen ist. Auch kein Selfie. Jemand hat das Foto gemacht, es wird freigegeben und kommt nicht etwa zufällig in die sozialen Netzwerke.
Nun wird er in der Bergluft nicht die Volksmusikerinnen angesteckt haben. Das Problem ist das, was er nicht versteht, und dass er es nicht versteht. Das Nebeneinander verschiedener Maßstäbe.
Er denkt, die Würde des Amtes bewahrt ihn davor, peinlich zu werden.
Das ist das Problem der Ideologen, aber nicht nur ihr eigenes, das ist das Problem, das man mit ihnen hat. Sie können nur das und bringen nicht einmal den Perspektivwechsel fertig. Steinmeier ist Joschka Fischer, der nicht geprügelt hat.

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Freitag, 7. August 2020
Rede und Gegenrede
Hier
https://www.publicomag.com/2020/08/ich-bin-eine-einzelbluete/
hat der Journalist, der die Bezeichnung noch verdient und dessen Brillanz bei Focus nicht gefragt war, einen Brief eines „alten Bekannten“ bekommen und darauf geantwortet.
Erhellend, wie sich die Antwort in Sachlichkeit und Niveau abhebt, aber immerhin war der alte Bekannte bemüht.
Die operative Fallanalyse ist etwas kürzer. Der alte Bekannte sieht sich vor den Scherben seines ideologisch-politischen Lebens, die Milieublase hat nichts mehr zu bieten, weil wieder einmal der Sozialismus, diesmal der wahre, weil nicht real existierende, am Ende ist. Eigentlich müsste der sich von der Blase lossagen, das stünde an. Aber dieser Schalter ist ausgebaut, das machen die Marxos als erstes. Darum braucht er die Phantasie, dass es auf der vermeintlichen Gegenseite auch nicht besser wäre und genauso zuginge wie in der eigenen. Damit begründet er vor sich selbst, dass er sich nicht lossagt.

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Donnerstag, 6. August 2020
Richtiges Individuum im falschen Kollektiv
Der Perlentaucher – wann wird der endlich zu Perlentaucher*_:=In – bemerkt zutreffend:

„Die junge Autorin Ronya Othmann  predigt  in der taz  zu jenen, zu denen sie gehören möchte, und die doch ihre Kritk am Islamismus nicht hören wollen“,
damit ist ihr Problem schon beschrieben. Sie möchte zu denen gehören, die sich als DIE GESELLSCHAFT ausgeben. Verständlich, aber irregeführt.

Perlentaucher referiert: "Der Kampf gegen den Islamismus ist Teil des antifaschistischen Kampfes." Othmann, die aus eine deutsch-jesidischen Familie kommt, hält all jenen, die vor allem "antimuslimischen Rassismus" fürchten, entgegen:  "Auch in Antira- und Bipoc Communitys wird geschwiegen und relativiert, etwa mit dem Argument, es gebe weitaus mehr Todesopfer rechter als islamistischer Gewalt in Deutschland. Ich finde es zynisch, Todesopfer gegeneinander aufzurechnen. Oft habe ich Muslim*innen klagen hören, es werde zu viel über den 11. September, den Terror des 'Islamischen Staats' in Irak und Syrien geredet. Das würde doch nur antimuslimische Ressentiments verstärken. Auch das finde ich als Ezîdin, deren Familie von diesem Terror betroffen ist, zynisch."

Ist es, hat sie recht, stimmt.
Es gibt aber keine richtige Gesellschaft in der falschen. Auch die taz, die das ja bringt, ist hier endotherm, auf diesen Artikel kommen dreißig, die der Leserschaft eine Bestätigung für ihre zynische sadistische Dummheit verkaufen.

Wenn sie zu solchen gehören möchte, kann sie sich nicht andere solche wünschen. Sie kann nicht den Stalinisten sagen, Kampf gegen Stalinismus wäre antifaschistisches Gebot.

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