Montag, 4. Juli 2022
Kurze Sichtbarmachung der Machtverhältnisse
Den Besprechungen von der Anne-Will-Sendung zufolge hat ein Realitätseinbruch für etwas Verunsicherung gesorgt, der aber weggewischt werden konnte, und, so ist zu lesen, die Journalistinnen seien noch hartliniger gewesen als Lauterbach, der auch nicht mit Realität die Leute verunsichern wollte. Die dramaturgische Betrachtung ist dabei: Lauterbach assistiert den Journalistinnen. Er agiert nicht rational, das ahnte man schon, aber nicht einmal selbstgesteuert. Hätte er dem Pfleger aus der Realität nachgegeben, wäre er weg. Die Journalistinnen hätten theoretisch nachgeben können, ohne ihren Posten zu riskieren, jedenfalls nicht den nominellen Posten.
Man hat mal einen Blick auf die Machtverhältnisse gekriegt. Das sind allein die, die wirken, es gibt keine anderen. Steht so nicht in der Verfassung, aber die garantiert sich auch nicht selbst.

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Sonntag, 3. Juli 2022
Getestet
Dafür, dass wir einen Katastrophenwinter vor uns haben, werden wir aber erschreckend schlecht darauf eingestimmt.
Die paar Aufrufe, zusammenzurücken und gemeinsam Energie zu sparen, verbunden mit der Ankündigung, es wird nicht genug Wärme für alle geben, das reicht doch nicht für die Einstimmung, auch wenn man einen Schuldigen hat, den man pflegen kann.

Aber die Herrschenden denken, dass sie damit durchkommen, und vermutlich haben sie da vollkommen recht.

Wir haben den Corona-Test bestanden.

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Samstag, 2. Juli 2022
Gebundene Medien
Orwells Neusprech verhindert bekanntlich das Denken von abweichenden Gedanken, und das ist, was das Zeitungsdeutsch bei uns leistet. Das Medien- und Pressegewäsch hat das Sprechen und Denken so stark durchsetzt, dass man darauf angewiesen ist, auch wenn man etwas Kritisches und Abweichendes sagen will, einfach weil man nichts anderes mehr kennt.
Dieses Formulieren in umschreibenden Metaphern mit emotionalisierender Absicht lässt sich nicht in Gegenrichtung verwenden. Man kann es ja versuchen, wenn man nichts anderes hat, aber dann kommt so was heraus: ''Anzeigenboykotte und Verfassungsschutz: Der Feldzug gegen freie Medien nimmt an Schärfe zu'', nur als zufällig gefundenes Beispiel. Nimmt an Schärfe zu, das ist ja nicht die Handlung. Schon gar nicht etwas, das der Feldzug tut.
Hier wird das Gewohnte kopiert, vielleicht soll gerade ein Gefühl, man würde etwas Abseitiges lesen, vermieden werden. Sehr wahrscheinlich ist es auch so, etwas Klares, Informatives würde schon eine Anmutung von Zweifelhaftem auslösen.
Und Zweifelhaftes wollen wir nicht, das wissen wir aus den Zeitungen.

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Freitag, 1. Juli 2022
Endeffekt
Die Evaluierung der Coronamaßnahmen, so wird genannt, was der Hof gleich selbst betreibt zur Abwendung der Aufarbeitung. Aber gut, soll man, wenn auch zu spät, überprüfen, was was gebracht hat.
Ehrlicherweise, und damit ist schon impliziert, dass das nicht geschehen wird, müsste dann auch untersucht und bewertet werden, welches Vorgehen gegen die Kritiker und welche medialen Maßnahmen, welches Framing und welches Sperren und Löschen irgendeinen Nutzen und damit irgendeine Berechtigung gehabt haben sollte.
Oder kämen wir etwa dazu, dass Zeitungen und Rundfunk beschlössen, sich was zu schämen?

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Donnerstag, 30. Juni 2022
Getane Arbeit
Völlig selbstevident und keiner Erklärung bedürftig, Perlentaucher zitiert:

Im Spiegel (hinter Paywall) schimpft Eva Menasse über den ''diskursiven Reinigungsfuror eines publizistischen Bataillons aus Anti-Antisemiten, die offenbar wirklich glauben, dass sie dieses Land bald, vielleicht schon übermorgen, antisemitenfrei kriegen''. Ein ''Hauch von McCarthy'' wehe durch das Land: ''Da man nach all den Jahren im eigenen Purgatorium vollumfänglich verstanden zu haben glaubt, was Antisemitismus ist, und sich selbst frei davon wähnt, möchte man ihn bei anderen umso allumfassender geahndet sehen. Ein deutscher Drang zur Übererfüllung blitzt auf. Genau diesem entsprang vor drei Jahren die so ungeheuer schädliche Anti-BDS-Resolution des Bundestags, eine Resolution, die ursprünglich auf die AfD zurückging. Im Jahr 2019 wusste hierzulande noch kaum einer, was BDS (...) eigentlich ist: nämlich die an sich vernünftige Idee der Palästinenser, eine gewaltlose politische Alternative für die Auseinandersetzung mit Israel zu finden. Aber BDS fuhr unter anderem deswegen gegen die Wand, weil es sich nicht mit dem Boykott von Produkten der israelischen Siedler (die jeden Boykott verdienen!) zufriedengab, sondern ihn auf israelische Künstler und Wissenschaftler ausgedehnt haben wollte. Das ist, Stichwort Meinungs- und Kunstfreiheit, in demokratischen Ländern die rote Linie, das muss man gar nicht Antisemitismus nennen.''

Nur lesen und im Kopf behalten.

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Mittwoch, 29. Juni 2022
Multikrisenmodus
Wir können mal darauf gespannt sein, ob die Krisen sich überschneiden und kumulieren, Krieg und Corona. Eigentlich haben wir nur Kapazität für eine und auch nur Bedarf, aus Sicht der Herrschenden. Unsere Herrscher hätten, jedenfalls kennen wir sie so, nicht das geringste Interesse am Ende der Krise. Mit Klima kann man viel Stress machen, aber die bessere Bedrohungskulisse ist doch ein Virus, wo man den Maßnahmenleugnern die Schuld geben kann. Krieg ist eigentlich noch besser, weil der an allem schuld sein kann.
Da aber sich die Kriegserlebnisse nicht auf Inflation und kaltes Wasser beschränken dürfen, müssen noch andere Auffangkrisen her, es genügen die vorhandenen.
Was der bereits erreichte Effekt ist: Wir können uns gar nicht mehr daran erinnern, wie überhaupt ein freies Land funktioniert und was eine gute Regierung seinsollte.

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Dienstag, 28. Juni 2022
Geldverkehr
600 Milliarden Euro, das sind auch inflationsbereinigt sehr viele Milliarden, die sollen nach Afrika gehen für den Wieder- oder Erstaufbau, begründet wird es mit China, das Ähnliches tut und seinen Einfluss vergrößert.
Es wird also getan, was man am besten kann, Geld geben, die Empfänger werden bereitstehen und die Provisionen sind normale Vorgänge.
Wenn wir also die Infrastruktur in Afrika bezahlen, wo China seinen Einfluss vergrößert, wäre es dann nicht effizienter, wir bezahlen das Geld direkt an China?

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Montag, 27. Juni 2022
Niemandsland
Der Genderquatsch ist ja Unterrichtsstoff, und es ist festzustellen, er kommt bei den Schülern gut an.

Der Gründe gibt es mehrere.

Es ist natürlich leichterer Stoff als Redoxydation. Die Kinder werden emotional gepackt, sie wollen offenbar nett sein und kriegen vermittelt, dass sie netter sein können als die ausgrenzende altdenkende Gesellschaft. Und sie können gegen die Eltern aufbegehren, indem sie ihnen sagen: Ihr seid homophob und ich bin der Beweis!

Eine emotionale Perfidie wird aber noch mitverkauft. Die Kinder werden entlastet davon, ein Mann sein zu müssen beziehungsweise eine Frau sein zu müssen. Beides bringt hohe und in jungen Jahren unüberschaubare Verantwortung mit sich und verlangt viel. Wenn man nun gesagt kriegt, man braucht nicht Mann oder Frau zu sein, ist das eine höchst frohe Botschaft.

Es gibt schon jetzt kaum noch taugliche Rollenvorbilder, und die jetzige Schülergeneration wird keine Orientierung mehr an die nachfolgende geben, nicht einmal mehr als Abgrenzungsmodell.

Das Niemandsland wird Realität.

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Sonntag, 26. Juni 2022
Nähere Zukunft
Wir können mal gespannt sein, was die Nachfolge von ''Wir sind ein reiches Land'' sein wird.
Die schlimme Vergangenheit eignet sich als Argumentationskulisse nicht so sehr, wenn manche bemerken, damals habe man wenigstens noch auf die Autobahnen fahren können. Kolonialismus geht immer, überzeugt aber nicht, wenn man kein reiches Land mehr ist.
An die großartige Zukunft wird auch nicht so recht geglaubt werden. Was sollte das Zukunftsversprechen sein, noch mehr Gleichheit auf noch niedrigerem Niveau? Das ist die Zukunft, aber kein Versprechen.
Vielleicht fällt denen noch was ein, aber zu erwarten ist nichts als mehr Geschrei und mehr Gewalt und mehr Maßnahmen. Und ein paar Tatortkrimis, die Normalität vorgeben.

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Samstag, 25. Juni 2022
Parteilinks
Die Linkspartei ist immer noch die ehrlichste Partei, sie nennt sich selbst Linke und sagt ganz offen, dass sie linke Politik bietet. Die Lüge findet vollständig bei den Folgern statt.

Ramelow sagt auf dem Parteitag, man wolle den anderen in den Hintern treten. So spricht ein Ministerpräsident in Regierungsverantwortung. Hat er getan, tut er und wird es weiter tun. Auch ohne merkelsche Unterstützung.
Die Vorsitzende habe eine ''kämpferische Rede'' gehalten, freut sich die Presse.

Und irgendjemand hat die sozialen Missstände aufgezählt. Die mögen das Körnchen Wahrheit sein, das hier nicht einmal in einen halben Argumentationsvektor eingebunden ist; ja und was jetzt? Darum sollen alle links wählen? Darum soll die Gesellschaft umgebaut werden, in der das alles nicht vorkommen darf?
Ja, so etwa.

Mag sein und nicht gemindert werden, dass manche in einer dann eher kommunalen Funktion sich wirklich um was kümmern, das ist aber gerade nicht Partei. Partei ist, weil man Probleme aufzählen kann, mehr Staatsposten zu fordern, und weil man sich selbst mies findet, sich als gutrichtiggerecht zu definieren.

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Freitag, 24. Juni 2022
Sinn und Zweck
Man muss es noch mal klar formulieren, nachdem wir es immer wieder angesprochen haben: Bei der Gender-Sache geht es nicht um Geschlechtergerechtigkeit, weder um Geschlechter noch um Gerechtigkeit.
Hier haben nicht ein paar quirlige Typen etwas zu viel Präsenz für ihre Anliegen, hier wird nicht ab und zu wegen eines guten Anliegens zu weit gegangen.
Wenn der Queerbeauftragte der Bundesregierung sagt, ein Arzt könne nicht entscheiden, ob eine Person Mann oder Frau sei, dann tut er nichts anderes, als eine Lüge zur Wahrheit zu erklären, weil er die politische Macht dazu hat.
Wenn das geht, geht alles.

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Donnerstag, 23. Juni 2022
Keine Revoutionarität
Eine revolutionäre Situation ist nicht und kommt nicht. Es kommt nicht einmal Wendestimmung.
Was durch Wahlen ginge, wird nicht gemacht, man wählt die Amtsinhaber, weil man sich da am sichersten fühlt, gerade in der schweren Zeit.
Und mag die Situation noch so revolutionär sein wie in der Theorie beschrieben, wer sollte wen gegen wen aufwiegeln und wen umstürzen? Mit welchem Ziel, wieder Gas zu kriegen?

Man sieht unseren Herrschernasen auch an, dass sie gar nicht einmal fürchten, gestürzt zu werden, sondern schleichend entmachtet, so wie sie selbst es erfolgreich getan haben. Unterbunden wird ein vorgestellter Marsch der Anderen durch die Institutionen, eine Delegitimierung des Korruptionswesens durch die anderen nach dem eigenen Muster.
Sie wissen sehr gut, wie sie es angestellt haben und wie es funktionierte.
Sie haben vorgebaut.
Noch mal passiert das nicht.

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Mittwoch, 22. Juni 2022
Sofortmaßnahmen
Wir ahnen, was nun kommt, es wird vielleicht sieben bis zehn Tage dauern, weil die Heftigkeit doch unerwartet war, da hat man nichts auf Vorrat oder in Vorbereitung. Documenta-Skandal, Antisemitismus auf der Kunstschau, also mitten im Milieu.
So Ende nächster Woche, da gibt es eine Aktion Kampf gegen steuerborddunkel unter Einsatz schwerer Waffen, Reichsbürgernester werden ausgehoben, wo man teilweise nichtangemeldete Waffen findet, die nächsten Querbürger werden antisemitisch konnotiert, sogar Chats bei der Polizei mit Umsturzplänen und Beschimpfung des Bundespräsidenten kommen ans Tageslicht.
Das Ergebnis ist, dass Linke mehr Geld kriegen.

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Dienstag, 21. Juni 2022
Unwiderlegbare Nachricht
Die Formulierung der Meldung lautet in den ör-Radionachrichten so: ''Der Druck aus den Ländern auf die Bundesregierung wächst'' und so weiter wegen schärferen Coronamaßnahmen. Weil vier Regierungen so was geäußert haben.
Eigentlich eine blanke Falschmeldung, wenn man den Hauptsatz als Hauptnachricht ansieht.
Das vermittelte Bild ist über die Grenzen des Wahren verschoben, so kann man es wohl metaphorisch ausdrücken. Im Verständnis der Hörer entsteht eine andere Dramaturgie als die tatsächliche, und das ist beabsichtigt.

Schlimmer als die Verlogenheit ist aber der Umstand, dass man sich tatsächlich nicht gegen diese Art der Belügung wehren kann. Wenn man wie jetzt hier den Trick erkennt, ist noch gar nichts. Wenn man dagegen ist, dann gegen wen oder gegen was, gegen welche Konstellation oder welche Akteure?
Es bleibt ja gar nichts unterhalb de verfassungsschutzrechtlichen Delegitimierung des Staates.

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