Donnerstag, 22. Dezember 2022
Gelungene Maßnahmen
Vor fast drei Jahren gab es die Corona-Wende, aus der Verschwörungstheorie wurde Politik.
Noch irgendwo verständlich und verzeihbar ist, dass der Staat nicht nichts machen kann. Als die Erkrankungsfälle nicht mehr abzutun waren, war irgendwas zu tun, und dass unter dem, was getan wird, Falsches und zu weit gehendes ist, lässt sich kaum vermeiden, so würde es allen passieren.
Was nicht passieren darf, ist der geschehene Umgang mit denen, die anderer Meinung sind.
Normalerweise wäre das, was Abweichler zu sagen haben, wichtiger als die herrschende Meinung, nicht weil sie mehr rechthätten, sondern weil für die Korrekturen nötig ist zu wissen, was anders gesehen werden kann und warum. Nur durch Korrekturen kann man das Richtigere tun, ohne die Fähigkeit zum Korrigieren nicht.
Und das ist, wo wir angekommen sind.
Wir dürfen im Nachhinein sogar ein bisschen kritisieren.
Nicht aber etwas lernen für den Umgang von Medien und Staat mit den Bürgern, außer dass es immer die Falschen sind, die was anderes sagen.
Insofern ist das Medienexperiment Corona geglückt.

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Mittwoch, 21. Dezember 2022
Aufgewärmte Kamellen
Andrea Nahles sagt, jetzt als Arbeitsamtschefin, wir haben noch nicht den Spirit Einwanderungsland.
Damit setzt sie eine Tradition der Inkompetenz fort, die eigentlich nicht mehr rhetorisch übermalt werden könnte.
Seit vierzig Jahren ist es Standard, dass wir uns von der Lebenslüge, dass die Gastarbeiter nur zum Gastarbeiten gekommen seien, zu verabschieden haben.
Vor dreißig Jahren hieß es, wenn wir uns erst bekennen, ein Einwanderungsland zu sein, dann. Die CSU sagte: ja, aber kein klassisches.
Vor zwanzig Jahren doppelte Staatsbürgerschaft, damit und weil dann.
Vor zehn Jahren sagte der Bundespräsident, wir müssen uns von der Lebenslüge verabschieden, dass die Gastarbeiter nur und so weiter.
Willkommenskultur, Integrationsbeauftragte, freue mich drauf.

Es sind die ideologischen Konzepte, die es nie bis in die Wirklichkeit schaffen.
Was denn noch? Ach, der Spirit. Gibt bestimmt bald einen Spiritbeauftragten. Für den Anfang einen.
Günstig für die Dame Nahles, dass sie für Spirit nicht zuständig ist und nichts für den Mangel kann.

Soll die Dame Nahles mal in eine zufällig ausgewählte Stadt gehen und den Leuten klarmachen, dass ihnen der Spirit Einwanderungsland fehlt.

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Dienstag, 20. Dezember 2022
Wehrhafte Demokratie
Aktuell häufige Sprechstanze, die von der wehrhaften Demokratie, weil 3.000 Beamte gereicht haben, den Putsch von 25 Reichsbürgern zu vereiteln, und weitere Ermittlungen laufen noch, die Kontakte werden ausgewertet, vielleicht hilft die Luca-App.

Demnach spielt sich die wehrhafte Demokratie allein auf den staatlichen Ebenen ab.

Bürger, Bundesbürger, wären gar nicht beteiligt. Sie wären im Putschfalle dieselben Untertanen gewesen, die sie jetzt sind, in der Sicht der wehrhaften Demokraten. Niemand von den Menschen aus Staat und Partei hatte das Vertrauen in das Volk, das eine diktatorische Machtergreifung nicht mitgemacht hätte.

So weit geht die demokratische Wehrhaftigkeit dann doch wieder nicht.

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Montag, 19. Dezember 2022
Massenkultur
Eine Nebensächlichkeit in Orwells 1984, die man sehr wahrscheinlich nicht als erstes präsent hat, wenn man an die beschriebenen Verhältnisse denkt, ist der Kulturbetrieb; es gibt Literatur und Theater und so was, aber alles gemacht von Kollektiven, Kollektivware mit Ablenkungswert. Keine individuellen Schöpfungen, schon gar keine Genies ihres Faches.
Wenn man daran denkt, kriegt man einen Zusatzschrecken bei Künstlerkollektiven auf der Documenta oder Aktionsinitiativen.

Ob bei Orwell weniger Personen in der Kulturverwaltung und in den Fernsehdirektionen beschäftigt waren als jetzt bei uns, kann nicht abgeschätzt werden.

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Sonntag, 18. Dezember 2022
Montageanleitung
Die Montagsdemonstrationen 89 in der DDR hatten noch eine heute völlig unverständlich erscheinende Brisanz für die herrschende Riege, denn Montag früher Abend, das war die Zeit der Parteiversammlung. Ein Hochamt. Und zu der Zeit, während der Parteiversammlung, wird demonstriert, alle wissen das, es wird entweder der Anschein gewahrt oder aufgebrochen, denn die einfachen Parteimitglieder waren, auch wenn sie überzeugt waren, was nicht alle waren, irgendwo im Arbeitsprozess, in der Realität, wo immer die Partei Leute zum Eintreten bewegen wollte. Der Effekt der Montagsdemonstration war also sehr direkt.
Das ist heute anders, die Zeitung schreibt nicht, wovon die Partei will, dass es die Leute lesen, sondern was die Partei selber lesen will. Das Establishment ist viel dicker, es wird nicht tangiert von Eintagsdemonstranten.
Jetzt spazieren sie regelmäßig ins Leere.
Der Gang müsste dahin gehen, wo über den Effekt bestimmt wird, zur Information, also zur Lokalredaktion oder der Anstalt. Dort müsste die sachliche Berichterstattung gefordert werden oder der Dialog auf Nasenhöhe oder der Rücktritt des Chefredakteurs. Das ergäbe wenigstens die gleichen dummen Gesichter wie in der Parteiversammlung im Herbst 89.

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Samstag, 17. Dezember 2022
Thrillerstoff
Denken wir uns, wir sind ein Entscheider, ein hoher Offizier bei der Information von Treva, und es ist zu erwarten, dass in einem halben Jahr der Unmut in der Bevölkerung ein noch nicht da gewesenes Ausmaß annehmen würde. Was tun wir?
Wir generieren eine eigene Umsturzverschwörung, wir brauchen dazu Leute, die selber glauben, dafür tauglich zu sein, aber letztlich nicht in der Lage wären, tatsächlich gefährlich zu werden, sollten wir die Kontrolle über sie verlieren.
Dann können wir im Herbst sehen, wer sich dazugesellt, und wir können alle, die gefährlich werden könnten, wegen Demokratieverrates drankriegen, ob sie nun einen demokratisch legitimen Wechsel vorhatten oder nicht.
Womit wir nicht rechnen, ist, dass der Hebst doch nicht heiß wird.
Unsere Pläne, die Verschwörung auffliegen zu lassen, setzen wir trotzdem um, kann ja nicht schaden, gegen den politischen Gegner vorzugehen und ihn mit dem Grund dafür in Verbindung zu bringen.

Falls jemand ein Drehbuch oder einen Thriller schreiben möchte, der Stoff ist frei.

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Freitag, 16. Dezember 2022
Sprache des Grünen Reiches: ''kräftig''
Modeschwatzwort, Preise oder Gehälter steigen kräftig, Anstiege überhaupt sind kräftig, heute im Radio wurde sogar kräftig unter die Arme gegriffen.
Diese geschwätzige Verkräftigung ist nicht nur Geplänkel, sondern Zubehör der Passivkonstruktionen im Infodeutsch, wo Vorgänge nicht dargestellt, schon gar nicht mit den handelnden Personen, sondern umschrieben werden, als würden sie sich selbst betätigen. Maskenpflicht oder Gaspreisdeckel ''kommt''.
Echte Handlungen werden umschrieben zumeist mit metaphorischen und emotional besetzten Großwörtern, und je ungenauer die Wörter sind infolge der Verallgemeinerung, desto bestimmter der Artikel. ''Der'' 1,5-Grad-Pfad. Gibt es noch andere? Nein, nur den!
Weil das stilistisch sehr bewegungsarm ist, muss eine Verstärkung her, darum geschieht alles kräftig, und der Leser oder Hörer bleibt im Schwachen.

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Donnerstag, 15. Dezember 2022
Entrahmt
Da soll der eine SPD-Vorsitzende einen Ordnungsruf versucht haben, worum es hier eigentlich gehe, wie könne man nur in den Vordergrund rücken wollen, dass Journalisten vorab informiert und eingebunden gewesen seien, wo es doch um die Besiegung des Reiches gehen sollte.
Das ist tatsächlich zu bemerken; die Infomacht hat gar nicht mehr damit gerechnet, dass sie selbst sich zeigt. Sie hat daran geglaubt oder es ohne Reflexion vorausgesetzt, dass ihr Produkt selbst nicht in einem Zusammenhang gesehen werden würde. Der Rahmen selbst soll nicht zum Bild gehören und nicht gesehen werden.

Immer ist alles Diskurs, sogar Geschlechter werden gelesen, nur die Infomacht selbst will nicht gelesen werden, sondern unhinterfragt und unhinterfragbar die Wirkung haben, die sie selbst bestimmt.

Ist noch nicht ganz der Fall.
Nah dran.
Bald.

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Mittwoch, 14. Dezember 2022
Den Richtigen getroffen
Ein Beispiel aus der Region für die Pressearbeit.

Da hat in einer Kleinstadt einer ein Tattoo-Studio aufgemacht und die Proteste von Linken und Antifa auf sich gezogen.
Eigentlich sieht das Ganze aus, als ob ein V-Mann sich ein zweites Standbein als Tätowierer gesucht hat.
Der Lokalredaktionsleiter hat auf die Internetseite geguckt und wirklich üble Sachen gesehen. Er habe aber nicht den CDU-Landesvorsitzenden, der in der Nachbarschaft haust, bei den Protesten gesehen, man solle doch nicht Schnappatmung kriegen, nur weil Linke und Antifa ein Thema besetzen.

Nun, wenn Presse, Antifa und Linke ein Thema besetzen, ist mit Quadratschwindel zu rechnen.
Tätowierer und Tattoos und weitere Angebote und seine Selbstbeschreibungen sind nichts, was man will, die Kundschaft scheint behandlungsbedürftig.
Nun soll man bei den Protesten eben denken: Da trifft es mal einen Richtigen.
Und sobald man das gedacht hat, liegt man falsch.
Genau dafür ist der Fall gezimmert. Es gibt die Richtigen, die es treffen kann. Diesmal doch ganz gewiss.
Und damit ist, zeitungsdeutsch, der Weg bereitet, der Boden geebnet, also die Mentalität vorbereitet für die Anschlussnutzungen. Hier: der CDU-Mann. Um den geht es, assoziativ zu dem Fall, wo es doch einen Richtigen trifft.
Es wird nicht der Gedankengang der CDU gewesen sein, dass es nicht Angelegenheit einer Partei ist, wer ein Tattoostudio aufmacht. Aber das reicht schon, um in den ausgeweiteten Verdacht zu kommen.
Und niemand findet was dabei.

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Dienstag, 13. Dezember 2022
Komplementäres Reich
Das mit der Reichsbürgerlichkeit ist gewiss, wie hier schon dargestellt, entstanden aus dem Wunsch nach etwas anderem, in den Westen gehen oder geh doch in den Osten, das hier kann's doch nicht sein, da muss es doch ein Phantasiereich geben. So was kann stabilisieren, die Psyche und den bestehenden Staat.
Und das ist die Angst der illegitim Herrschenden: es könne etwas anderes geben oder auch nur für möglich gehalten werden, etwas anderes als die eigene zum Kauf aufgezwungene Vision.
Da passt es bestens, dass man nun eine Verschwörung aufdecken kann, für die man überhaupt keinen Beweis benötigt. Man kann jetzt das machen, was man schon immer wollte, genau wie bei Klima und Corona, diesmal ist das Gedankenverbrechen schon mit Staatsveleugnung gleichgesetzt.
So ist das, wenn die Politiker sich für Partei und Staat halten, dann ist die Angst, gestürzt zu werden, immanent und wird projiziert in das feindliche Reich, dem nun alles zugerechnet werden kann, was nicht passt.
Passt doch.

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Montag, 12. Dezember 2022
Losgegangen
CDU und FDP merken, was läuft. Als Parteien der Mitte der Gesellschaft stehen sie unter Beobachtung und Verdacht, und genauso verhalten sie sich, sie distanzieren sich und stimmen ein und fordern, als wären sie die grüneren Linken.
Wenn jetzt Kubicki wieder mal einen hellen Moment hätte und sagt, was ist, dann wäre er erledigt.
FDP-Baum soll bei Anne Will vor einer Infektion der Mitte der Gesellschaft gewarnt haben. Nicht mit Corona, aber ist auch egal, spielt keine Rolle mehr. Der redet so, er denkt so, und wer anders redet und denkt, ist schon infiziert, anfällig, staatsfeindlich und zu entfernen.
Man kann vorab schadenfreudig sein; es wird ihnen nichts nützen. Sie sind dran, sobald die Reihe an ihnen ist und die anderen Zeichen schon gesetzt wurden.

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Sonntag, 11. Dezember 2022
In unguter Erinnerung
Das Kunststück, das unsere propagandistischen Herrschaften vollbringen, ist, dass nur sie es sind, die das System ablehnen dürfen. Wir sind die einseitige westliche männliche weiße, also miese eklige, Mehrheitsgesellschaft, wir bleiben bunt und vielfältig, indem wir gegen alle vorgehen, die unsere Werte ablehnen, und Linken mehr Geld geben. So lässt sich die Ideologie zusammenfassen.
Die DDR hat sich noch permanent selbst gefeiert, das Übel war der Westen, der für die Vergangenheit stand, alles wird Sozialismus und darüber freuen wir uns. Darum hat man heute noch irgendwie die Erinnerung, es wäre nicht alles schlecht gewesen.
Es wird keine gute Erinnerung an die Bundesrepublik geben, weil niemand sich daran erinnert, dass das beste Deutschland, das wir je hatten, noch Freiheit und Demokratie kannte als realen Zustand, nicht nur als Herrschaftssprechstanzen, und die Grundrechte Abwehrrechte waren. Man wird der Bundesrepublik Deutschland nicht nachtrauern.
Und wer es doch tut, hat garantiert Kontakte in die Reichsbürgerszene.

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Samstag, 10. Dezember 2022
Terrorwechsel
Ein Ergebnis des Putsches: Neudefinition oder Neubesetzung des Wortes Terror.
Terror ist nicht mehr das, was wir bisher dafür gehalten haben oder was man so bezeichnen könnte, weil es sich nicht unterscheidet von dem Handeln der Terrorbanden.
Nein, jetzt neu, Terror ist Umsturzphantasie, wenn sie die richtige, also die falsche ist.
Demnächst wird man von Terror-Razzien im Terrormilieu hören, Terror-Sympathisanten werden ausgemacht in beiden Wortsinnen.
Und das Schrecklichste: die Leute werden nichts dabei finden.
Furchtbar.

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Freitag, 9. Dezember 2022
Inmitten der Feinde
Heute im DLF-Frühstücksradio hintereinander zwei Telefoninterviews, erst mit einem Abgeordneten der Gegenpartei, der damit seinen, für ihn hoffentlich, schlechtesten öffentlichen Auftritt gegeben hat, danach ein zackiger SPD-Mann, der Fronten, Narrativ und Maßnahmen absteckt.
Die eingebetteten Journalisten, sagt der, hätten gar nicht vorab informiert zu werden brauchen, das wäre eine Fehlmeldung, die recherchieren ja sowieso.
Kann gut sein, dass der Staat nur die Kulisse für den tiefen Staat gegeben hat, das wäre schlüssig.
Und jetzt müsse die Mitte der Gesellschaft sehen, dass wir in einer rechtsterroristischen Gefahrenlage sind.

Und neu gegenüber der RAF sei, dass der Terror aus der Mitte der Gesellschaft komme.
Da muss es ja mindestens zwei Mitten der Gesellschaft geben, die eine weiß noch nichts davon, das aus der anderen der Terror kommt.

Vielleicht würde der dazu sagen: ja genau. Passt schon, beide Mitten müssen kontrolliert werden.

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