Montag, 26. September 2016
Diplomatz
Steinmeier, der sich so viel auf Diplomatie und Besonnenheit einbildet, hat mit anderen dem Westen zugerechneten Außenministern Russland Barbarei in Syrien vorgeworfen und angekündigt, man werde bald keine Geduld mehr mit Russland haben.
Entweder ist die Botschaft, dass man jetzt eben Geduld hat, oder Steini ist noch blöder als gedacht. Diplomatisch ist das jedenfalls nicht, er kann nur darauf hoffen, von Putin belächelt zu werden.
Wenn er nicht einmal mit Russland reden kann, wie will er sich den großen Konflikten widmen, könnte man fragen, wenn man ihn ernstnähme.
Angenommen, Steinmeiner hat in der Sache recht, was fraglich ist angesichts der Islamisten, die der Westen unterstützt, hätte er ja hier mal im Umgang mit Russland diplomatisches Geschick unter Beweis stellen können. Oder was soll dann sein, wenn die Geduld am Ende ist? Dass die Beteiligten an den Verhandlungstisch auf Augenhöhe kommen?
Außenpolitik hätte bedeutet, die gegenüberliegende Seite zu verstehen, was nicht heißt, deren Sicht zu übernehmen. Da hätten sich Fragen gestellt. Warum machen die das, was nützt das? Sind die zivilen Ziele gar nicht so zivil? Kann ja sein. Ist nur ein unzulässiger Gedanke für Moralinge, die als die Guten definiert sind.
Leider wahr ist, dass in einer Situation wie einem solchen Krieg kaum etwas Richtiges als Handlungsoption zur Auswahl steht und man sich nur zwischen Falschem entscheiden kann.
Steinmier schafft es, dann noch etwas Falsches zu finden, was mehreres des Falschen verbindet.
Der muss dringend Bundespräsident werden und aus der Außenpolitik herausgezogen werden.

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Oder
UNO-Generalsekretär, falls es die Merkel nicht macht ...

Und warum die das ausgerechnet jetzt machen? Einfach mal an den US-Angriff auf die syrische Armee in der letzten Woche denken. Putin ist diesbezüglich sehr schlicht gestrickt. Erdogan könnte dies gut erklären.

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"Arabischer Frühling"Ade!
Ich habe mir heute von Ihnen insgeheim einen Kommentar gerade über Syrien gewünscht. ... ist mir in Erfüllung gegangen und hat mich auch inhaltlich nicht enttäuscht. Danke!
Der Westen und allen voran Deutschland tut sich schwer mit der weltpolitischen Orientierung. Man versteht nicht, dass die Realität ausserhalb der Einflusssphäre mit sich noch weniger spielen lässt als zu Hause.
Der arabische Frühling ist längst gescheitert, wo die (übrigens durchaus westlich orientierten) Diktatoren bereits weg sind, dort ist der Islamismus auf Vormarsch. Darüber sollte sich auch Steinmeier nicht freuen.
Assad und vor allem sein Vater sind/waren sicher keine Gentlemen, aber das Land war relativ prosperierend, befriedet und brachte die angeblichen oder tatsächlichen „Fachkräfte“ hervor. Gerade Assad Junior tat auch nie so, als wenn er sich auf ein Abenteuer mit Israel einlassen wollte. Insgesamt wäre er aus westlicher Sicht noch der am berechenbarste Diktator der Region gewesen. Putin, der Realist, setzt auch gerade deswegen auf Assad. Eigentlich müsste der Westen auch genug von den sogenannten arabischen Rebellen haben. (Siehe James Bond: Ein Hauch des Todes, 1987, wo der Westen noch glaubte in dem Taliban einen Freund gefunden zu haben)
Nebenbei: Wie soll sich Israel auf ein Frieden mit den Palästinensern einlassen, wenn niemand weiß, wie sich die arabische Region demnächst entwickelt.
Der Zug für Syrien ist abgefahren. Eine Rettung in absehbarer Zeit ist nicht mehr möglich.
Wir wollten es so....

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Gerade Assad Junior tat auch nie so, als wenn er sich auf ein Abenteuer mit Israel einlassen wollte. Insgesamt wäre er aus westlicher Sicht noch der am berechenbarste Diktator der Region gewesen. Putin, der Realist, setzt auch gerade deswegen auf Assad.
Vely richtig angemerkt. - Ihr Kommentatorenfreund war vor etwas mehr als 30 Jahren in Israel (als Nicht-Jude) und war amüsiert darüber, wie gut israelische Juden Assad sr. fanden, weil berechenbar.

Putin hat einen Vielvölkerstaat zusammenzuhalten, Russland ist immer noch einer - wäre Putin wirklich ein 'lupenreiner Demokrat' (Gazprom-Gerd), würde das Land zerfallen und zu einem (recht großen) Risiko-Faktor werden.
Was Steinmeier abgeht, ist die Verständigkeit, böse muss er nicht sein, er ist aber kein Realpolitiker (obwohl die Realpolitik, genau so geschrieben, ein weit anerkannter Germanismus ist).

Wird Steinmeier bei Goldman Sachs landen bis enden?

MFG
Dr. W (der Gazprom-Gerd eigentlich gar nicht so schlecht fand)

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Es wird halt nicht gewusst, ob Steinmeier blöde oder bösartig ist, Hanlon’s Razor bleibt anzulegen.

An sich ist der Bursche ja mit der Kritik an Despoten sehr sparsam, insbesondere, wenn sie muslimischer Bauart sind, aber an Boris Johnson, Donald J. Trump oder Vladimir Putin geht der Mann ran, wie ein Drogenhund an Udo Lindenberg (rangehen würde, wenn Udo nicht bundesdeutsch unter Naturschutz stände), vgl. :

-> http://www.focus.de/politik/videos/unverantwortlich-steinmeier-richtete-hart-ueber-johnson-kurz-bevor-dieser-aussenminister-wurde_id_5728965.html

-> https://www.youtube.com/watch?v=7cG3DvK__qY

Helge gilt übrigens auch als gedopt.

MFG
Dr. W (der sich auch gelegentlich fragt, wie ungemein gut und populär er geworden wäre, hätte er je zu, äh, leistungssteigernden Substanzen gegriffen)

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