Freitag, 20. Oktober 2017
Hohltagesspiegel
Auf der Suche nach dem täglichen Ärgernis ist der Tagesspiegel ein zuverlässiger Lieferant. Ein als Kommentar apostrophierter Text ist wieder einmal keiner, sondern Propagandagewäsch.
Wir müssen wenigstens zeigen, dass wir die propagandataktischen Tricks erkennen.

„Die CSU nimmt Kurs auf die AfD
Muslimische Feiertage - der Kampf gegen ein Phantom
Mit ihrer harten Ablehnung gegen muslimische Feiertage versucht die CSU schon, die rechte Flanke zu schließen.“

So wird aufgemacht. Wenn es Journalismus wäre, wäre es schlechter; abstrakte metaphorische Phrasen. Nimmt Kurs. Das ist schon falsch, wenn es nur dasteht.
Rechte Flanke, auch eine falsche Metapher, emotional besetzt dazu. Man könnte auch den Lesern einen unangenehmen Geruch in die Nase sprühen.
Kampf, das will der Leser sowieso nicht, muslimische Feiertage, das klingt dagegen nett und nach Plätzchen. Islamische Feiertage, das würde sich schon wieder gefährlicher anhören.
Harte Ablehnung, wogegen? Gegen etwas, das im Kontrast zu der negativ konnotierten harten Ablehnung als ein Stück Normalität erscheinen soll.

„Mit Reizbegriffen Politik machen
Genauso wie die Burka ist der muslimische Feiertag ein Reizbegriff, der sich wunderbar ausnutzen lässt. Kaum einer kann das so gut wie die AfD.“

Der merkt gar nicht, dass er damit sagt, wofür man die AfD braucht. AfD ist ja so negativ belastet.

Die Burka wird vom Image der Frauenunterdrückung erlöst und zum Reizbegriff. Ein Problem für den, de sich reizen lassen will, und ein Instrument für politische Ausnutzer.

All das weder neu noch ungewöhnlich. Das macht es ja so übel.


Nicht klicken, obwohl die Kommentare weniger bekloppt sind als der Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-csu-nimmt-kurs-auf-die-afd-muslimische-feiertage-der-kampf-gegen-ein-phantom/20473754.html#kommentare

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+1
Heutzutage sind in "Standardmedien" die Leser-Kommentare in der Regel 'weniger bekloppt', als die journalistische Nachricht oder der journalistische Kommentar.
Korrekt.

Es kann auch kaum mehr aus Lesersicht um die Kenntnisnahme journalistischer extra-bekloppter Nachricht herumgekommen werden, wenn sich noch um die sogenannten Standardmedien bemüht werden soll.
Gerade auch die bundesdeutsche FAZ, der Focus und die Springer-Medien haben sich in den letzten Jahren stark verändert.

Die Journalisten-Sprache ist unangenehm manipulativ geworden, wobei der Journalismus wohl verständige Leserschaft sukzessive und bewusst aufgegeben hat, um die eine oder andere eher unpolitische Person um so besser bearbeiten zu können.

Schade eigentlich, wirtschaftlich macht's aber Sinn, wenn sich der Journalismus mehr der Wirtschaft und Anzeigekunden und Interessen-Vertretern anvertraut und sich dem (ehemaligen) Zahlleser, dem ehemaligen Endkunden abvertraut.

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