Mittwoch, 12. September 2018
Entpolitisierung
Viele werden es auch so erlebt haben, dass es früher so war, dass bei Gesprächen die Politik ein Thema unter vielen war und man sich manchmal über die Ansichten der anderen wunderte, was gelegentlich auch in Streit mündete, aber die Gesprächsdynamik nicht verminderte, man redete mit immer mehr Argumenten oder wieder denselben weiter.
Dann, es lässt sich auf vor drei Jahren terminieren, ging die Spaltung der Gesellschaft durch die Bekanntschaften dergestalt, dass man sich gegenseitig für nicht mehr diskutabel erachtete. Wer auf der anderen Seite der Meinungslinie stand, war unweigerlich ein Idiot, man selbst aus Sicht der anderen.
Inzwischen geht der Trend dahin, DAS THEMA gar nicht anzusprechen. Es hätte ja doch keinen Sinn, würde nur böses Blut auslösen. Man lässt es.
Dabei müsste es immer stärker besprochen werden, gerade im persönlichen Gespräch, nicht mit Twitteremojis-Sprechstanzen.
Dass man keinen Alltagsärger haben möchte, ist verständlich, aber es nützt nichts. Die Vermeidung ist genau das, was den Falschen in die Hände spielt. Schweigen ist Zustimmung.

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Das große Schweigen
Ja, es stimmt. Besonders in der Familie wird das Thema umgangen. Es sei denn, der Onkel meint, ich würde seine Meinung teilen. Z.B. zu Susanna Feldmann. Der Onkel:
Sieht doch aus wie eine Nutte, was treibt sie sich im Asylheim rum. Ich: Ist aber kein Grund sie umzubringen.
Gespräch beendet. Der Onkel war Lehrer an einem Gymnasium. Der Vater zu NS Zeiten Rektor.

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