Dienstag, 4. Juni 2019
Verfolgungsrisiko
War schon vorige Woche, aber die Lehre, die zu ziehen ist, ist eine dauerhafte; da wurde an der US-Eliteuniversität ein Dekan, was immer diese Amtsbezeichnung bedeutet, des Amtes enthoben, ein schwarzer linker Aktivjurist, dafür, dass er im Verteidigerteam von Harvey Weinstein war. Hätte er einen anderen Posten gehabt, wäre er auf dem nicht tragbar. Die Empörüngchen verwiesen zutreffend auf das Ende des Rechts, wie wir es kennen.
Ein Aspekt, den die Neuen im neostalinistischen Zeitalter nicht kennen, ist: Es hat ihm nichts genützt, davor selbst zum Denunziantenmilieu gehört zu haben. Es scheint immer besser, bei einer Denunziation zu den Denunzianten zu gehören als zu denDenunzierten, aber damit befördert man das Denunzieren. Irgendwann ist man selbst dran, und dann zählen die bisherigen Denunziationserfolge und Konformitätsbekundungen gar nichts.
Wer bei den Verfolgern mitmacht, vermindert nicht sein Risiko, verfolgt zu werden.

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Harvey hat auf diesen Mann hier zurückgegriffen :

-> https://en.wikipedia.org/wiki/Ronald_S._Sullivan_Jr.

Womöglich eine zielgerichtete Maßnahme, die Harvey und Ronald S. Sullivan Jr. anscheinend nicht genutzt hat.

Ochlokratisch betrachtet ist der Verteidiger eines möglichen Verbrechers selbst möglicher Verbrecher.

Hierzu noch kurz im Negativen angemerkt:
Wer bei den Verfolgern mitmacht, vermindert nicht sein Risiko, verfolgt zu werden.
Der potentiell Verfolgte, der sich scheinbar den Verfolgern anschließt, ohne von der Verfolgungs-Veranstaltung überzeugt zu sein, mindert sein Risiko selbst verfolgt zu werden.

Sie sind noch nicht "böse" genug, lieber Herr Bernd Zeller.

MFG
Wb (der, klar, bspw. auch auf Martin Niemöller verweisen könnte, der offensichtlich ein Herz für Kommunisten hatte, oder auf jüdische Gemeindevorsteher, die akribisch Namenslisten an die Nationalsozialisten weiter reichten, oder auf Churchill, der quasi als Rassist galt, weil er bestimmte doitsche Bemühung früh verstand)

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