Montag, 5. August 2019
Framing-Vorteil der Sprachstanzen
Im journalistischen Getexte wird spätestens, wenn man nichts zu sagen hat, zu Metaphern gegriffen, man verwendet abgedroschene Phrasen, wie etwa abgedroschene Phrase selbst eine wäre, da wird gestärkt, da ist im Aufwind oder Rückenwind, Linien werden gezogen, Zeichen gesetzt, man kennt das alles. Häufig sind es Sprachbilder aus dem Militärischen, oft emotional besetzt. Begründen würden die Texter dies mit der Verständlichkeit, als Dienstleistung für die Leser. Meistens erleichtert es aber gar nicht das Lesen, nur das Schreiben. Die denken auch so.
Aber noch einen weiteren Vorteil bietet dieser Unstil dem Verfasser, den des unbemerkten Rahmensetzens und der Nichtwiderlegbarkeit. Man kann keine Metapher widerlegen, man kann nicht dem Aufwind widersprechen, man kann nicht der Stärkung des Randes eine Gegendarstellung entgegensetzen.
Weil gar nichts gesagt wird.
Und Nichtssagen ist, was man auch soll.

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Sprache als Kunstform
"Und Nichtssagen ist, was man auch soll."
Oder auch als framiert-journalistisch-künstlerische Hofberichtserstattung praktiziert.
Schließlich ist Journalismus eine Kunstform. Und keine Kunstform kam jemals ohne Geld von oben aus.

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Na, doch,
die ZZ.

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