Sonntag, 1. September 2019
Postsalz
Im Aufwachradio zum ersten Mal von „postchristlicher Gesellschaft“ gehört, sogar im Kirchenfunk der evangelischen Kirche im DLF.
Es ging um einen Verzichtsprofessor, Neue Ökonomie, ohne Überfluss leben, weniger konsumieren und dabei die Schöpfung schützen, nicht jedem Trend hinterhershoppen. Töne aus seinem Vortrag in der Kirche, junge Menschen hören zu. Sein Jahreseinkommen wird er nicht offengelegt und vorgerechnet haben, wieviel Verzicht er einkalkuliert.
Das funktioniert aber nur dekadent, aus einer Position des Überflusses, des Verzichtbaren. Der Kirche kann man zumindest nicht vorwerfen, sie würde mit spirituellen Verkündigungen vom Besitzstreben abhalten wollen. Es ist ja genug da.
Dabei hätte es den einzigen Sinn des Kirchenkrams, mit Sinngebung vor Flucht in Oberflächlichkeit und ersatzbefriedigenden Konsum zu bewahren.
Dann im Beitrag der Bogen zum Christlichen, Kirchenaustritte, die Christen werden weniger, und dann wird es wieder so sein wie bei den frühen Christen, die beste Gemeinschaft sozusagen, das Salz der Erde, weniger, aber die Richtigen. So stellt sich die Autorin das vor in der, wie sie es nennt, „postchristlichen Gesellschaft“.
Eine postreligiöse wird es aber nicht. Wir können jetzt schon postchristliche Gesellschaften sehen, Ägypten, Syrien, Türkei, die ganze Gegend. Da ist das Salz der Erde schnell weg.

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