Sonntag, 1. März 2020
Konservative Erneuerung
Ist Konservativismus auch wieder so ein Ismus?
Mittlerweile ja, weil er nur noch als Negativkategorie existiert.
Dabei kommt es eben immer darauf an. Wenn der Adel vor der Auflösung steht, ist das gewaltsame Erhalten der Feudalstrukturen konservativ, endet die demokratische freiheitliche Gesellschaft, ist das Bestreben zu ihrem Erhalt konservativ.
Das Gegensatzpaar ist aber nicht Fortschritt—Konservativismus. Es ist auf politischer Ebene Vision—Handeln, Handeln dann im Sinne des Sinnvollen, wobei es unterschiedliche Auffassungen und Interessen gibt, was das wäre, aber so muss es sein. Wir haben aktuell nur noch visionäre gesinnungsethische Politiker, die von der Substanz zehren lassen. Mit den besten Visionen natürlich. Als kampfbegrifflich konservativ hingestellt wird der Skeptiker, der also jede Veränderung ablehnt. Um die Konservativen ins Gefüge einzubinden, hat man Maß und Mitte eingeführt.
Aber konservatives Handeln, dem Sinne nach erhaltendes, wäre zugleich erneuerndes. Womit wir beim Clou wären: konservativ hieße fachkompetent.
Wirtschaftspolitik, Familienpolitik, Außen-, Rechts- und Bildungspolitik, sie alle sind nicht mehr unter fachlichen Aspekten geführt, sondern fachfremden, Klima, Rassismus, Willkommen, Buntvielfalt und all dem Quatsch. Weltoffenheit. Geschlechter. Was eben modern ist. Würde man damit aufhören, hätte man noch immer nichts, weil unterlassen wurde, Facharbeit zu tun.
Konservativismus ist also keine Angelegenheit der Gesinnung, sondern des Fortbestehens.

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